Kompakt: Die Affäre Wulff

Christian Wulff, ein deutscher Politiker der CDU und ehemaliger Ministerpräsident von Niedersachsen, war von 2010 bis 2012 Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Seine Amtszeit wurde jedoch von einer Affäre überschattet, die als „Wulff-Affäre“ oder „Wulff-Skandal“ bekannt wurde und schließlich zu seinem Rücktritt führte.

Die Affäre begann im Dezember 2011, als die „Bild“-Zeitung berichtete, dass Wulff während seiner Amtszeit als Ministerpräsident von Niedersachsen ein privates Darlehen in Höhe von 500.000 Euro von der Unternehmergattin Edda Castello erhalten hatte. Dieses Darlehen war zu einem sehr niedrigen Zinssatz gewährt worden und Wulff hatte es genutzt, um ein Haus zu kaufen. Dies warf Fragen nach möglicher Vorteilsnahme im Amt auf.

Zudem war Wulff kritisiert worden, weil er versucht hatte, die Veröffentlichung des Artikels in der „Bild“-Zeitung zu verhindern, indem er dem Chefredakteur auf dessen Mailbox eine Nachricht hinterließ, in der er mit rechtlichen Schritten drohte.

In den folgenden Wochen wurden weitere Vorwürfe laut, darunter die Annahme von kostenlosen Urlauben und Geschenken von reichen Freunden während seiner Amtszeit als Ministerpräsident. Obwohl Wulff die Vorwürfe bestritt, erhöhte sich der Druck auf ihn, zurückzutreten.

Im Februar 2012 trat Wulff schließlich als Bundespräsident zurück. Es war das erste Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, dass ein Bundespräsident aufgrund eines Skandals zurücktrat. Die Affäre löste eine breite Debatte über politische Ethik und Transparenz in Deutschland aus.

Nach seinem Rücktritt wurde Wulff strafrechtlich wegen Vorteilsannahme angeklagt, am Ende aber freigesprochen.

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