Was ist das Bodenseeklima?

Bodenseeklima ist der regionale Begriff für die klimatischen Bedingungen rund um den Bodensee, die verhältnismäßig stark und weiträumig durch den See beeinflusst werden.

Der Bodensee verfügt nicht nur wegen seiner Ausdehnung, sondern zusätzlich auch wegen seiner Seetiefe von bis zu 250 Metern über eine verhältnismäßig große Wassermenge. Die Wassertemperatur kann sich daher nur verhältnismäßig langsam und in einem begrenzten Umfang den jahreszeitlichen Schwankungen der Lufttemperatur angleichen.

Da das Bodenseegebiet am Rande der Alpen liegt, wird es zudem auch von alljahreszeitlichen Föhnwetterlagen stark beeinflusst.

Auswirkungen

Sommer

Die umgebende Lufttemperatur wird durch die niedrigere Wassertemperatur abgekühlt.[1] An warmen und windschwachen Sommertagen kommt es allerdings durch die vermehrte Verdunstung zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit und damit Schwüle. Insbesondere nach längeren Warmphasen (wenn die Wassertemperaturen deutlich über 20 °C liegen) kann dadurch die gefühlte Temperatur höher liegen als im Umland und zu einer starken Wärmebelastung führen. An windigen Tagen kann vom See her hingegen eine angenehm kühle Brise wehen, da der Luft über dem See wegen der hohen Verdunstung Wärme entzogen wird.

Typische frühherbstliche Wettersituation bei einer stabilen Hochdrucklage. Leichter Frühnebel, der sich meist in den späten Vormittagsstunden auflöst.
Bei Föhn sowie bei Gewittern können durch die Nähe zu den Alpen, der Kessellage des Sees und durch die ihn teilweise umgebenden Höhenzüge gefährliche Fallwinde und ein für Binnenseen verhältnismäßig hoher Wellengang entstehen. Daher ist der Bodensee für Wassersportler nicht ungefährlich, weshalb ein über alle drei Anrainerländern koordiniertes Frühwarnsystem in Form von an den Ufern installierten Leuchtsignalen geschaffen wurde. Bei Seglern gilt der Bodensee daher auch als anspruchsvolleres Binnenrevier.

Winter

Im Winter hat der Bodensee die Funktion eines Wärmespeichers. Auch wenn die mittleren Minimum-Temperaturen mit der weiteren Umgebung vergleichbar sind, werden extreme niedrige Temperaturen verhindert. Allerdings führt dies auch bei entsprechenden Wetterlagen großflächig zu Nebel oder Hochnebel, welcher sich rund um den See oftmals mehrere Tage oder sogar Wochen nicht auflöst (siehe Bild oben). Der Bodensee gilt daher im Winter auch als „Nebelloch“. Die Anzahl an Frosttagen oder Eistagen ist ungefähr gleich gross wie Zürich (Meteoschweiz-Station Güttingen).

Seegfrörne

Statistisch alle 70 Jahre findet auf dem Bodensee das seltene Naturschauspiel des kompletten Zufrierens des Sees, die so genannte Seegfrörne (schweizerdeutsch: Seegfrörni) statt. Die letzte Seegfrörne fand im Winter 1962/1963 statt, als ein komplettes Begehen des Sees möglich war. Ursache dafür war eine seltene, früh einsetzende, über mehrere Monate stabile und sehr strenge Frostwetterlage, welche den See extrem abkühlte.

Flora und Fauna
Die Bodenseeregion gilt als Obst- und Weinanbaugebiet.

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