Sirtuine, auch Sir2-like Proteine, sind eine Familie multifunktionaler Enzyme, von denen der Mensch sieben hat.
Aufgrund ihrer Fähigkeit, zahlreiche Enzyme und Proteine zu modifizieren, sind Sirtuine in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus der Forschung gerückt. Sie könnten bei Krebs-Erkrankungen, Alzheimer, Morbus Parkinson, Diabetes mellitus und Adipositas (Übergewicht) helfen.
Auch bei der Zellalterung spielen sie eine wichtige Rolle. Sirtuine werden daher – auch aufgrund ihrer lebensverlängernden Wirkung auf Mikroorganismen – in der Presse immer wieder als „Anti-Aging-Enzyme“ bezeichnet. Auch in Experimente an Mäusen konnten durch Sirtuine altersbedingte degenerative Erkrankungen signifikant hinausgezögert werden.
Sirtuine können nicht mit der Nahrung aufgenommen, aber durch eine bestimmte Ernährung besser aktiviert werden. Dies macht sich die Sirtfood Diät von Goggins und Matten zunutze.
Die einzelnen Sirtuine beim Menschen
Sirt 1
zellulärer Metabolismus, Erhöhung der Insulinantwort, Glukosehomöostase, Neuroprotektion, antiinflammatorisch, kardioprotektiv, antioxidativ, Einfluss auf die Zellprotektion und Zellalterung.
Sirt 2
Mitosecheckpoint, Mitosestop im Zellzyklus, Tumorsuppressor (Gliome), Adipocytendifferentierung, Regulierung von zellulärem Stress, Inhibition von Zelladhäsion, Zellmigration, Axonwachstum
Sirt 3
Mitochondriale NAD+-Verwertung, Thermogenese, zellulärer Metabolismus, Apoptose, Zellprotektion/-alterung
Sirt 4
Mitochondriale NAD+-Verwertung, Regulation der Insulinsekretion.
Sirt 5
Regulierung der Glykolyse
Sirt 6
Zellulärer Metabolismus, Erhalt der Telomere, Zellprotektion/-alterung
Sirt 7
Aktivierung RNA-Polymerase I, kardiale Stressresistenz, Zellprotektion/-alterung
Bild oben: SRT1720, ein starker Aktivator für Sirtuin-1