Meinung: Warum es richtig ist, dass Roland Tichy nicht mehr als Vorstand der Ludwig Erhard Stiftung antritt – und warum wir Tichys Einblick trotzdem brauchen

Heil Dir Kanzlerin! Wir folgen Dir in den Untergang!

Was spricht für Sawsan? Befreundete Journalistinnen haben bislang nur den G-Punkt als Pluspunkt feststellen können.

Grün-linke Gutmenschen sind – und ich sage das nicht einfach so dahin – krank (oder formulieren wir es vorsichtiger: auffällig). Nicht körperlich, sondern geistig-psychisch.

Das sind nur drei Zitate, die man auf die schnelle im Umfeld von Tichys Einblick findet, dem nach eigener Einschätzung liberal-konservativem Magazin von Roland Tichy. Man mag darüber diskutieren, ob diese Äußerungen noch einem bürgerlich liberal-konservativem Meinungsspektrum zuzuordnen sind, für mich sind sie es nicht mehr.

Und daher halte ich es auch für richtig, dass Roland Tichy nicht mehr als Vorstand der CDU-nahen Ludwig-Erhard-Stiftung antritt. Die Stiftung muss es sicherlich aushalten, dass auch ihr Vorsitzender sich kritisch und ggf. auch abweichend zur Parteilinie äußert, aber eben nicht so.

Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen: Eine Demokratie braucht Meinungsvielfalt. Sie braucht auch Meinungen, die kraftvoll und vielleicht außerhalb des bürgerlichen Tons vorgetragen werden.

Ob es einem nicht gefällt oder nicht: Man muss in Deutschland wie Hengameh Yaghoobifarah in der taz schreiben können, dass Polizisten auf die Müllkippe gehören oder wie Somuncu sagen dürfen, dass linke Kolumnistinnen „schlecht gebumste hässliche Schabracken [sind], die … keine Schwänze lutschen können„, dass man Deutschland abschaffen will oder dass Gutmenschen psychisch krank sind.

Denn die Freiheit, alles sagen zu können und Meinungen zu vertreten, „ohne dass es dabei darauf ankäme, ob sie sich als wahr oder unwahr erweisen, ob sie begründet oder grundlos, emotional oder rational sind, oder ob sie wertvoll oder wertlos, gefährlich oder … scharf und überzogen“ sind, ist elementar für unsere Gesellschaft. Und natürlich brauchen wir Plattformen, die solchen Meinungen Raum geben. Seien es die taz, die Bild oder Tichys Einblick.

Doch ob man, wenn man solchen Meinungen eine Plattform gibt, Vorsitzender einer bürgerlichen CDU-nahen Stiftung sein sollte, ist eine ganz andere. Und im konkreten Fall hier mE zu verneinen.

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