Warum ich mich für das Microsoft Surface Laptop entschieden habe

Wenn ich mich für Hardware entscheide, bleibe ich dieser längstmöglich treu. Erst dann, wenn es wirklich nicht mehr geht, wechsle ich. So war es auch bei meinem Lenovo Yoga S11 Notebook, meinem wichtigsten Werkzeug. Und obwohl technisch an sich noch gut genug, zeichnete sich bei dem bald vier Jahre alten Gerät ab, dass bald Ersatz anzuschaffen sein würde. Die ganze Geschichte habe ich hier zusammengefasst.

Dieser Text hier entstand jetzt schon auf der Tastatur seines Nachfolgers, den ich wie üblich nach recht langer Überlegung (sic!) gekauft habe – was übrigens wohl auch der Grund dafür ist, dass ich meine Hardware immer so lange nutzen kann…

Die Anforderungen, die ich an einen Notebook stelle, sind an sich recht überschaubar. Ich nutze ihn in erster Linie, um Texte zu schreiben (Word), (zugegeben große) EXCEL Tabellen zu bearbeiten, Präsentationen zu erstellen und zu zeigen (PowerPoint), im Web zu surfen, ein wenig Grafiken zu bearbeiten und zu mailen. Zudem benutze ich noch die ein oder andere Branchensoftware, so dass an Windows für mich kein Weg vorbeigeht.

Ah, das Betriebssystem Stichwort… Ich hätte mir natürlich auch ein MacBook anschaffen können, das von der Hardwarehaptik und vom Display her sicher zum besten gehört, was der Markt bietet. Allerdings kommt OS X wegen der angesprochenen Branchensoftware nicht in Frage, einmal abgesehen davon, dass mir Apples Betriebssystem nicht ganz so gut gefällt wie Windows. Gut, das ist sicherlich Geschmackssache und soll jetzt hier nicht zum großen Glaubensstreit führen. Man mag nun einwenden, ich hätte auch auf einem Mac Windows installieren können, aber dann ist eben das perfekte Zusammenspiel zwischen Hardware und Software weg. Mac daher also nicht. Das nur als kleiner Exkurs und zur Erläuterung. (Am Ende kommt noch ein weiterer Grund, aber warten Sie ab…)

An sich hätte ich es mir leicht machen können und wieder direkt einen Lenovo Yoga anschaffen können. Das ist auch ganz sicher keine falsche Entscheidung, aber die aktuellen Geräte haben mir unten am Display einen zu breiten Rahmen. Und anders als damals bei meinem Ideapad, einem der ersten Convertibles seiner Art, fehlt mir bei diesen diesmal dieser magische „Das will ich haben“ Effekt.

An andere Hersteller habe ich nur kurz gedacht (z.B. HP Spectre) – aus einem Gefühl heraus war mir jedenfalls recht schnell klar, dass ich diesmal bei einem Microsoft Surface landen würde. Wir haben in der Familie immer noch ein altes Surface RT im Einsatz, mein Bruder hat ein Surface Book und im Freundeskreis habe ich schon etliche Surface Pro und einige Surface 3 installiert.

Und so war die erste Grundsatzfrage: Surface Pro, Surface Book 2 oder Surface Laptop?

Wer mit den verschiedenen Surface Modelle nicht so vertraut ist. Gemeinsam ist allen, dass Sie einen Touchscreen haben und per Stift bedient werden können. Das Surface Pro sieht an sich ein Tablet aus, an das magnetisch eine Tastatur angedockt werden kann. Das Surface Book (2) sieht aus wie ein klassisches Notebook, allerdings lässt sich das Display abdocken und getrennt als Tablet verwenden sowie im 360° Modus wieder an die Tastatur-Basis andocken. Das Besondere bei dieser Lösung ist, dass in der Tastatur-Einheit noch mehr Akku und eine dedizierte Grafikkarte sitzen, man also Perfomance pur hat. Das Surface Laptop schließlich ist ein Laptop in klassischer Bauform, bei dem sich das Display auch nur bis zu einem bestimmten Grad kippen lässt – so flexibel wie mein altes Lenovo Ideapad Yoga ist es also nicht.

Das Laptop ist also an sich das langweiligste Modell.

Dennoch habe ich mich letztlich dafür entschieden, aus einem ganz simplen Grund. Ich benutze mein Notebook sehr viel, wenn ich unterwegs bin. Und auch sonst an den ungewöhnlichsten Orten. Zum Beispiel gehe ich zum Schreiben von Konzepten und Texten gerne in den Wald. Und in all diesen Situationen ist eine Eigenschaft besonders wichtig:

Lapability

Als Lapability bezeichnet man die Eignung eines Notebooks, ihn auf dem Schoß (Lap) benutzen zu können. Und beim Surface Pro ist diese zwar grundsätzlich gegeben, aber eben nur sehr eingeschränkt. Besonders, wenn man in einer ruckeligen übervollen Bahn sitzt. Ich habe es getestet, es geht, aber eben nicht perfekt.

Das Surface Book ist hier wegen der klassischeren Bauform schon viel besser. Aber dadurch, dass das Hauptsystem im Display sitzt, ist dieses entsprechend schwer. Die Gewichtsverteilung ist also nicht ganz so ausgewogen bei einem klassischen Notebook und es neigt daher in schwierigen Situationen, wie man sie im ÖPNV vorfindet, zum Überkippen. Auch getestet. Würde ich nur an Schreibtischen arbeiten, würde ich mich allerdings für das Surface Book entscheiden, aber das ist ja eben nicht der Fall…

Das Surface Laptop hat zwar den Nachteil, dass das Display nicht abnehmbar oder eben auch nicht um 360° kippbar ist, doch schrieb ich schon einmal, dass dieses Feature für mich ähnlich ist wie eine Badewanne in einer Mietwohnung: man achtet bei der Auswahl drauf, ob sie vorhanden ist, nutzt sie in der Praxis dann aber nur sehr selten. Mit diesem Kompromiss kann ich also recht gut leben.

Blieb nur noch die Qual der Wahl, welche Ausstattung ich nehmen sollte. Folgende Varianten gibt es derzeit (Stand Ende 2017):

Ich habe mich für das Modell mit Core i5 Prozessor und 256 GB SSD in Platin Grau entschieden. Die Leistung des Core i7 benötige ich zum einen nicht unbedingt, zum anderen kann er diese – besonders auch im mobilen Betrieb – ohnehin meist nicht ausspielen, da er entweder aus Gründen der Akkulaufzeit oder der Überhitzung heruntergetaktet wird. Ansonsten wäre ich wahrscheinlich mit einer 128 GB SSD noch gerade so ausgekommen (ich speichere eh alles in der OneDrive Cloud), 4 GB RAM sind für mich jedoch zu wenig. Wer jedoch wirklich nur surft und Standard-Office Anwendungsszenarien hat, kann auch mit dieser Variante auskommen.

Anmerken muss ich noch, dass es einzelne Modelle auch in anderen Farben gibt, neben dem Standard Platin Grau auch Kobalt Blau, Bordeaux Rot und Graphit Gold, eine Übersicht gibt es hier. Kobalt Blau hat mich in der Tat gereizt, da diese Variante allerdings eine längere Lieferzeiten hat und es bei mir schnell gehen musste, ist es bei Platin Grau geblieben.

Über meine ersten Eindrücke werde ich in den nächsten Tagen ausführlicher berichten. Nur schon so viel: ich denke, das ist mit das hochwertigste Stück Hardware, mit dem ich je gearbeitet habe, besonders, was die Tastatur angeht (und ich habe schon viele Apple MacBooks eingerichtet). Im Ernst: die Keyboards der aktuellen MacBooks Pro sind sehr gut, die Tastatur des Surface Laptop spielt aber in einer komplett anderen Liga. Ich habe überhaupt in den inzwischen 36 Jahren, in denen ich auf Tastaturen schreibe noch nie so ein gutes Schreibgefühl gehabt. Das ist natürlich auch eine subjektive Sichtweise, die andere wieder anders empfinden werden. Und für andere ist die Tastatur bei einem Laptop vielleicht auch nicht so wichtig wie für mich. Aber ich schweife wie so oft wieder ab…

Übrigens, mit meiner Einschätzung stehe ich nicht ganz allein: The Verge hält das Surface Laptop für den besten Laptop, den man 2017 kaufen kann.

Zum Abschluss hier noch die wichtigsten technischen Daten.

  • Prozessor: Intel Core i5 oder Core i7
  • RAM: 4, 8 oder 16GB
  • SSD: 128, 256 oder 512 GB
  • Grafik: Intel®HD 620 (i5 Modelle) oder Intel Iris Plus Graphics 640 (i7)
  • Display: 13,5 Zoll Pixel Sense Display 2256×1504 Pixel, 3:2 Bildformat, glänzend, Touch und Surface Pen Unterstützung
  • Betriebssystem: Windows 10 S, kostenloses Upgrade auf Windows 10 Pro verfügbar
  • Kamera: 720p Webcam, Anmeldung per Gesichtserkennung mittels Windows Hello
  • Abmessungen: 1,4 x 22,3 x 30,8 cm
  • Gewicht: 1.252 Gramm
  • Akkulaufzeit: Genug (offiziell bis zu 14,5 Stunden)
  • Schnittstellen: USB 3.0 (Type A), MiniDisplay Port, Audio Klinke, Surface Connector
  • Dolby Audio Premium Sound

 

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