Todesstrafe: Schmäuchen

Schmäuchen ist eine heute kaum noch bekannte, aber früher gar nicht so unübliche Form der Todesstrafe und zwar durch Schmauch, einen heißen feuchten Rauch.

Der Adelung von 1793 schreibt:

Schmäuchen, verb. reg. welches das Activum des vorigen ist, Schmauch hervor bringen, und noch häufiger, den Schmauch an etwas gehen lassen. In einigen Gegenden sagt man Fleisch schmäuchen, für räuchern. In der Bienenzucht schmäucht man die Bienen, wenn man sie mit Schmauch aus dem Stocke treibt; die Jäger schmäuchen einen Fuchs aus seinem Loche, wenn sie ihn mit Schmauch aus demselben vertreiben; ehedem schmäuchte man auch gewisse Arten von Missethätern zu Tode. Im Oberdeutschen schmaucht man das Fleisch in einem Topfe, wenn man es in Obersachsen dämpft, und in Nieders. stövet. So auch das Schmäuchen.
Anm. Im Nieders. smöken. Es ist eben so von schmauchen unterschieden, wie räuchern, ehedem räuchen, von rauchen, säugen von saugen, säufen von saufen u.s.f. Die breitere Oberdeutsche Mundart gebraucht auch statt dieses Activi ihr schmauchen.

Wurde oft bei Brandstiftern verwendet. Oft wurden diese zuerst mit Rauch von nassem Holz gefoltert und dann verbrannt.

Das Schmäuchen – auch Schmeuchen – wurde auch oft unterbrochen, um es besonders qualvoll zu gestalten.

Spannend ist übrigens die Verwandtschaft des Wortes zum englischen Smoke und dem deutschen Schwelen.

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