Lasst den Euro sterben

Es gehört zu den Unsitten unserer Zeit, dass wir nicht akzeptieren wollen, was nicht sein sein darf, weil es für uns unvorstellbar ist. Dazu gehört das Sterben. Menschen werden quälend lange am Leben gehalten, das Leiden sinnlos verlängert bis dann doch der unvermeidliche Tod eintritt.

Auch der Euro ist so ein Koma-Patient, an dem hilflos herum gedoktort wird.

Lasst ihn endlich in Frieden sterben.

Heute stolperte ich über einen Blogbeitrag von mir mit „Gedanken über den Euro„. Und die sind immer noch aktuell – ziemlich genau sechs Monate, nachdem ich sie niedergeschrieben habe. Sechs Monate, in denen sich nicht viel geändert hat, außer dass die Krise noch schlimmer wurde. Die Argumente aus dem alten doch immer noch aktuellen Artikel muss ich hier nicht wiederholen.

Die Euro Krise ist inzwischen so komplex, dass sie wohl kaum mehr jemand komplett versteht, geschweige denn die Politiker, die darüber zu entscheiden haben. Und gerade das ist fatal, ist die Krise daher nicht mehr beherrschbar. Doch da das unvermeidliche nicht sein darf, wird der Komapatient Euro immer länger am Leben gehalten.

Vielleicht geschieht ein Wunder und die bisherigen Maßnahmen helfen. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Fraglich ist für mich inzwischen sogar, ob faktische „Vereinigte Staaten von Europa“ den Euro jetzt noch retten könnten. Von deren Vereinbarkeit mit den Verfassungen vieler Staaten einmal abgesehen.

Letztlich wäre ein Euro Zusammenbruch zwar disruptiv, aber keine Katastrophe. In den letzten 100 Jahren hat die deutsche Wirtschaft oft genug Währungsumbrüche und schlimmere Turbulenzen überlebt.

Und jedem Ende wohnt ein neuer Anfang inne.

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