Viehkerl ist ein altes, heute nur noch selten gebräuchliches, Schimpfwort.
Viehkerl, m. (Varianten: viech-, viechs-, vich-, vichskerl; regional auch vīch-, vīchskerl)
Herkunft: Vergleiche mit Vieh I 3, k; abgeleitet von Vieh im Sinne von roh, ungebildet, mit der Verstärkung durch -kerl, welches ein an sich bereits grobes Wort verstärkt.
Bedeutungen:
- Abwertend für eine Person ohne Verstand und feine Lebensart; ein derber Grobian. Beispiel: „Du Viehkerl!“
- In manchen Regionen und Kontexten als Ausdruck derber, jedoch komischer Bewunderung: „Was der nicht alles kann, es ist doch ein Viechskerl!“ Diese Verwendung ist allerdings nicht weit verbreitet.
- Historisch in bestimmten deutschen Gemeinschaften in Estland als Bezeichnung für einen Aufseher über das Vieh.
Beispiele:
- In schwäbischen Dialekten als „vihkerle“ für einen dummen oder läppischen Menschen bekannt.
- Im Elsässischen als Ausdruck für einen Menschen ohne Verstand und Lebensart.
- Im Wiener Dialekt und in literarischen Werken als kräftiges Schimpfwort oder zur komischen Bewunderung verwendet: „Der Bassist von Paris, gar a Viehkerl ist“ – Nestroy.
- Kritik an der zu großen Gewalt, die manchen „Viehkerls“ in Autoritätspositionen gegeben wird, in historischen Theaterstücken.
Anmerkung: Die Verwendung des Begriffs dient oft zur Verstärkung der negativen Eigenschaften einer Person, insbesondere ihrer Rohheit und Dummheit, und weist auf den verschärften Sinn des Wortes Vieh hin.