Bonner Seiten: roettgen-online.com

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Röttgen ist linksrheinisch der südlichste und generell flächenmäßig der größte Stadtteil von Bonn. Durch das neue Baugebiet „Am Hölder“ wächst Röttgen einerseits selbst und andererseits mehr und mehr mit Ückesdorf zusammen.

Für alle, die in Röttgen oder Ückesdorf wohnen (oder sich für die Stadtteile interessieren), gibt es roettgen-online.com. Die Seite informiert über Termine, Geschäfte und wissenswertes vor Ort.

Übrigens, hier sind 10 Dinge, die man in Röttgen gemacht haben sollte.

Zum Wingertsberg

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Die Straße zum Wingertsberg befindet sich in Bonn Ückesdorf. Wingert ist rheinisch für „Weingarten“, der Wingertsberg ist also ein alter Weinberg. An dieser Straße befindet sich die Hubertuskapelle, weswegen die Straße zwischen 1965 und 1972 auch „Kapellenstraße“ hieß. 1972 erhielt sie dann ihren heutigen Namen.

Postleitzahl: 53125
Straßenschlüssel: 4076
Sehenswertes: Hubertuskapelle

Straßen mit diesem Namen gibt es noch in Trier und in Hadamar (Hessen).

Kottenforst (Ein Bonn Krimi)

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Ich wohne direkt am Kottenforst im Bonner Stadtteil Röttgen so dass es klar ist, dass ich an diesem gleichnamigen Bonn-Krimi von Alexa Thiesmeyer nicht vorbei kommen kann.

Der Schwerpunkt der Handlung spielt vorwiegend in Ückesdorf,  teilweise in Röttgen aber auch der nahe Brüser Berg, der Venusberg und andere Bonner Stadtteile kommen im Buch vor, ebenso das vor den Toren Bonns gelegene Buschhoven. Der titelgebende Wald spielt mithin nur eine Nebenrolle. „Ückesdorf“ wäre dann letztlich der bessere Titel gewesen – und eine Abbildung der dort typischen eng aneinander liegenden Einfamilienhäuser dann auch die passendere Titelillustration. Aber sei’s drum…

Bei der Preimiere einer von der Hauptperson Pilar Alvarez-Scholz verantworteten Theateraufführung kommt es zu einem Mord, worauf diese selbst neben einer verblüffend untätig bleibenden Polizei die Ermittlungen aufnimmt. Zu kämpfen hat sie dabei gleich an mehreren Fronten: Einerseits gegen die als spießig charakterisierten Bewohner Röttgens und Ückesdorfs, die Pilar, wie sie durchgehend genannt wird, eine Mitschuld am Mord geben. Damit nicht genug, je weiter ihre eigenen Ermittlungen fortschreiten, um so mehr trachtet ihr jemand nach dem Leben – bis schließlich… Mehr soll nicht verraten werden.

Gelesen habe ich das Buch (304 Seiten Paperback) in einem Rutsch. Es ist einfach, aber flüssig geschrieben und trotz einiger Längen durchaus spannend, wenn man die Logik nicht zu sehr hinterfragt. Gut gelungen ist die Charakterisierung der Hauptperson, die zwar für mich keine 100%ige Sympathieträgerin ist, mit der man aber mitfiebert. Für die Längen ist insbesondere die Kritik an der typischen Röttgener-/Ückesdorfer Gesellschaft verantwortlich – man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Thiesmeyer hier eigene offene Rechnungen begleichen will.

Bonner, die die an den Kottenforst grenzenden Ortsteile kennen, haben mit diesem Krimi aber unterhaltsame Lektüre – für Außenstehende mag vieles zu unverständlich bleiben. Aber für Röttgener und Ückesdorfer ist es eigentlich schon Pflichtlektüre.

Kottenforst von Alexandra Thiesmeyer
Broschiert, 304 Seiten im Emons Verlag erschienen
ISBN-10: 3954511193
ISBN-13: 978-3954511198
Als Amazon Kindle Ausgabe verfügbar.

Hinweise:
Bilder und mehr Infos rund um den Kottenforst gibt es hier unter dem Tag Kottenforst.

Reisendes Buch Nummer 4: Kottenforst (Alexa Thiesmeyer)

Das vierte Buch, das ich auf die Reise schicke ist Kottenforst von Alexa Thiesmeyer. Der Titel bezieht sich auf den Kottenforst, einen Wald vor den Toren Bonns, an den die Bonner Stadtteile Röttgen und Ückesdorf angrenzen. Und genau dort spielt dieser Bonn-Krimi.

Daher ist es nur naheliegend, den Roman auch dort auf die Reise zu schicken. Am 11.7.2013 gegen 6:45h habe ich es auf einer Bank an der Bushaltestelle Merler Allee in Röttgen auf die Reise geschickt:

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Integrationsprobleme vor der Haustür

Der Bonner Kindergarten Pusteblume hat in seiner Selbstdarstellung geschrieben, dass es unter den Kindern dort nur wenige mit Migrationshintergrund und nur wenige mit alleinerziehenden Eltern gebe. Seit gut drei Jahre ist dieser Text in der Welt und war lange Zeit sogar im städtischen Kindergarteninformationssystem (KIGAN) online – bis ein Redakteur der Lokalzeitung meinte, diesen Satz problematisieren zu müssen. Zu dem vermeintlichen Kindergartenskandal habe ich mich hier im Blog geäußert. Daraus ergab sich in der Folge ein kurzer Mailwechsel mit der Bonner Gleichstellungsbeauftragten Coletta Manemann, aus dem ich sie kurz zitieren darf:

Zu oft erlebe ich, dass einerseits Kitas keine Kinder mit Migrationshintergrund möchten (und Eltern Kitas mit wenig Migranten suchen), andererseits die städtischen Kitas oft kaum noch Kinder ohne Migrationshintergrund haben. Beides ist nicht in Ordnung. Eine gute Zusammensetzung hinzubekommen, daran müssen alle mitwirken.

Grundsätzlich stimme ich dem letzten Satz zu.

Nun muss man aber das Einzugsgebiet der „Pusteblume“ kennen – die Bonner Stadtteile Röttgen und Ückesdorf. Früher lebten hier Roman Herzog und Hans-Jochen Vogel, Franz Müntefering traf man in der Dorfkneipe und heutzutage ist zumindest gefühlt jedes zweite Auto ein 5er BMW, der von der Telekom als Dienstwagen gestellt wird. Klar, es leben auch andere Menschen hier. Darunter auch die ein oder andere Familie mit Migrationshintergrund – das sind dann aber überwiegend iranische Herzchirurgen.

Um einmal kurz auf den Anfang der Diskussion zurückzukommen: Es ist hier also nicht so, als würde sich die „Pusteblume“ von den benachbarten Kindergärten abgrenzen und um die Gunst konservativer Bildungsbürger mit dem Bonus der Migrantenfreiheit buhlen. Ganz im Gegenteil – wenn hier jemand einen Migrationshintergrund hat, geht sein Kind eher in die Pusteblume und nicht in den katholischen, den evangelischen oder den von einer privaten Initiative getragenen Kindergarten.

Es mag einem nun gefallen oder nicht, solche Gegenden gibt es in vielen Städten Deutschlands. Im Gegenzug gibt es auch Gegenden mit einer ganz anderen Bevölkerungsstruktur. Und da sind dann die Kitas, wo „kaum noch Kinder ohne Migrationshintergrund“ sind – und das sind dann nicht die Kinder von persischen Akademikern. „Beides ist nicht in Ordnung“. Aber beides ist eben auch bundesdeutsche Realität. Und diese wird sich so schnell nicht ändern.

Was also tun um „eine gute Zusammensetzung hinzubekommen“? Morgendliche Kinderlandverschickung?

Auf Lösungen bin ich gespannt.

Sturm im Wasserglas um die Pusteblume in Bonn-Röttgen

Beim Bonner Generalanzeiger scheint schon die Saure-Gurken-Zeit ausgebrochen zu sein – macht er doch groß mit einem vermeintlichen Skandal um den Kindergarten Pusteblume in Bonn Röttgen auf. War doch in einer Selbstbeschreibung des Kindergartens zu lesen:

Die Kinder stammen fast ausschließlich aus Familien der Mittelschicht und gehobenen Mittelschicht. Die Zahl der alleinerziehenden Mütter und Väter ist, ebenso wie die der Familien mit Migrationshintergrund, minimal.

Die Aufregung ist groß: beim GA, der das in einem Kommentar die vermeintlich abgehobene Einstellung der Röttgener Elternschaft geißelt, bei der Stadt, die angeblich von dem Text auf den Webseiten der Stadt Bonn nichts wusste und natürlich auch bei der Integrationsbeauftragten Coletta Maneman, die hier gleich Diskriminierung wittert.

Zufälligerweise war meine Tochter auf diesem Kindergarten und mein Sohn geht dort immer noch hin. Und zufälligerweise habe ich mitbekommen, wie dieser Text seinerzeit 2009 entstanden ist. Und der ist nichts anderes als eine Bestandsaufnahme der Ist-Situation.

Denn wer Röttgen, Ückesdorf und das nähere Einzugsgebiet der „Pusteblume“ kennt, weiß, dass es dort eben auch nur sehr wenige Migranten und Alleinerziehende gibt. Daher sind dort auch nicht viele. Punkt. Nicht mehr.

Ganz im Gegenteil: von den vier Kindergärten in Röttgen/Ückesdorf ist die Pusteblume der, der den höchsten Migrantenanteil hat, sich am meisten um die Integration dieser kümmert und alleinerziehende Eltern bestmöglich unterstützt. Und die beiden angesprochenen Gruppen werden bei der Platzvergabe tatsächlich bevorzugt, wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann.

Sicher, die Formulierung kann etwas unglücklich verstanden werden. Falsch gemeint ist sie sicherlich nicht.