Nachruf auf mein Lenovo Ideapad „Yoga“ S11

Anfang 2014 entschied ich mich nach langer Suche für einen Lenovo Ideapad Yoga S11 als Notebook – in Orange.

Der damals entscheidende Grund für die Entscheidung: ein Touch Display, das sich um 360° drehen lässt, so dass sich das Notebook schnell in ein Tablet verwandeln ließ. Und auch Neigungswinkel dazwischen waren möglich, z.B. der Tent-Mode (Zelt Modus) – perfekt, um gemeinsam Präsentationen durchzugehen oder Filme zu schauen:

Viele haben damals bezweifelt, dass man diese Modi wirklich nutzen würde – die Wahrheit liegt jedoch in der Mitte. Den Tabletmode nutzte ich hauptsächlich zum Lesen von Websites in engen Zügen. Hätte der S11 Stifteingabe unterstützt, hätte ich ihn sicher mehr als Tablet genutzt und darauf Notizen geschrieben und gekritzelt. Der Zeltmodus kam tatsächlich gelegentlich bei Präsentationen, öfter aber bei Netflix im Bett zum Einsatz. Diese Flexibilität war für mich nice to have, aber kein unbedingtes must-have – ein bisschen so wie bei Badewanne und kleinem Balkon bei einer Mietwohnung...

Sehr gewöhnt habe ich mich hingegen an die Touch-Bedienung und würde auch nicht mehr drauf verzichten wollen – auch wenn man den Preis des glänzenden Displays zahlt. Apropos Display, das war gut aber mit einer Auflösung von 1366*768 Punkten am Ende nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit.

Von der Performance her war er aber mit i5 Prozessor und 8GB RAM bis zum Ende her ausreichend, zumindest für mein Anwendungsszenario: Internet, Word, Excel (mit teilweise recht großen Tabellen), PowerPoint, ein bisschen Bildbearbeitung, Netflix und einmal sogar ein Videoschnitt.

Und so war er ein nahezu perfekter Begleiter besonders auch bei der mobilen Nutzung, bei der er den ein oder anderen Rempler, ruckelige Bahnfahrten und vieles mehr ertragen musste. Die ein oder andere Schraube löste sich im Laufe der Zeit, an den Ecken verschwand die orange Farbe – aber sonst war lange nichts.

Und mit dem aufgeklappten auffällig orangenen Yoga in der Hand am Bonner Hauptbahnhof zum Zug hechtend war ich dort für viele Mitpendler „der Mann mit dem orangenen Computer“. Und als ich heute das erste mal ohne in unterwegs war, wurde ich gefragt, was aus ihm geworden ist.

Schon seit einigen Tagen hatte ich mich aus zwei Gründen nach einem Ersatz umgesehen:

  • Der entscheidende Grund war der Lüfter – vermutlich war einer der Temperatursensoren defekt, so dass er schon anfing zu laufen, wenn man nur Google Chrome mit mehreren Tabs aktiv hatte. Das in Kombination damit, dass augenscheinlich ein Lager defekt war und der Lüfter dann sehr laut war, machte ein entspanntes Arbeiten unmöglich. Teilweise musste ich feste in die Lüftungsschlitze pusten, um die Temperatur zu senken – Mund zu Mund Beatmung für ein Notebook…
  • Dann war die Akkulaufzeit nicht mehr wirklich ausreichend: über zwei Stunden kam ich kaum noch. Kein Wunder bei über 3 1/2 Jahren täglicher intensiver Nutzung.

Und der Akku war es dann auch, der die Entscheidung beschleunigen sollte: Denn am Morgen des 30. November versagte er plötzlich komplett und ließ sich nicht mehr aufladen. Nach fast vier Jahren mit mir kann ich es ihm nicht verdenken. Datenverluste hatte ich übrigens faktisch keine, da ich alles auch in der OneDrive Cloud sichere. Und daher endete die Beziehung zwischen dem Notebook und mir auch ganz ohne Groll.

Danke für alles, ich habe Dich sehr gemocht und geschätzt und hätte gerne noch mehr Zeit mit Dir verbracht.

2 Antworten auf „Nachruf auf mein Lenovo Ideapad „Yoga“ S11“

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