Dokumentiert: Vier Anmerkungen zur Adani Kohlemine und den Buschbränden in Australien

Hier dokumentieren wir einen twitter Thread von „Eure Kartoffeligkeit“ zum Thema Adani, Buschbrände, Siemens und Australien.

  1. Die Buschbrände sind keine direkte Folge des Klimawandels. Diese Brände gab es schon immer und die Aborigines leben seit tausenden Jahren mit ihnen. Die Brände sind momentan so intensiv, weil das meteorologische Phänomen
    „Indischer-Ozean-Dipol“ (IOD) zusammen mit dem Phänomen „El Nino“ auftritt. Das IOD befindet sich derzeit in einer positiven Phase. Das heißt: Australien ist warm und trocken, Indien ist kalt und nass. Siehe Schlagzeilen über Tote durch „ungewöhnlich“ hohe Regenfälle in Indien. Kehrt sich das Dipol in seine negative Phase, passiert genau das Gegenteil: Australien nass und kalt, Indien warm und trocken. Dann werden alle sagen „Klimawandel! Verrückt!“. Das ist falsch. Es wird vermutet, dass El Nino durch den Klimawandel häufiger und mit größerer Intensität auftritt, andere Faktoren spielen bei den Buschbränden jedoch eine weitaus bedeutendere Rolle.
    Ein weiterer Grund für die außergewöhnlich intensiven Feuer ist sowohl die hohe Brandlast im Busch durch die Brandbekämpfung in der Vergangenheit – kein Tier hat das Bedürfnis, Feuer zu löschen, das machen nur Menschen – als auch von Grünen gemachte Gesetze, die das prophylaktische Abbrennen einzelner Gebiete erschweren. Dass die australischen Grünen generell gegen „prescribed burns“ sind, stimmt zwar nicht, aber sie haben es durch Gesetzgebung erschwert. Die Aborigines brennen seit tausenden von Jahren gezielt bestimmte Flächen nieder um weniger Brandlast im Busch zu haben.
  2. Das Ausbleiben der Lieferung von Gleissignalanlagen durch Siemens hätte die größte Kohlemine der Welt natürlich nicht verhindert. Gerade das geringe Auftragsvolumen von 18 Mio. Euro zeigt das. Ein Konzern wie Adani hätte bei einer ausbleibenden Lieferung das Knowhow zum Bau von Gleissignalanlagen aus der Portokasse gekauft und nebenher eine kleine Tochterfirma gegründet. Der Gedanke, die riesige Kohlemine würde nicht errichtet werden, wenn Siemens eine Signalanlage im Wert von 18 Mio. Euro nicht liefert, ist äußerst kindisch. Siemens baut neben Turbinen für Gaskraftwerke auch Windräder, MRTs oder Steuerkomponenten für industrielle Anlagen, Aufzüge und vieles mehr. Ich wünsche viel Spaß beim Boykott von Siemens.
  3. Selbst, wenn man die Mine in Australien nicht eröffnen würde, würde das den weltweiten Ausstoß von CO2 nicht mindern. Indien braucht Unmengen an Energie und wird in Zukunft noch sehr viel größere Unmengen an Energie benötigen. Würde Indien die Kohle nicht aus Carmichael fördern, würden andere Kohleminen dieser Welt ihre Kapazitäten erhöhen. Indien bekommt seine Energie so oder so und sie werden keine Windräder bauen, weil diese und andere Arten der Energieerzeugung – entgegen aller Beteuerungen von Vogelhassern -viel zu teuer ist. Das Problem der weltweiten Emissionen lässt sich nicht gesellschaftlich lösen, sondern nur politisch. Angesichts des Aufwandes, den Deutschland, Europa und diverse selbsternannte Umweltbewegungen ohne jeden Erfolg betreiben, sollte dieser Umstand wirklich jedem klar sein. Leider ist er scheinbar niemandem klar. Es wird sehr anstrengend, jede Firma in jedem Land der Welt bei jedem Projekt davon abzubringen, irgendeinen Kohlenstoff zu verbrennen. Und was macht man eigentlich, wenn ein Land nicht hören will?
  4. Australien liegt mit 16,77 t CO2 pro Kopf (2018) auf Platz 12 der Negativ-Liste bzgl. Emissionen. Bei den Emissionen pro Einheit des BIP ($) sieht es mit 0,328 kg (2014) zwar besser aus, hier liegt Australien jedoch auch nur sehr nah am Durchschnitt der Welt (0,325 kg), was für ein westlich geprägtes Land nicht besonders rühmlich ist (Deutschland: 0,189 kg). Eigentlich könnte man meinen, die Klimahysteriker würden jetzt argumentieren, dass es mit den Australiern genau die Richtigen treffen würde. Dem ist komischerweise nicht so, denn die Australier sind ja arme Opfer … ihres Wahlverhaltens. Wenn die Grünen vor 10 Jahren dem australischen Emissionshandel CPRS (Carbon Pollution Reduction Scheme) zugestimmt hätten, wären die Emissionen in dem Zeitraum um 218.000.000 t geringer ausgefallen. Aber für Grüne ist es offenbar besser nichts zu tun, statt das Richtige zu tun.

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