Was ist Kollapsologie?

Der französische Begriff collapsologie, zu deutsch einfach „Kollapsologie“, bezeichnet die fächerübergreifende Forschung über den Zusammenbruch der thermo-industriellen Zivilisation, über die verschiedenen Aspekte dieses Prozesses und über dessen Folgen.

Der Begriff ist vor allem im französischen Sprachraum vertreten und im deutschsprachigen Raum noch kaum bekannt.

Das Wort wurde von Pablo Servigne und Raphaël Stevens in ihrem 2015 erschienenen „Essay Comment tout peut s’effondrer: Petit manuel de collapsologie à l’usage des générations présentes“ („Wie alles zusammenbrechen kann – kleines Kollapsologie-Handbuch für gegenwärtige Generationen“) erfunden.

Als transdisziplinäre Wissenschaft findet die Kollapsologie in der Umweltforschung, der Biologie, der Anthropologie, der Demografie und der Wirtschaftswissenschaft ihre Wurzel, sie öffnet sich aber für die Psychologie, die Soziologie, die Medizin, die Agrarwissenschaft, die Politikwissenschaft und die Geopolitik, die Philosophie und die Künste.

Die Herangehensweise der Kollapsologie beruht auf der Vernunft und der Intuition als anzuerkennende, sich ergänzende kognitive Modi, und sie legitimiert die Emotionen der Forschungstätigen, die sich als von erkannten Entwicklungen betroffene Personen von ihrem Forschungsobjekt nicht distanzieren können. Die Kollapsologie sieht in Studien wie Die Grenzen des Wachstums (1972) und zahlreichen Artikeln in der Zeitschrift Nature (z. B. A safe operating space for humanity. Approaching a state shift in Earth’s biosphere) und The Anthropocene Review (z. B. The trajectory of the Anthropocene: The Great Acceleration) ihr wissenschaftliches Fundament.

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