Der alljährliche Wahnsinn im Bahnverkehr

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Jedes Jahr im Dezember ist es wieder so weit: Mitte des Monats wird der Bahnfahrplan umgestellt. Geänderte Abfahrtszeiten, neue Züge, neue Strecken und oft auch ganz neue Anbieter.

Dass es da Probleme gibt, ist klar: So verlief der Start von National Express im NRW Regionalverkehr alles andere als rund. Ich erinnere mich nicht gerne an eine Fahrt in einem total überfüllten RB48 mit 50 Minuten Verspätung. Im neuen Jahr lief dann wieder alles wie gewohnt.

Was ich mich aber frage – warum findet der Fahrplanwechsel ausgerechnet im Dezember statt? Zu dieser Zeit sind die Züge ohnehin überfüllt, es liegt überraschend Schnee auf den Schienen und die Weichen sind eingefroren. Mal ehrlich – einen ungünstigeren Zeitpunkt für die Umstellung gibt es eigentlich kaum. Warum legt man sie nicht auf Anfang Januar, wenn viele noch Urlaub haben und kein Vorweihnachtsstress mehr ist?

Ich bei der Pressstelle der DB nach einem Grund gefragt und ein Bahnsprecher hat tatsächlich geantwortet:

Dass der Fahrplanwechsel im Dezember stattfindet, basiert auf einer Vereinbarung der europäischen Bahnen, die entsprechend alle zum selben Termin den Fahrplan umstellen.

Nun, eine echte Begründung ist das nicht – schließlich wird es die gleichen Probleme auch in anderen europäischen Ländern geben.

Ändern wird sich aber wohl nichts – zu viele verschiedene Dinge müssten koordiniert werden.

Und so werden wir auch in den nächsten Jahren über Verspätungen zum Fahrplanwechsel schimpfen.

Taktik für Bahnpendler – Teil 1

Ich habe einen langen Nachhauseweg mit dem ÖPNV vor mir. Zuerst mit der S13 zum Kölner Hauptbahnhof, dann mit der MRB26 nach Bonn und dann weiter mit dem Bus (VRS 603). Hört sich schlimmer an als es ist, immerhin schreibe ich auf diesen Fahrten an umstellung.info – oder gerade an diesem Blogbeitrag.

An manchen Tagen gibt es aber folgende Situation. In Köln Ehrenfeld ertönt die Durchsage, dass aufgrund einer liegengebliebenen S-Bahn die Fahrt hier vorerst endet, man solle mit der Straßenbahn oder mit den Regionalzügen aus weiterfahren. Schnell mit der Bahn App gecheckt, dass der nächste Regionalexpress erst um 17:54 ab Ehrenfeld fährt. Damit ist die Mittelrheinbahn um 17:56 nicht mehr zu kriegen. Straßenbahn dauert noch länger. Wenn ich die MRB verpasse, bin ich wegen Taktzeitverlusten 50 Minuten später zuhause.

Es ist 17:45h und die Massen steigen aus der S-Bahn aus.

Tun Sie das nicht!

Verlassen Sie in solchen Situationen den Zug erst kurz bevor die spätere Alternative fährt. Denn es kann sein, dass Ihr Zug plötzlich doch wieder fährt – und das ist fast eher die Regel denn die Ausnahme. So auch hier. Um 17:50 setzt die S-Bahn ihre Fahrt fort und kommt rechtzeitig in Köln HBf an. Es geht pünktlich nach Hause.