Reductio ad Hitlerum

Die „Reductio ad Hitlerum“ (Rückführung auf Hitler, Reduzierung auf Hitler) ist ein Mittel in Diskussionen, um Argumente in einfacher Weise zu diskreditieren.

  • Hitler hatte keinen Führerschein, Hitler war abgrundtief schlecht – alle Menschen ohne Führerschein sind abgrundtief schlecht.
  • Hitler war Vegetarier, Hitler war Nazi – alle Vegetarier sind Nazis

Der Begriff geht auf den Philosophen Leo Strauss zurück, der 1953 schrieb:

Unfortunately, it does not go without saying that in our examination we must avoid the fallacy that in the last decades has frequently been used as a substitute for the reductio ad absurdum: the reductio ad Hitlerum. A view is not refuted by the fact that it happens to have been shared by Hitler.

Leider ist es nicht selbstverständlich, dass wir bei unserer Prüfung den Irrtum vermeiden müssen, der in den letzten Jahrzehnten häufig als Ersatz für die „Reductio ad Absurdum“ verwendet wurde: die „Reductio ad Hitlerum“. Eine Ansicht wird nicht dadurch widerlegt, dass sie auch von Hitler geteilt wurde.

Thomas Fleming griff dies im Jahr 2000 auf:

Leo Strauss called it the „Reductio ad Hitlerum“. If Hitler liked neoclassical art, that means that classicism in every form is Nazi; if Hitler wanted to strengthen the German family, that makes the traditional family (and its defenders) Nazi; if Hitler spoke of the „nation“ or the „folk“, then any invocation of nationality, ethnicity, or even folkishness is Nazi.

Leo Strauss nannte es „Reductio ad Hitlerum“. Wenn Hitler klassizitische Kunst mochte, bedeutet das, dass der Klassizismus in jeder Form Nazi ist; wenn Hitler die deutsche Familie stärken wollte, macht das die traditionelle Familie (und ihre Verteidiger) zu Nazis; wenn Hitler von der „Nation“ oder dem „Volk“ sprach, dann ist jede Anrufung von Nationalität, Ethnizität oder gar Volksnähe Nazi.

Eine einfachere Bezeichnung für diese Argumentationsmethode ist weghitlern.

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