10 Fakten über Karfreitag

  1. Karfreitag ist der Freitag in der Karwoche, also der Tag nach dem Gründonnerstag und vor dem Karsamstag. Das Datum des Karfreitags berechnet sich also nach dem Osterfest. Der frühestmögliche Termin ist damit der 20. März, was zuletzt 1818 der Fall war. Der späteste möglichste Termin ist der 23. April, was das nächste mal 2038 sein wird.
  2. Christen gedenken an diesem Tag des Kreuzestodes Jesu Christi.
  3. Der Name rührt vom althochdeutschen „kara“ her, was soviel wie „Klage“, „Kummer“ oder „Trauer“ heißt.
  4. Der Karfreitag ist in der katholischen Kirche neben dem Aschermittwoch der einzige verbleibende strenge Fastentag, man soll sich an ihm nur einmal satt essen und auf Fleisch verzichten. Der Brauch, an Freitag kein Fleisch zu essen, geht auf den Karfreitag zurück.
  5. In der katholischen Kirche beginnt der Gottesdienst um 15 Uhr, der überlieferten Todesstunde Jesu. Die Glocken und Schellen schweigen, stattdessen kommen Ratschen zum Einsatz.
  6. In den evangelischen Kirchen – wo der Karfreitag der höchste Feiertag ist – ist die liturgische Farbe ist Schwarz, manchmal auch Violett. Blumenschmuck und Kerzen sind eher unüblich. In Anlehnung an die katholische Kirche schweigen oft die Glocken, oder es läutet nur die größte Glocke. Ob es ein Abendmahl gibt, ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Auch in den Ostkirchen und bei den Altkatholiken hat der Karfreitag eine besondere Bedeutung.
  7. Karfreitag ist in Deutschland staatlicher Feiertag und somit schul- und arbeitsfrei. In der Schweiz ist er bis auf die katholischen Kantone Tessin und Wallis Feiertag; in Österreich und Luxemburg ist er kein Feiertag, in Liechtenstein ist er Feiertag, allerdings nicht nach dem Arbeitsgesetz. Weiters ist er Feiertag in Australien, Bermuda, Brasilien, Kanada, den karibischen Ländern, Chile, Kolumbien, Costa Rica, Ecuador, Finnland, Malta, Mexiko, Neuseeland, Osttimor, Peru, den Philippinen, Singapur, Spanien, Schweden, Slowakei, Tschechien, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Venezuela.
  8. Beim Karfreitag handelt es sich um einen „stillen Feiertag“, an dem in den meisten Bundesländern besondere Einschränkungen wie z.B. das Tanzverbot herrschen.
  9. Karfreitag gilt bei den Katholiken allerdings als vornehmlich evangelischer Feiertag. Früher haben katholische Bauern daher demonstrativ die Äcker bearbeitet oder katholische Hausfrauen Wäsche aufgehangen, um zu provozieren.
  10. Es gibt einige – oft regionale – Bräuche zu Karfreitag. In Bonn z.B. erklimmen Katholiken an Karfreitag (oder Karsamstag) die 28 Stufen der Heiligen Stiege der Kreuzbergkirche auf Knien. Im Mittelalter gab es Rumpelmetten, in denen durch das Rumpeln an Kirchenbänken das Erdbeben nachgeahmt wurde, das es in Jerusalem während der Kreuzigung gegeben haben soll. Regional gehören immer noch Prozessionen zum Brauchtum, so z.B. die Karfreitagsprozessionen in Lohr am Main, in Menden im Sauerland und in Stuttgart-Bad Cannstatt. Und wie schon oben geschrieben, provozieren Katholiken evangelische Christen…

Bild: pixabay

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