Liste: MdB und Kandidaten bei der Bundestagswahl 2017 stellen Ihre Wahlkreise vor

Hier im Blogmagazin haben Mitglieder des Bundestages und Kandidaten die Möglichkeit, Ihre Wahlkreise vorzustellen.

Folgende sind schon online:

Wahlkreis 2

Der Bundestagsabgordnete Ingebert Liebing hat hier 10 Tipps für den Wahlkreis 2 (Nordfriesland – Dithmarschen-Nord) aufgeschrieben.

Wahlkreis 52

Northeim, Goslar und Osterode sind besonders schön. Dr. Roy Kühne hat 10  Tipps dazu.

Wahlkreis 81

Was sollte man in Wahlkreis 81 – Berlin Tempelhof und Schöneberg – unternommen und gesehen haben? Dr. Jan-Marco Luczak (MdB) weiß es.

Wahlkreis 95

Der Kölner Norden mit Chorweiler und Ehrenfeld wird vom Wahlkreis 95 umfasst. Dr. Rolf Mützenich (MdB) weiß, was man in diesem Teil von Köln gemacht und gesehen haben sollte.

Wahlkreis 96

Das Blogmagazin kommt aus Bonn – und daher darf der Wahlkreis Bonn in dieser Liste nicht fehlen. MdB Ulrich Kelber hat 10 Tipps für die Bundesstadt zusammengestellt.

Wahlkreis 100

Der Rheinisch-Bergische Kreis wird von Wolfgang Bosbach vorgestellt, der allerdings 2017 nicht mehr für den Bundestag kandidiert. Hier sind seine 10 Tipps.

Wahlkreis 112

MdB Dr. Barbara Hendricks hat 10 Tipps für Ihren Wahlkreis Kleve zusammengestellt.

Walkreis 128

Für den 128. Wahlkreis (Steinfurt III) gibt es 10 Tipps von Kathrin Vogler (MdB).

Wahlkreis 142

Die über die Landesliste in NRW gewählte MdB Ulla Jelpke hat 10 Tipps für Dortmund zusammengestellt. Diese gelten für die gesamte Stadt, damit auch für den Wahlkreis Dortmund I…

Wahlkreis 143

…und Dortmund II (siehe vor).

Wahlkreis 153

MdB Dr. Thomas Feist hat 10 Tipps für seinen Wahlkreis Leipzig II.

Wahlkreis 179

Dr. Kristina Schröder kommt aus Wiesbaden (Wahlkreis 179). Und daher hat Sie 10 Tipps für die hessische Landeshauptstadt zusammengestellt.

Wahlkreis 182

Der Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour lebt in Frankfurt am Main. Und daher hat er 10 Tipps zusammengetragen, die für Wahlkreis 182 (Frankfurt I) und auch…

Wahlkreis 183

Frankfurt II gelten (siehe vor).

Wahlkreis 186

Brigitte Zypries (MdB) stellt den Wahlkreis Darmstadt mit ihren 10 Tipps vor.

Wahlkreis 194

Für Gerau und Umgebung – Wahlkreis 194 – hat MdB Ralph Lenkert seine 10 Tipps zusammengestellt.

Wahlkreis 198

Die Bundestagsabgeordnete Andrea Nahles hat 10 Tipps für ihren Wahlkreis Ahrweiler (Wahlkreis 198) zusammengestellt.

Wahlkreis 221

Für München Land gibt es 10 Tipps von MdB Florian Hahn.

Wahlkreis 245

10 Tipps von MdB Michael Frieser für Nürnberg-Süd.

Wahlkreis 251

Für den Wahlkreis Würzburg hat MdB Paul Lehrieder 10 Tipps zusammengestellt.

Wahlkreis 258

10 empfehlenswerte Dinge im den Wahlkreis Stuttgart I gibt es von MdB Stefan Kaufmann.

Wahlkreis 270

MdB Roderich Kiesewetter hat 10 Tipps für den Wahlkreis Aalen-Heidenheim aufgeschrieben.

Mitmachen

Sie sind Kandidat bei der Bundestagswahl 2017 oder MdB und Ihr Wahlkreis ist noch nicht dabei? Oder sie wollen anderes rund um Ihren Wahlkreis beitragen? Hier steht, wie Sie mitmachen können.

Sie sind Bürger und wünschen sich eine Vorstellung Ihres Wahlkreises durch einen oder mehrere der Kandidaten? Sprechen Sie diesen direkt an!

10 Dinge, die man in Nordfriesland/Dithmarschen-Nord gemacht haben sollte – Vorschläge von Ingbert Liebing

sylt-norden

  1. Besuchen Sie Sylt, die „Königin der Nordsee“
    Hohe Dünen, kilometerlanger, weißer Sandstrand und weite Heidelandschaft – Sylt ist wohl einer der reizvollsten Orte an der Nordseeküste. Ob beim Surfen in der Brandung, dem Spaziergang in den Dünen oder beim Flanieren in Kampen oder Westerland – Sylt lässt keinen Wunsch offen.
  2. Tauchen Sie ein in die Welt Noldes
    Inmitten der weiten Marschlandschaft Nordfrieslands baute sich der weltberühmte Expressionist Emil Nolde auf der hohen Warft Seebüll seine Heimstatt. Lassen Sie Landschaft und Garten auf sich wirken, tauchen Sie ein in die Farbenwelt Noldes.
  3. Das Biikebrennen der Nordfriesen
    Seit unzähligen Generationen vertreiben die Friesen, alljährlich am Abend des 21. Februars, mit einem großen Feuer, der sog. Biike, die Geister des Winters. Seien Sie Teil einer uralten Tradition und besuchen Sie das zum Unesco-Weltkulturerbe ernannte Biikebrennen. Nicht nur auf den Inseln und Halligen, runden ein warmer Punsch und ein deftiges Grünkohlessen den urigen Brauch ab.
  4. Erleben Sie hautnah das Weltnaturerbe Wattenmeer
    Mit rund 10.000 Quadratkilometern Wattflächen, Prielen, Flachwasser, Sandbänken und Salzwiesen gehört das Wattenmeer zu den größten natürlichen Lebensräumen in Westeuropa. Mein persönlicher Tipp: Eine geführte Wattwanderung gehört auf jeden Fall zum Pflichtprogramm.
  5. Das Sprachenland Nordfriesland
    Kaum an einem anderen Ort der Welt werden auf so kleinem Raum so viele angestammte Sprachen gesprochen. Neben Hoch- und Niederdeutsch, Reichsdänisch und Südjütisch, ist insbesondere das Friesische prägend für die Region. Ein Besuch des Nordfriesischen Instituts in Bredstedt macht die Sprache für jedermann fassbar.
  6. Entdecken Sie Husum auf den Spuren Theodor Storms
    „Die graue Stadt am Meer“, so schrieb Storm in seinem berühmten Gedicht. Dass die gemütliche Hafenstadt alles andere als grau ist, kann man nicht nur zur alljährlichen Krokusblüte im Schlosspark erleben. Die Stormstadt besitzt einen ganz besonderen Charme, den man z.B. bei einer Nachtwächtertour wunderbar auf sich wirken lassen kann.
  7. Eiderstedt und der Leuchtturm Westerhever
    Bekannt aus Film- und Printmedien, steht der Leuchtturm weithin sichtbar auf Westerheversand als markantes Wahrzeichen für die Landschaft Eiderstedt. Die grüne Halbinsel ist geprägt durch eine schier unendliche grüne Marschlandschaft mit weidenden Rindern und Schafen.
  8. Das Eidersperrwerk, größtes Küstenschutzbauwerk Deutschlands
    Das Eidersperrwerk ist ein imposanter Beweiß für den andauernden Kampf des Menschen gegen den „blanken Hans“ (die Nordsee). Es ist in seiner Art das größte Küstenschutzbauwerk an der deutschen Nordseeküste. Gleichzeitig verbindet es die beiden Kreise Nordfriesland und Dithmarschen miteinander.
  9. Die Nordsee hautnah in Büsum
    Unmittelbar an der Dithmarscher Bucht, in direkter Nachbarschaft zum Nationalpark Wattenmeer, liegt das Nordsee-Seebad Büsum. Ob als Urlaubsort für die gesamte Familie mit Badelagune und Hafen, oder als Ausgangspunkt für Kutterfahrten und Wattwanderungen. Büsum ist ein wahrer Besuchermagnet an der Westküste.
  10. Heide, größter Marktplatz Deutschlands
    Jawohl, ganz oben in Deutschlands Norden liegt der größte umbaute Marktplatz des Landes. Alle zwei Jahre wartet die Dithmarscher Kreisstadt mit einem Volksfest der besonderen Art auf. Der „Heider Marktfrieden“ ist ein buntes mittelalterliches Markttreiben mit unzähligen Händlern, Kunsthandwerkern und Gauklern.

Diese Liste aus unserer “10 Dinge Reihe” hat Ingbert Liebing erstellt. Der CDU Politiker vertritt den Wahlkreis Nordfriesland – Dithmarschen Nord im Bundestag.

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Auch Sie sind herzliche eingeladen, bei dieser Artikelserie mitzuwirken.

Bild oben: Dünenlandschaft auf Sylt; Pixabay
Bild unten: Ingbert Liebing

An David Precht, Jürgen Milski, Harald Welzer und die anderen Nichtwähler. Oder – warum Nischenparteien wichtig sind

Anmerkung: Diesen Artikel habe ich anlässlich der Bundestagswahl 2013 geschrieben. Einen aktuellen Beitrag zur Bundestagswahl 2017 gibt es hier.

Die Nichtwähler sind da

In der Zeit zeigt der Boulevard-und Mainstream-Philosoph Richard David Precht Sympathien für Nichtwähler: „So gesehen, ist selbst die Wahl zwischen Wählen oder Nichtwählen nicht wirklich wichtig.“ schwurbelt er.

Bei Markus Lanz gesteht der wohl erfolgreichste ehemalige Big-Brother-Bewohner Jürgen Milski, dass er ein überzeugter Nichtwähler sei – obwohl ihm die Demokratie wichtig sei.

Und der Sozialpsychologe Harald Welzer darf im gedruckten Spiegel reüssieren, „Allein der Entzug der Zustimmung nötigt die Parteien, sich ihrem Legitimationsverlust zu stellen und sich daran zu erinnern, wer in der Demokratie der Souverän ist.“ Mit dem Entzug der Zustimmung meint er Nichtwählen.

Damit stehen die drei nicht allein. Bei der Bundestagswahl 2009 sind fast 30% der Wahlberechtigten nicht zur Urne gegangen. Alle frei nach dem Motto: „Egal was man wählt, am Ende wird es doch wieder nur Mutti. Also spar ich mir das.“

Wahlverweigerung bringt nichts

Klar, wenn alle so denken ändert sich auch nichts. Und Frau Merkel ist es am Ende egal, ob sie die 41% für CDU/CSU bei einem hohen Anteil an Nichtwählern einfährt. Dagegen fände sie eine hohe Wahlbeteiligung gar nicht gut, wenn es dann nur noch für 38% oder gar weniger reichte.

Gut, dass man eigentlich gar nicht wählen gehen will, kann ich an sich gut nachvollziehen. Lesen Sie die Euro Parabel und Sie wissen, warum ich mich von der Politik nicht ernstgenommen fühle.

Nichtwählen ist dann aber der falsche Weg. Denn wenn Sie aber nicht wählen gehen, ändert sich erst recht nichts. Ich kann es Ihnen nicht oft genug sagen: Auch wenn die Politiker eine niedrige Wahlbeteiligung nach vorne hin bedauern werden – „schade für die Demokratie“ – ist es ihnen doch lieber, dass sie wiedergewählt werden – „Puh, zum Glück haben die 30% Nichtwähler nicht für was anderes gestimmt.“

Die Lösung für die Zweitstimme: Nischenparteien

Dabei ist die Lösung ganz einfach. Es müssen ja nicht immer die alten eingefahrenen Parteien sein. Sie haben je nach Wahlkreis immerhin die Wahl aus bis zu 34 bei der Bundestagswahl 2013 zugelassenen Parteien. Und darunter gibt da viele interessante Möglichkeiten, von denen ich vier vorstellen möchte:

  • Für Eurokritiker – die AfD. CDU/CSU reden sich die Eurokrise schön, die FDP hat sie nicht verstanden, die SPD traut sich nicht die Wahrheit zu sagen… Also wählen Sie eine Partei, die die Probleme des Euro verstanden hat – die AfD (Alternative für Deutschland). Und damit geben Sie an die etablierte Politik auch das Signal, dass Sie mit der laufenden Euro-Dauerkrisen-Rettungspolitik nicht einverstanden sind. Die AfD hat sich nach vielen Querelen als nicht wählbar erwiesen. Ob sich die von Bernhard Luke (ex AfD) gegründete Alfa Partei etablieren kann, ist noch unklar. (Update vom 20. Oktober 2015)
  • Für Internet-Freiheitskämpfer – die Piraten. Sie sind gegen die NSA Überwachung, Vorratsdatenspeicherung und für Netzneutralität? Das weitgehende Totschweigen des Überwachung-Skandals durch die etablierten Parteien nervt Sie? Internet-Freiheit ist Ihn wichtig? Dann ist die Piratenpartei richtig für Sie.
  • Für überzeugte Nichtwähler – die Partei der Nichtwähler. Mit der Wahl der Partei der Nichtwähler macht man es als an sich überzeugter Nichtwähler richtig. Die Partei schreibt selbst, sie gebe „Nichtwählern das gute Gewissen, dass sie ihre Stimme einer unabhängigen Kraft geben können, die den etablierten Parteien sagt: ‚Stopp, sonst wenden sich immer mehr enttäuscht von der Politik ab'“. Und das ist ein klares Statement.
  • Oder Sie wählen die Satire-Partei „Die Partei“ und zeigen damit, dass Sie den ganzen Politikbetrieb nicht ernst nehmen.

Dass sollte es erstmal an Nischenparteiempfehlungen sein. Wobei es natürlich für jeden Geschmack etwas gibt: Tierschutzpartei, Bibeltreue Christen, Marxisten, Partei der Vernunft…

Damit ist schon klar, was Sie mit Ihrer Zweitstimme wählen können, die ja gemeinhin als die wichtigere „Kanzlerstimme“ gilt.

Was mit der Erststimme wählen?

Bleibt die Erststimme, mit der Sie Ihren Direktkandidaten für den Bundestag wählen. In einigen wenigen Wahlkreisen gibt es unabhängige Wahlbewerber, die an keine Partei gebunden sind. Zugegeben, darunter sind einige, die man nicht ernst nehmen kann oder Rechtsausleger wie Henry Nitzsche in Sachsen. Viele der Direktkandidaten bringen aber engagiert frischen Wind in die Politik wie z.B. der „Journalitiker“ Martin Kissel in Freiburg, der Ihre Stimme verdient hat. Eine Übersicht der parteilosen Direktkandidaten 2013 habe ich für Sie zusammengestellt.

Wenn es in Ihrem Wahlkreis aber keinen unabhängigen Direktbewerber gibt, können Sie sich für einen Vertreter der Nischenparteien entscheiden. Oder Sie geben Ihre Erststimme dem weniger aussichtsreichen Kandidaten in Ihrem Wahlkreis. Auch so ärgern Sie die etablierte Politik.

Und „ungültig wählen“?

Manchmal wird empfohlen, den Stimmzettel ungültig zu machen, z.B. indem man „Alle korrupt!“ darauf schreibt oder einfach mehrere Parteien ankreuzt. Allerdings hat das den gleichen Effekt wie Nichtwählen. Mit dem kleinen Unterschied, dass die ungültigen Stimmen halt nochmal gesondert aufgelistet werden. Aber ob eine ungültige Stimme aus Protest oder aus Versehen abgegeben wurde, weiß dann auch keiner.

„Ungültig wählen“ ist also Blödsinn.

Starke Nischenparteien wären ein Gewinn für die Demokratie

Was glauben Sie, was los wäre, wenn es die AfD und die Piratenpartei knapp in den Bundestag schafften? Die etablierten Parteien wären gezwungen, neue Wege der Zusammenarbeit zu beschreiten, da die bisherige Koalitionsarithmetik nicht mehr aufginge. Und vieles, was von hauptberuflichen Politikern nicht offen angesprochen wurde, käme endlich vom Rednerpult unter dem Bundesadler. Und Angela Merkel würde vielleicht endlich mal Klartext reden, als es allen Recht machen zu wollen.

Um nochmal auf Harald Welzer zurückzukommen: er irrt, wenn er postuliert, Wahlenthaltung tue den etablierten Parteien weh. Starke Nischenparteien tun es.

Verändern ist auch gar nicht schwer

Ansonsten ist wählen gehen auch gar nicht schwer. Machen Sie einfach einen gemütlichen Sonntagsspaziergang zu Ihrem Wahllokal. Und wenn Sie am Sonntag nicht aus dem Haus gehen wollen, kümmern Sie sich schnell um Briefwahl. Wie das geht, steht alles auf den Wahlunterlagen, die Sie von Ihrer Gemeinde zugeschickt bekommen haben.

Also, tun Sie was, damit sich etwas ändert in unserem Staat. Gehen Sie wählen. Und zwar eine Nischenpartei.

Bild: (c) Allposters.de