Meinung: Warum Kinder nicht wie Steve Jobs, Elon Musk oder Jeff Bezos denken sollten (jedenfalls nicht alle)

Immer wieder hört und liest man es: Sei wie Steve Jobs. Schüler und Studenten sollten sich am Apple Gründe als Vorbild orientieren. Frank Thelen schlägt jetzt in einem Beitrag auf Xing in die gleiche Kerbe:

Kinder müssen lernen, wie Elon Musk und Jeff Bezos zu denken.

Wird dort getitelt.

Und so sehr ich mit Frank sonst übereinstimme: Hier möchte ich ihm deutlich widersprechen.

Jobs war ein überaus schwieriger Mensch, wie diese 11 Fakten über ihn zeigen, die Methoden wie er Apple groß gemacht sind in Details durch fragwürdig. Musk überschreitet die Grenzen zwischen Genie und Wahnsinn immer mal wieder in beide Richtungen und ist ein Egomane erster Güte. Bezos kennt geschäftlich kaum Skrupel.  So wichtig die Beiträge von Jobs, Musk oder Bezos für die digitale Wirtschaft auch sind – in einer Gesellschaft in der nur noch diese Werte und diese Charakterzüge gelten, möchte ich nicht leben. Wir brauchen keinen neuen Konformismus durch eine Meute egozentrischer Narzissten.

Und die Krankenschwester, die ohne zu sehr an sich zu denken, für andere da ist, der Wissenschaftler, der jahrelang am nächsten Krebsmedikament forscht, ohne die große Bühne zu suchen oder der Koch im Altenheim sind genau so wichtig wie der nächste Elon Musk.

Was wir brauchen ist Vielfalt und Kinder, die ihre eigene Persönlichkeit ausleben.

Bild: Narziss (Hans von Marées)

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.