Wird die #dcmadame noch zum Problem für Ted Cruz?

Die beiden entscheidenden Figuren im Vorwahlkampf der Republikaner in den USA sind Ted Cruz und Donald Trump. Aus meiner Sicht irgendwie die Wahl zwischen Pest und Cholera, wobei ich Ted Cruz für den deutlich gefährlicheren Kandidaten halte.

Und um diesen gibt es nun Gerüchte, die hier in Deutschland bislang noch nicht aufgetaucht sind, in den USA aber schon einige Tage brodeln.

Dreh und Angelpunkt ist die 2008 verstorbene Deborah Jeane Palfrey, die zwischen 1993 und 2006 in Washington DC einen Callgirl-Ring betrieben hat und daher als „D.C. Madame“ bekannt war.

Deren ehemaliger Anwalt Montgomery Blair Sibley hat nach eigenen Aussagen eine Liste aus ihrem schwarzen Buch, das Telefonnummern, Namen und sogar Sozialversicherungsnummern ihrer ehemaliger Kunden enthalten soll. Und diese Liste wollte er veröffentlichen, da sie nach seiner Aussage großen Einfluss auf die US Wahlen haben könne. Da ein Gerichtsurteil ihm diese Veröffentlichung aber verbietet, hatte er nun den US Supreme Court angerufen, der dieses Gerichtsurteil aufheben solle. Am 5. April 2016 hat der SCOTUS diesen Antrag aber abgelehnt – eine legale Veröffentlichung der Klientenliste ist also derzeit ausgeschlossen.

Dennoch wird in den einschlägigen Blogs in den USA nach wie vor diskutiert, ob nicht Ted Cruz in diesen Skandal involviert sei – und ob die Listen nicht doch in irgendeiner Form leaken… Angeblich sollen Teile davon schon im Netz – z.B. bei Pastebin – aufgetaucht sein. Ob sie echt sind oder nicht, kann ich freilich nicht beurteilen. Wer bei diesen Quellen nun die Nase rümpft – auch die Lewinsky Affäre kochte hier zuerst hoch.

Ich persönlich gehe davon aus, dass an der Geschichte nichts dran ist – aber es bleibt jedenfalls spannend, wie schmutzig die Vorwahlen in den nächsten Tagen und Wochen noch werden.

 

10 Fakten zum 22. Januar

  1. Der heutige Tag wird als deutsch-französischer Tag bezeichnet und gefeiert.  Am 22. Januar 1963 unterzeichnen Konrad Adenauer und Charles de Gaulle in Paris den Élysée-Vertrag. Der Vertrag sollte die „Erbfeindschaft“ zwischen Deutschland und Frankreich beenden. Beide Staaten verpflichten sich darin zur Abstimmung in wichtigen Fragen z.B. der Außen- und Sicherheitspolitik. In Folge des Vertrages entstanden zahlreiche Deutsch-Französische Städtepartnerschaften, Kulturprogramme und viele weitere politische Vereinbarungen.
    Dietlinde, Irene und Anastasius haben heute Namenstag.
  2. An diesem Tag im Jahr 1536 werden auf dem Prinzipalmarkt in Münster die Wiedertäufer Jan van Leyden, Bernd Krechting und Bernd Knipperdolling öffentlich gefoltert und hingerichtet. Sie sind die Anführer des „Täuferreichs von Münster“ und haben am Ende eine Schreckensherrschaft errichtet. Ihre Leichen werden in eisernen Körben an den Turm der Lamberti-Kirche gehängt, wo sich die Körbe auch heute noch befinden. Robert Schneider verarbeitet die Ereignisse sehr lesenswert in seinem Roman „Kristus„.
  3. 1901 endet in Großbritannien mit dem Tod der 81-jährigen Königin Victoria das viktorianische Zeitalter. Sie regierte 63 Jahre und sieben Monate, beherrschte ein fünftel der Fläche der Erde und ein Drittel der Weltbevölkerung. Während ihrer Herrschaft ist das britische Empire auf dem Höhepunkt seiner Macht.
  4. 1924 wird Ramsay MacDonald Premierminister Großbritanniens. Es ist das erste mal, dass ein Mitglied der Labour Party dieses Amt hat.
  5. In Princeton wird 1938 das Stück „Unsere kleine Stadt“ von Thornton Wilder uraufgeführt, wodurch ihm der Durchbruch gelingt.
  6. Die jüdischen Kämpfer unter Mordechaj Anielewicz im Warschauer Ghetto leisten 1943 so erbitterten Widerstand gegen die vor vier Tagen dort eingedrungenen deutschen SS-Truppen und Soldaten, dass diese sich vorerst zurückziehen.
  7. 1973 fällt der Oberste Gerichtshof der USA das Urteil in dem Fall „Roe vs. Wade“ und lässt darin die Abtreibung auf Grundlage des Rechts der Privatsphäre zu. Die Entscheidung wird in den USA nach wie vor sehr kontrovers diskutiert.
  8. Der amerikanische Politiker Budd Dwyer tötet sich 1987 auf einer Pressekonferenz vor laufender Kamera mit einem Schuss in den Mund. Am nächsten Tag erwartet er ein Urteil u.a. wegen Korruption, bei dem ihm eine langjährige Haftstrafe droht. Wie sich später herausstellt ist er unschuldig und Opfer einer Intrige.
  9. Francis Bacon, 1. Viscount St. Albans, 1. Baron Verulam, wird 1561 geboren.
  10. Gotthold Ephraim Lessing kommt 1729 auf die Welt.

Hier sind weitere Infos rund um den 22. Januar.