10 Gründe, warum es mit Myspace bergab geht

Myspace war einmal das beliebteste soziale Netzwerk der Welt, bis es von facebook deklassiert wurde – und jetzt 500 Mitarbeiter entlassen muss.

10 Gründe, warum es dazu kam:

  1. Nischenbildung: Myspace hat sich anfangs sehr stark als Plattform für Musiker in Nischenbereichen positioniert. Nachdem Murdoch Myspace übernommen hatte, wurde die Zielrichtung zwar erweitert (Mainstream und Video) aber die Fokussierung auf den Entertainment-Bereich blieb (Musik, Video, Spiele). Dies ist mE das zentrale Problem.
  2. Der Plattform hat es an einer Internationalisierungsstrategie gefehlt, sie war und ist auf den angelsächsischen Raum ausgerichtet (auch wenn es lokalisierte Varianten gibt).
  3. Nach eigenen Angaben sollte Myspace dem Aufbau einer zweiten digitalen Identität dienen und nicht das eigentliche Leben wiederspiegeln. Die meisten User wollen aber kein 2nd Life – und wenn melden sie sich bei SL, WoWalt oder anderen geeigneteren Plattformen an.
  4. Die Abnabelung von der wirklichen Welt zeigt sich weiter darin, dass Myspace immer darauf hingedrungen hat, dass die Mitglieder neue Kontakte untereinander knüpfen und nicht bestehende Kontakte pflegen. Letzteres ist aber gerade für neue Mitglieder oft der ausschlaggebende Punkt für die Anmeldung auf einem sozialen Netzwerk.
  5. Es gibt – auch deswegen (siehe vor) – deutlich mehr Fake- und anderweitig problematische Profile als bei facebook. Die meisten Benutzer wollen aber eine „saubere“ Plattform.
  6. Ebenso stand Myspace stärker im Mittelpunkt verschiedener Hackerangriffe und Datenskandale als andere Plattformen.
  7. Für B2B User ist Myspace insgesamt uninteressant.
  8. Spät bei den Apps: Es hat im Vergleich zu facebook lange gedauert, bis brauchbare Apps für iOS und Android verfügbar waren. Die mobile Nutzbarkeit ist aber für den Erfolg einer sozialen Plattform entscheidend.
  9. Wechsel der Ausrichtung: Myspace hatte ursprünglich einen eher nicht-kommerziellen Ansatz. Durch die zusehende Kommerzialisierung wurden viele der Stammuser verschreckt.
  10. Technische Probleme: zahlreiche technische Probleme und Ausfälle trüben das Nutzungserlebnis.

Letztlich hat es Murdoch nicht geschafft, eine reichweitenstarke Plattform den Marktbedürfnissen entsprechend weiterzuentwickeln.

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