Ein Chart zeigt, wie kaputt die CDU ist

Will man die aktuelle Krise der CDU verdeutlichen, reicht dieses Diagramm:

Die obigen Säulen zeigen, welche Stimmenanteile die jeweiligen Bundesvorsitzenden der CDU bei ihrer ersten Wahl zu diesem Amt erhielten*.

Selbst beim Duell Barzel gegen Kohl im Jahr 1971 erzielte der Sieger eine stabile Mehrheit deutlich über 50%. Anders Annegret Kramp-Karrenbauer: Sie konnte sich nur knapp gegen Friedrich Merz durchsetzen. Und auch anders als bei den vorherigen Wahlen ging es hier nicht nur um den Kopf, sondern um den Kurs, eigentlich sogar um die Seele der Partei.

Die Partei ist gespalten. Deutlich wird dieser im schwelenden Dauerstreit von „Werteunion“ (Team Merz) und „Union der Mitte“ (Team Merkel / AKK), den man am besten auf twitter erleben kann. Man könnte diesen als Geplänkel von zwei Splittergruppen abtun, doch ist er symptomatisch für den Zustand der Partei.

Und dass es hier um mehr geht, zeigt Peter Tauber. Der hat 2016 nicht nur gesagt „Wer nicht für Merkel ist, ist ein Arschloch“ sondern 2019 in Der Welt geschrieben „Für die Werteunion ist kein Platz in der CDU“.

Die CDU ist zerrissen und liegt auf de Intensivstation. Die Frage ist nur, ob als nächstes die letzte Ölung oder doch noch eine Wunderheilung erfolgt.

* Anhang

Der – je nach Standpunkt – Dramatisierung oder Verdeutlichung wegen beginnt die Skala erst bei 50%.

Hier finden Sie noch die zugrunde liegenden Wahlergebnisse:

Adenauer (1950): 90,15%
Ludwig Erhard (1966): 75,36%
Kurt Georg Kiesinger (1967): 94,2%
Rainer Barzel (1971): 65,36%
Helmut Kohl (1973): 86,6%
Wolfgang Schäuble (1998): 91,7%
Angela Merkel (2000): 95,94%
Annegret Kramp-Karrenbauer (2018): 51,75%

 

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