Als Märchen- und Sagenfigur
Meyers Lexikon von 1905 behandelt den Waldschrat unter dem Stichwort „Wilde Männer“:
Wilde Männer (Wild-, Holzleute), im deutschen und slawischen Volksglauben, namentlich in Tiroler Volkssagen, halbtierische Bewohner der Wälder (bisweilen auch Frauen), Abkömmlinge der klassischen Faune, Silvane und Panisken, allwissende und kräuterkundige Elementargeister und Vegetationsdämonen. Man nannte sie auch die Behaarten (Pilosi), weil sie am ganzen Leibe behaart abgebildet und so als Wappenhalter in der Kunst und Heraldik Verwendung fanden. Auch ihre Namen Schrat (altd. scrat), Waldschrat, Schrätlein bezeichnen das rauhe, zottige Aussehen. Auf Silvanus deutet der Tiroler Name Salvanel. Da sie auch in Baumrinde und grünes Moos gekleidet und mit grünen Moosbärten versehen abgebildet wurden (heute in den Riesengebirgswaren nachgeahmt), nannte man sie auch Moosmännchen und Moosweibchen.
Als Schimpfwort
Bei Waldschrat handelt es sich auch um ein in Deutschland hin und wieder noch gebräuchliches Schimpfwort. Es beginnt mit dem Anfangsbuchstaben W und hat 10 Zeichen.
Es bezeichnet einen kauzigen, ein wenig ökologisch angehauchten Menschen.
Hier finden Sie mehr deutsche Schimpfwörter, die mit W anfangen.
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