Fluggäste, Flüchtlinge und Terrorismus – oder: wie man die AfD auf mehr als 10% bringt

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Touristen und Terroristen

Am 17. Juli 1948 fand die erste Flugzeugentführung statt – und sollten daraufhin in Mode kommen. Flugzeugentführer tarnten sich als Geschäftsleute und Touristen und mischten sich unter diese. Bis durch immer strengere Sicherheitskontrollen an den Flughäfen Entführungen immer seltener wurden.

Niemand käme auf die Idee, die Sicherheitskontrollen als eine Diskriminierung der normalen Flugreisenden zu sehen und Diskussionen darüber für unzulässig zu erklären.

Anders derzeit: Es deutet einiges darauf hin, dass sich Terroristen, ISIS-Heimkehrer und andere kriminelle Elemente unter die Flüchtlinge mischen und so nach Europa gelangen. Eine effektive Kontrolle der Flüchtlinge findet nicht statt.

Wer sich für mehr Kontrollen an den Grenzen einsetzt, wird mundtot gemacht, eine Diskussion darüber ist unerwünscht. Flüchtlinge und Terrorismus hätten nichts miteinander zu tun. Über solche Kontrollen zu diskutieren oder diese gar einzuführen bedeutet aber doch nicht, dass man die Flüchtlinge mit Terroristen gleichsetzt. Mit dem Argument, Touristen seien keine Terroristen, könnte man aber auch gleich die Sicherheitskontrollen an den Flughäfen abschaffen.

Und dass man die Flüchtlinge nicht in einen Topf mit den Terroristen werfen dürfe, das diese doch gerade vor dem Terroristen fliehen würden, wird weiter als Argument gegen diese Diskussion vorgebracht. Dass gerade das doch dafür spricht, an Europas Außengrenzen und an den Grenzen der Zielländer verstärkt zu kontrollieren, wird dabei geflissentlich übersehen.

Glaubwürdigkeitsverlust von Politik und Medien

Übrigens, vor den Anschlägen von Paris hat kaum ein Medienvertreter oder Politiker die Behauptung aufgestellt, die Menschen würden vor islamistischem Terror fliehen. Tatsächlich ist z.B. bei den syrischen Migranten die Angst vor Assads Fassbomben der wichtigste Fluchtgrund. Das aber nur als Detail am Rande.

Es ist ein echtes Problem, wenn Diskussionen direkt abgewürgt werden und alles auf „Refugees Welcome“ und „Wir schaffen das“ verkürzt wird. Die Fragen liegen nämlich auf dem Tisch. Spricht man nicht offen über diese, überlässt man die Diskussion darüber dem rechten Rand.

Dass die – zumindest von mir zwischenzeitlich totgeglaubte – AfD plötzlich in Umfragen bei mehr als 10% der Stimmen liegt, darf dann nicht verwundern.

Wir müssen auch auf den ersten Blick problematische Diskussionen offen in der Mitte der Gesellschaft führen. Denn natürlich stellt sich auch die Herausforderung, die Menschen, die jetzt zu uns kommen und bleiben werden, zu integrieren und zu verhindern, dass es zu Parallelgesellschaften wie z.B. in Frankreich und Belgien kommt, die Brutstätten für Terrorismus sind.

Es geht eben nicht nur um das „Wir schaffen das“ sondern auch um die Frage, wie wir es schaffen.

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