Dokumentiert: Trump auf twitter – 30. September 2016

Der 30. September 2016 war ein Freitag und der 2707. Tag von @realdonaldtrump auf twitter. Er schrieb an diesem Tag 12 Tweets, die zusammen insgesamt 396.634 Likes sowie 164.248 Retweets erhielten. Die tweets finden Sie hier bald.

Intelligente Lautsprecher – der nächste heiße Sh1ce…

Moment, was sind intelligente Lautsprecher oder: Echo is in da House

amazon-echo
An WLAN Lautsprechersysteme wie z.B. von Sonos haben wir uns schon gewöhnt und sie sind aus vielen Haushalten nicht mehr wegzudenken und lösen die guten alten Stereoanlagen ab.

Amazon hat als erstes mit dem Echo einen Speaker vorgestellt, der mehr kann – nämlich auf Sprachbefehle reagieren. Ruft man Alexa, ist Echo parat und hört dann auf Befehle wie „Spiele Ode to the Bouncer von Prime Music“, „Lauter“, „Pause“, „Fortsetzen“ etc.

Alexa kann aber noch mehr: „Alexa, wecke mich morgen um 5:55 Uhr!“, „Scheint morgen die Sonne“ oder „Stelle den Timer auf 20 Minuten“. Klassische Aufgaben eines digitalen Assistenten eben.

Und auch damit ist nicht Schluss, denn Alexa kann mit „Skills“ erweitert werden. Skills kann man sich wie eine App für Alexa vorstellen. So kann man die „Deutsche Bahn“ Skill installieren und Alexa ist auf einmal die Bahnauskunft. Oder man ruft sich über mytaxi ein Taxi und fragt die Sport Skill „Wie hat Bayern gegen Dortmund gespielt?“ und vieles mehr.

„Shut up and Take My Money“

Wer Alexa nutzen möchte, hat in Kürze zwei Systeme zur Auswahl: Amazon Echo und Amazon Echo Dot.

Echo ist gut 24cm hoch und ein vollwertiger Lautsprecher mit recht ordentlichem Sound. Auf jeden Fall ausreichend, um ein normales Wohnzimmer, Arbeitszimmer, Küche oder Terrasse bei der Gartenparty zu beschallen. Eben kombiniert mit den Fähigkeiten von Alexa. Kostet rund 180 Euro bei Amazon.

Echo Dot  ist deutlich kleiner und deutlich günstiger – nur rund 60 Euro (bestellen Sie hier…). Dafür verfügt der Echo Dot nur über einen einfachen Lautsprecher, der in erster Linie für Alexas Sprachausgabe gedacht ist. Man kann darüber auch Musik spielen, aber ein raumfüllendes Audio-Erlebnis darf man nicht erwarten. Allerdings: per Line-Kabel oder Bluetooth kann man den Dot auch mit einem bestehenden Lautsprecher – JBL, Bose, Sonos und wie sie alle heißen – verbinden.

Der kleine „Körper“ für Alexa bietet sich ansonsten an, wenn man hauptsächlich auf die Assistenten Funktionen zugreifen will. So könnte man den großen Speaker im Wohnzimmer halten, im Schlafzimmer nutzt man ihn als schlauen Wecker und um das Licht auszuschalten (ja, geht mit entsprechendem System wie Hue auch) und im Arbeitszimmer kümmert sich Echo Dot um die Terminverwaltung – und hört immer mit…

Hilfe, meine Daten!

…weswegen gerade in Deutschland natürlich wieder der ein oder andere entsetzt sein wird. Symptomatisch im Wikipedia Eintrag zu Echo:

Da das Gerät jegliche Konversation im Raum mithört, um auf das Aktivierungswort reagieren zu können, und immer mit der Cloud verbunden ist, wird die Privatsphäre der eigenen Wohnung durch den Benutzer willentlich gefährdet.

Sicher, das sollte man wissen und auch darauf achten, was sich in Sachen Hacks so kommt und sensibel sein. Klar ist aber auch:  alle digitalen Assistenten brauchen eben diesen Zugriff und haben ihn schon. Ich sag nur „Siri“, „OK, Google“ und „Hey, Cortana“. Jetzt ist eben noch Alexa im Club.

Und was kommt sonst noch?

Alexa und Echo werden aber nicht allein bleiben… Denn der Kampf um die Lautsprecher im Haus geht jetzt erst richtig los.

Google bringt in Kürze Google Home, das ist ein direkter Echo Konkurrent, der etwas weniger kosten soll und das gleiche kann, halt mit den Google Diensten.

Apple hat angeblich auch etwas in der Entwicklung. Da gibt es dann sicher die Beats Variante mit fettem Bass für 299 Euro… lassen wir uns überraschen.

Microsoft wäre prädestiniert dafür, solch einen Speaker zu entwickeln. Hat man doch Cortana, ein mächtiges Bot-Framework, mit Groove einen eigenen Musikdienst, dank Kinect genug Spracherkennungs Know How… noch hört man aber nichts.

fascebook hat ebenfalls ein starkes Bot-Ökosystem und könnte in diesen neuen Markt einsteigen – und so erreichen, was man mit den halbherzigen Smartphone Versuchen („HTC First“ und „Facebook Home“ anyone?) nicht erreicht hat.

Aber gerade Microsoft und Google könnten ihren „Home Speaker Software“ für andere Hersteller öffnen, so dass es z.B. eine Sonos Box mit Cortana geben könnte… Spannende Ideen tun sich auf.

Die Zukunft hat – wieder einmal – gerade erst begonnen.

10 Fakten zum 29. September

  1. Heute ist Michaelitag. Michael ist nach christlicher Vorstellung ein Erzengel und ist der Schutzpatron der Deutschen – möglicherweise wurde daraus auch der „deutsche Michel“ abgeleitet. Michaeli war früher ein wichtiger Stichtag, an dem Pacht- und Zinsbeträge gezahlt werden mussten, aber gerade auch für Kinder ein Festtag. So wird heute noch in Augsburg das Turamichele-Fest gefeiert. Da Michael ein Erzengel ist, wurde der heutige Tag schon im 9. Jahrhundert auf die beiden anderen Erzengel Gabriel und Raphael ausgeweitet (der ausschließlich im 4. Buch Esra erwähnte Uriel sowie die im alten Volksglauben verankerten Jehudiel, Sealtiel und Barachiel zählen nicht „offiziell“ zu den Erzengeln). Demzufolge haben heute auch Gabriel, Gabriele, Maik, Michael, Michaela und Raphael Namenstag.
    Außerdem ist heute Weltherztag, zu dem wir hier 10 Tipps zur Herzgesundheit haben.
  2. Die Polizeibehörde von London, der Metropolitan Police Service, wird 1829 Jahren gegründet. Nach dem verantwortlichen Innenminister Robert „Bobby“ Peel werden die Polizisten bis heute „Bobbies“ genannt.
  3. 1874 wird das erste Fußballspiel in Deutschland ausgetragen. Schüler des Martino-Katharineums, eines Gymnasiums in Braunschweig, spielen es unter der Leitung von Konrad Koch und August Hermann.
  4. Beim Bau des General Electric Buildings entsteht 1932 die Fotografie „Lunch Atop a Skyscraper“: elf Männer, die auf einem Stahlträger Mittagspause machen und ihre Füße aus mehr als 200 m Höhe über den Straßen von New York City herunterbaumeln lassen.
  5. 1941 ermorden Angehörige der Wehrmacht und anderer Deutscher Einheiten (SD, geheime Feldpolizei, Einsatzgruppe C) bei Babyn Jar (nahe Kiew) über 33.000 Juden, darunter vornehmlich Frauen und Kinder. Das Massaker gilt als größte einzelne Mordaktion im zweiten Weltkrieg.
  6. Drei Jahre später – 1944 – ermorden Angehörige der Wehrmacht und der Waffen-SS bei Marzabotto (Italien) mindestens 770 Zilisten, darunter mindestens 213 Kinder unter 13 Jahren. Dieses Massaker gilt als größte einzelne Mordaktion der Wehrmacht in Italien. Eine Lehrerin, die in einer Kirche Schutz suchte, berichtet: „…öffnete sich nach kurzem die Tür und einige Nazis tauchten mit furchteinflößenden Gesichtern auf. … Dann flogen Handgranaten durch die Tür und die Fenster: Wir schrien, weinten, flehten, die Mütter hielten ihre Kinder fest, schützten die Gesichter und suchten verzweifelt Schutz.“
  7. In Genf gründen 1954 zwölf europäischen Staaten die Europäische Organisation für Kernforschung (CERN).
  8. Der Einigungsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR tritt 1990 in Kraft.
  9. Horatio Nelson kommt 1758 auf die Welt.
  10. Walter Rathenau wird 1867 geboren.

Hier finden Sie mehr Beiträge rund um den 29. September.

Köpfe: Jeffrey Clair Cave

Jeffrey Clair Cave war ein weißer Mann (53), der am 29. September 2016 in Kingman (AZ) von der Polizei erschossen wurde. Er selbst war mit einer Schusswaffe bewaffnet.

Dokumentiert: Trump auf twitter – 29. September 2016

Der 29. September 2016 war ein Donnerstag und der 2706. Tag von Trump beim Kurznachrichtendienst twitter. Er schrieb an diesem Tag 8 Tweets, die zusammen insgesamt 132.504 Likes sowie 54.533 Retweets erhielten. Die tweets finden Sie hier bald.

10 Tipps, was man rund um den Mars lesen und anschauen sollte

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  1. Um in Stimmung zu kommen, liest man am besten den „Marsianer“ – hier meine Kurzkritik. Bis darauf, dass die kosmische Strahlung nicht problematisiert wird, eine sehr realistische Darstellung. Wer keine Zeit zum lesen hat, kann sich den Film anschauen.
  2. Schon 2013 habe ich schon drüber gebloggt, dass es sinnvoll wäre, zum Mars zu fliegen. Hier mein damaliges Plädoyer.
  3. Und was wäre diese Blog ohne 10 Fakten über den Mars?
  4. „Auf zwei Planeten“ ist ein alter Science-Fiction Roman, der thematisiert, was passieren würde, wenn eine überlegene Mars-Zivilisation und die Menschen aufeinanderstoßen würden. Nicht nur spannend, sondern auch zum Denken anregend. Meine Kurzkritik hier. Ist übrigens kostenlos für den Kindle.
  5. Was macht eigentlich die NASA in Sachen Mars? Kann man alles auf Ihrer Sonderseite zum Thema nachlesen. Dort gibt es auch alles zur Preservance Mission.
  6. Sie mögen gerne opulente Bildbände? Gibt es natürlich auch über den Mars!
  7. Ist der Mars gerade am Himmel zu sehen? Und wenn ja, wo? Das erfährt man z.B. hier.
  8. Infos rund um den Mars speziell für Kinder gibt es bei der ESA.
  9. Elon Musk hat Pläne vorgestellt, den Mars zu kolonisieren. Und das kann man sich am besten bei SpaceX direkt durchlesen.
  10. Und zum Schluss Spaß pur: „Mars Attacks“ ist wohl einer der lustigsten und abgedrehtesten SciFi Filme. Viel Spaß!

Bild: NASA (Hubble Teleskop).

Warum die Marspläne von Elon Musk die Erde zu einem besseren Ort machen können – und ein paar andere Gedanken dazu

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Er hat es getan: Elon Musk hat seine Pläne vorgestellt, eine Kolonie auf dem Mars zu gründen. Wie diese im Detail aussehen, können Sie momentan fast überall nachlesen, am besten bei SpaceX selbst.

Ich muss wohl keinem erzählen, dass ich diese Idee großartig finde – schon vor über drei Jahren habe ich hier ein Plädoyer dafür gehalten, bemannte Marsmissionen zum planetaren Ziel zu erklären.

Die drei großen Fragezeichen

Allerdings: Musks Pläne für eine riesige Marskolonie sind aus einer Vielzahl von Gründen schwierig, von denen ich drei besonders herausgreifen möchte:

Kosmische Strahlung – Der Mars hat nur ein schwaches Magnetfeld, so dass die Menschen auf dem Planeten deutlich höherer Strahlung ausgesetzt sind, als auf der Erde.
Keine Atmosphäre – Auf dem Mars gibt es nur eine sehr dünne Atmosphäre, die zudem zu viel Kohlendioxid enthält. Ohne Druckanzüge ist an ein Überleben nicht zu denken.

Diese beiden ersten Punkte könnten durch Kuppelkonstruktionen gelöst werden. Diese wären allerdings einem gewissen Risiko durch Meteroiten ausgesetzt, da es ja keine Atmosphäre gibt. Untirirdische Konstruktionen könnten helfen.

Langfristig führt aber an einem Terraforming, die auch die Schaffung einer Atmosphäre beinhaltet, kein Weg vorbei.

Und spätestens hier kommt das dritte Problem ins Spiel: ist der Marsboden überhaupt geeignet dafür, irdische Pflanzen wachsen zu lassen? Terraforming und die Versorgung der Kolinisten wären sonst schwierig…

Just do it – oder „Think big, start small, grow fast“…

Anstatt zu sagen: alles viel zu kompliziert, das funktioniert eh nicht sollten wir es aber ausprobieren. Und damit meine ich nicht, von Robotersonden nur ein paar Bodenproben vom Mars zur Erde zu tranportieren. Besser sollte man gleich einen Trupp an Wissenschaftlern hochzuschicken, der in einer ersten kleinen Marssiedlung Grundlagenforschung betreiben kann.

Wie verhält sich das Magnetfeld? Gibt es noch Spuren von Leben auf dem Mars? Vielleicht finden sich sogar noch Flechten o.ä. in tieferen Bodenschichten, die uns beim Terraforming helfen können. Und kann man irdische Moose, Flechten, Farne, Apfelbäume, Kartoffeln und Rasen auf dem Mars wachsen lassen.

…damit die Erde ein besserer Ort wird

Klar, das wird alles teuer und auch viele Todesopfer fordern. Und manche mögen jetzt sagen, dass wir doch erst mal unsere Probleme auf der Erde lösen sollte – das wissen wir alle, kriegen wir aber trotzdem irgendwie aus vielen Gründen nicht hin.

Ganz im Gegenteil: ich bin davon überzeugt, dass die ungeheuren Anstrengungen, die ein großes Marsprojekt fordert, uns helfen wird, auch unseren Heimatplaneten zu einem besseren Ort zu machen.

Bild: SpaceX

Dokumentiert: Rede von Bundeskanzlerin Merkel beim Empfang der Preisträgerinnen und Preisträger des 51. Bundeswettbewerbs „Jugend forscht“ am 28. September 2016

Mittwoch, 28. September 2016 in Berlin

Liebe Frau Bundesministerin Wanka,
lieber Herr Baszio,
meine Damen und Herren
und vor allem: liebe junge Forscher,

das Motto des Wettbewerbs lautete dieses Jahr: „Neues kommt von Neugier.“ Hinter der Neugier steckt ein menschliches Verlangen, etwas Unbekanntes zu entdecken, etwas Kompliziertes zu verstehen oder etwas auszutüfteln, was vorher noch niemand geschafft hat.

Sie sind Preisträgerinnen und Preisträger von Jugend forscht und damit sozusagen die Speerspitze all derer, die sich an dem Wettbewerb beteiligt haben. Sie waren auf Ihre Art und mit Ihren Möglichkeiten und Gaben ziemlich erfolgreich beim Tüfteln, Entdecken und Verstehen. Sie haben sich nicht nur damit begnügt, neue Ideen zu entwickeln, sondern haben auch praktische Lösungen geliefert. Mit Ihrer Kreativität haben Sie die Jury, die Begleiter des Wettbewerbs und auch Frau Wanka und mich begeistert, obwohl ich zugebe, dass ich nicht jedes einzelne Projekt kenne.

Sie alle sind Gewinner. Nicht nur Sie sind Gewinner, sondern das ganze Land gewinnt mit all den neuen Ideen und Erfindungen. Ich sage deshalb erst einmal: Herzlichen Glückwunsch. Dieser Empfang im Kanzleramt soll auch ein kleines Dankeschön für das sein, was Sie an Zeit und Geist investiert haben.

Dieser Wettbewerb hat schon eine lange Tradition. Über ein halbes Jahrhundert gibt es ihn schon. Forschungsziele und Forschungsobjekte haben sich natürlich geändert. Aber die Neugier ist über das halbe Jahrhundert hinweg konstant geblieben. Das spiegelt sich ja im diesjährigen Motto wider.

Bisher gab es 51 Wettbewerbe, an denen sich 250.000 junge Menschen – eine Viertelmillion – beteiligt haben. Man kann davon ausgehen, dass die überwiegende Mehrheit derer, die sich an Jugend forscht beteiligen, später sogenannte MINT-Fächer – also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – studieren. Mit solchen Studienabschlüssen verbinden sich im Allgemeinen sehr gute Berufschancen. Wir reden uns fast ein bisschen den Mund fusselig, dass man diese Fachrichtungen studieren soll, weil dann die Chance auf eine spätere Beschäftigung wirklich sehr gut ist. Manchmal gibt es die Sorge, dass das schwierige Studiengänge sind. Aber ein solches Studium zahlt sich aus.

Aber auch insgesamt ist heute die Chance, in Deutschland eine Arbeit zu finden, wenn man eine gute Ausbildung hat, sehr gut. Der Übergang von der Schule über die Ausbildung in das Berufsleben gelingt in Deutschland sehr viel besser als in vielen anderen Ländern. Die OECD – die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – hat vor rund zwei Wochen ihren Bildungsbericht veröffentlicht. Deutschland nimmt darin eine Spitzenposition ein. Ich denke, das ist eine Anerkennung für die vielen, die dabei mitwirken, dass der Übergang von der Schule über die Ausbildung in den Beruf gut funktioniert.

Bildung und Forschung sind auch in unserer Regierungsarbeit Schwerpunkte. Ich will Ihnen nur zwei Beispiele nennen. Das erste ist der Hochschulpakt, mit dem der Bund, gerade wenn jetzt noch die geburtenstarken Jahrgänge an die Universitäten gehen, bei der Finanzierung von 760.000 zusätzlichen Studienplätzen hilft. Das zweite ist, dass wir als Bund die BAföG-Leistungen übernommen und sie jetzt auch erhöht haben. Damit haben wir die Länder entlastet, die ihrerseits hoffentlich – so will ich es einmal sagen – die frei gewordenen Gelder wieder in Bildungsstrukturen stecken und helfen, dass die Ausbildung auch an den Universitäten besser sein kann. Denn wir haben derzeit ein Auseinanderklaffen zwischen der Finanzsituation der nicht universitären Forschungseinrichtungen – Max-Planck-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft usw. –, die jedes Jahr Steigerungen erhalten, und der zum Teil schwierigen Situation an den Universitäten und Hochschulen.

Jetzt habe ich ein bisschen über das gesprochen, was vielleicht Ihre Zukunft ist, aber nicht Ihre Gegenwart. Sie haben also bewiesen, was in Ihnen steckt. Bei Jugend forscht gab es diesmal 12.000 Anmeldungen – also viel Wettbewerb. Diejenigen, die hier sind, haben es bis in die letzte Wettbewerbsrunde geschafft. Wir sind froh, dass viele Mädchen mitgemacht haben: 4.600. Das sind mehr als jemals zuvor. Aber bei gut 38 Prozent können wir noch ein bisschen zulegen. Immerhin kann man schon sagen: Die Richtung stimmt.

Ein solch riesiger Wettbewerb mit 12.000 Anmeldungen muss natürlich erst einmal organisiert werden. Deshalb möchte ich allen ganz herzlich danken, die sich mit Rat und Tat eingebracht haben: dem Jugend-forscht-Team, den vielen Helfern und Unterstützern in den Schulen, in den Unternehmen, in den Forschungsinstituten und Wissenschaftsorganisationen. Das ist ein großartiges Engagement, bei dem junge Menschen Chancen bekommen.

Das Spektrum der Themen des diesjährigen Wettbewerbs zeigt die riesigen Möglichkeiten. Dabei geht es um Klimawandel und Umweltschutz, um beschleunigte Abläufe dank digitaler Technologien, um Medizintechnik, Gesundheitstipps, Rätsel des Weltalls. All das hat Ihre Neugier geweckt. Viele Ideen münden in neue Produkte oder Verfahren. Es sind also Innovationen, die Nutzen hervorbringen, der zu Nachfrage im Markt führt, die dann wiederum zu neuen Arbeitsplätzen führen kann. Das heißt also – auch wenn es sich vielleicht ein bisschen abstrakt anhört –, dass Sie mit dem, was Sie erfunden und entwickelt haben, auch ein bisschen darüber entscheiden, wie wir morgen leben und welche Möglichkeiten wir haben.

Natürlich bleiben Ideen auch immer wieder in den Kinderschuhen stecken. Das gehört beim Forschen und Entwickeln dazu. Mancher Rückschritt kann sich aber auch produktiv auswirken, weil einem dann plötzlich etwas Neues einfällt und man anders an die Sache herangeht.

Nun sind Sie hier. Dieser Empfang ist mit einem Dankeschön und auch mit einem Sonderpreis der Bundeskanzlerin für die originellste Arbeit verbunden. Dieser Preis geht in diesem Jahr an Tassilo Schwarz vom Johannes-Heidenhain-Gymnasium in Traunreut. Vorneweg sage ich: Herzlichen Glückwunsch.

Lieber Tassilo Schwarz, Sie richten ein besonders wachsames Auge auf Flugkörper – genauer gesagt: auf unerwünschte Drohnen. Um diese abwehren zu können, haben Sie ein Überwachungssystem entwickelt. Damit gelingt es Ihnen, die Flugbahn von Drohnen zu berechnen und ihre Position zu ermitteln. Sie haben das auch mit dem Vogelflug verglichen. Ich bin natürlich schon sehr gespannt darauf, dass Sie uns das jetzt erklären. Vielleicht ist es auch für manchen Flughafenbetreiber interessant, was Sie sich haben einfallen lassen.

Jedenfalls gratuliere ich Ihnen und allen anderen ganz herzlich und freue mich auf die Darlegungen von Tassilo Schwarz.

Die Illustration habe ich mit der Midjourney AI erstellt. Hier finden Sie mehr Bilder von Angela Merkel.

10 Fakten zum 28. September

  1. Tschechien begeht heute seinen Nationalfeiertag, den St. Wenzel-Tag. Wenzel ist der Nationalheilige Tschechiens und wurde heute im Jahr 929 oder 935 von seinem Bruder erschlagen.
    Es ist Safe Abortion Day (Sichere Abtreibung Tag).
    Julia, Lioba und Thekla haben heute Namenstag.
  2. 1717 wird in Preußen die allgemeine Schulpflicht eingeführt.
  3. Die Anarchisten August Reinsdorf, Emil Küchler und andere Verschwörer versuchen 1883 bei der Eröffnung des Niederwalddenkmals Kaiser Wilhelm I. und die versammelte Deutsche Fürstenschaft mit Dynamit in die Luft zu jagen. Das Attentat scheitert nur, da die Attentäter aus Kostengründen auf wasserfeste Zündschnüre verzichtet haben und die feuchten Lunten nicht brennen.
  4. 1928 entdeckt Alexander Flemming (Bild) die antibakterielle Wirkung des Schimmelpilzes Penicillium.
  5. Das Bundesverfassungsgericht nimmt 1951 seine Arbeit auf.
  6. Im Jahr 1958 nehmen die Franzosen in einem Referendum die neue, von Charles de Gaulle geprägte, Verfassung an, die ein starkes Präsidialsystem einführt.
  7. 1969 finden die Wahlen zum 6. Deutschen Bundestag statt. Die Parteien erzielen bei einer Wahlbeteiligung von 86,7% folgende Ergebnisse:
    CDU/CSU: 46,1%
    SPD: 42,7%
    FDP: 5,8%
    NPD: 4,3%
    Sonstige: 1,1%
    Es wird die erste sozial-liberale Koalition unter Kanzler Willy-Brandt geben.
  8. Die estnische Fähre Estonia sinkt 1994 auf dem Weg nach Stockholm vor der finnischen Küste, da die Bugklappe sich während der Fahrt öffnet; 852 Menschen sterben Um den Untergang ranken sich viele Gerüchte und Verschwörungstheorien. Mehr über die Estonia finden Sie hier.
  9. Friedrich Hecker, deutscher Revolutionär, kommt 1811 auf die Welt.
  10. Seymour Cray wird 1925 geboren.

Köpfe: Christopher Sowell

Christopher Sowell war ein schwarzer Mann (32), der am 28. September 2016 in Philadelphia (PA) von der Polizei erschossen wurde.