Grässel ist ein altes Schimpfwort, dessen genaue Herkunft unklar ist. Es existieren ähnliche Formen wie Grassel, Grasel, Gresel und andere Variationen, deren Zusammengehörigkeit fraglich ist. Eine mögliche Ableitung könnte vom österreichischen Begriff „Grasel“ stammen, welcher wiederum vom ebenfalls in Österreich beheimateten „Gräslein“ (Gräsel, Grasel), einem Namen für eine Vogelart, abgeleitet sein könnte. Diese Herleitung wird durch die Nutzung von Vogelnamen als Schimpfwörter in historischen Texten, wie bei Konrad von Haslau, gestützt.
Für Formen wie Grässel könnte eine Verbindung zum Adjektiv „grasz“ oder „gräszlich“ bestehen, weniger wahrscheinlich ist eine Herleitung vom Verb „gräsen“. In Österreich wird „Gresling“ als teilweise liebevolles Schimpfwort für „Schlingel“, „durchtriebener Kerl“ oder „Spitzbube“ verwendet. Historische Textbeispiele illustrieren dessen Nutzung in verschiedenen Kontexten, von humorvoll bis abwertend.
Außerhalb Österreichs findet das Wort ebenfalls Verwendung, allerdings mit leicht veränderten Bedeutungen wie „dummer Kerl“ oder „grässlicher Kerl“. Das Wort „Grassel“ kann auch einen Menschen von hässlichem Charakter bezeichnen. In der Literatur finden sich Beispiele, in denen „Grässel“ als Bezeichnung für unattraktive oder moralisch fragwürdige Personen genutzt wird, bis hin zu allegorischen Verwendungen, wo es neben anderen Namen für den Teufel steht.
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