Mitternacht – und die Geisterstunde

Das Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon von 1839 schreibt dazu:

Mitternacht, in der Schiffersprache Norden, daher abgekürzt N., heißt von den vier Welt- oder Himmelsgegenden die dem Mittag (s.d.) gerade entgegengesetzte; ebenso ist in der Zeitmessung Mitternacht der dem Mittag entgegengesetzte, um 12 Stunden davon getrennte Zeitpunkt, wo die Sonne sich am tiefsten unter dem Horizonte eines Orts auf der Erde befindet, indem sie zum zweiten Male, allein auf der andern Erdhälfte, über den Mittagskreis desselben zu stehen kommt. Die bürgerliche Zeitrechnung und die astronomische der Franzosen beginnt um diese Zeit, desgleichen die Mitternachts- oder sogenannte Gespenster-, auch Geisterstunde von 12–1 in der Nacht, in welche der Aberglaube aller Zeiten die thörichtsten Spukgeschichten hineingeträumt hat.

Aus dem Band 3. Leipzig 1839., S. 160.

Bild: Blake, William: Das Gespenst eines Flohs (ca. 1819/1820)

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