Ernst Wille wurde am 20. April 1894 in Groß-Ottersleben geboren.
Er erlangte die mittlere Reife und absolvierte eine kaufmännische Ausbildung in Magdeburg. 1913 trat er der SPD bei. Während des Ersten Weltkriegs diente er im Militär und geriet in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1920 zurückkehrte.
Als Vorsitzender der SPD-Ortsgruppe Groß-Ottersleben war er Mitbegründer des „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“, das den Schutz der Republik zum Ziel hatte. Wille engagierte sich gegen den aufkommenden Nationalsozialismus und soll 1932 ein Attentat auf Hitler geplant haben, das jedoch scheiterte.
1933 wurde er mehrmals verhaftet, kam jedoch wieder frei. Arbeitslos geworden, gründete er eine Gaststätte, die sich zum Treffpunkt der illegalen Sozialdemokraten entwickelte. 1939 wurde er im KZ Buchenwald inhaftiert, wo er zunächst Misshandlungen erlitt, später jedoch im Baubüro eingesetzt wurde und seine Situation sich verbesserte. 1943 wurde er entlassen, lehnte jedoch das Angebot der SS ab, seine Arbeit im KZ als Zivilist fortzusetzen.
Wille kehrte nach Magdeburg zurück und arbeitete bei den Härtol-Werken. 1943 wurde er erneut verhaftet und ins KZ Neuengamme gebracht, wo er am 27. Mai 1944 verstarb.
Zu seinen Ehren hat die Stadt Magdeburg eine Straße (Ernst-Wille-Straße) und eine Sekundarschule nach ihm benannt. Seit 2010 gibt es vor seiner ehemaligen Gaststätte einen Stolperstein für Ernst Wille.