Liste: Alle Literaturnobelpreisträger und was man von ihnen gelesen haben sollte

Hier finden Sie eine Liste aller Träger des Nobelpreises für Literatur und eine Empfehlung, was Sie von diesem gelesen haben sollten.

Bei einigen der Nobelpreisträger sind Kindle Versionen der Werke verlinkt, von denen einige sogar kostenlos heruntergeladen werden können. Hier finden Sie entsprechende Lese-Apps.

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Gedicht: Seelenkampf

Zwei Stimmen kommen nie zur Ruh‘,
Der Seelenkampf währt unergründet:
Es gibt Vernunft den Gott nicht zu,
Den Liebe träumt und laut verkündet.

Du hast dem Zwist dein Ohr gegeben.
Es ist mein traurig‘ Los, wie deins,
Mit diesem Widerstreit zu leben.

„Kein Vater leitet diese Welt“,
Sagt der Verstand, der urteilsschroffe,
„Hier, wo das Böse recht behält“,
Da spricht das Herz: „Ich glaub‘ und hoffe.“

Mit etwas Liebe kommt man weit.
Hoff‘ auch und glaub‘ ihn, den ich preise,
Ich spüre Gott und Ewigkeit!
Doch der Verstand ruft: „Ja, beweise!“

Gedicht von Sully Prudhomme (1839 bis 1907), erster Nobelpreisträger für Literatur 1901, der am 16. März 1839 geboren wurde.

Die Illustration hat die Midjourney AI erstellt.

10 Fakten zum 10. Dezember

  1. Am heutigen Tag, dem Todestag von Alfred Nobel (Bild), werden die Nobelpreise verliehen. Die Feierlichkeiten für die Nobelpreise für Physik, Chemie, Medizin, Literatur und der „Preis für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank im Gedenken an Alfred Nobel“ finden in Stockholm statt, die für den Friedensnobelpreis in Oslo.
    Heute ist der „Tag der Menschenrechte“. Gedacht wird der Verabschiedung der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ im Jahr 1948 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen.
    Thailand feiert heute seinen Nationalfeiertag, den Constitution Day (Tag der Verfassung).
    Eulalia hat heute Namenstag.
  2. Martin Luther verbrennt 1520 in Wittenberg die päpstliche Bulle „Exsurge Domine“, die ihn zum Ketzer erklärt. Der Bruch mit der Kirche in Rom ist damit vollzogen.
  3. Frankreich entscheidet sich 1799 als erstes Land der Welt für die Einführung des metrischen Systems.
  4. 1868 wird die erste Ampel der Welt in London vor dem Parlament in Betrieb genommen.
  5. Die erste Feuerbestattung in einem Krematorium in Deutschland findet 1878 in Gotha statt.
  6. 1901 werden die Nobelpreise zum ersten mal verliehen. Preisträger sind in der Kategorie Physik Wilhelm Conrad Röntgen (Deutschland, Röntgenstrahlen), Kategorie Chemie Jacobus Henricus van ’t Hoff (Niederlande, Gesetze der chemischen Dynamik und osmotischer Druck in Lösungen), Medizin Emil Behring (Deutschland, Kampf gegen die Diphterie), Literatur Sully Prudhomme (Frankreich) sowie Frédéric Passy (Frankreich, Apostel des Friedens) und Henry Dunant (Schweiz, Rotes Kreuz) in der Kategorie Frieden.
  7. Am 10. Dezember 1936 verzichtet der britische König Eduard VIII. wegen seiner geschiedenen bürgerlichen Lebensgefährtin Wallis Simpson auf die Krone. Der Thronverzicht ist wohl auch für die Geschichte Europas von großer Bedeutung, da Eduard ein glühender Anhänger der deutschen Nazis war.
  8. Mit der in Deutschland gebauten Helios 1 wird 1974 die erste nicht von der UdSSR oder den USA gebaute Raumsonde gestartet. Sie liefert Daten zur Sonnenerforschung.
  9. Ada Byron of Lovelace kommt 1815 auf die Welt. Sie gilt als eine der Erfinderinnen des Programmierens.
  10. Adolf Loos wird 1870 geboren. Er ist einer der Wegbereiter der modernen Architektur.

Hier sind mehr Infos rund um den 10. Dezember.

Köpfe: Sully Prudhomme

Sully Prudhomme, geboren als René François Armand Prudhomme am 16. März 1839 in Paris, war ein französischer Dichter und Essayist. Er gilt als einer der Hauptvertreter des Parnassien, einer literarischen Bewegung in Frankreich, die für ihre Betonung der Form und der ästhetischen Perfektion bekannt ist. Prudhomme studierte zunächst Wissenschaften, bevor er sich der Literatur zuwandte, motiviert durch gesundheitliche Probleme, die eine Karriere als Ingenieur unmöglich machten.

Sein literarisches Debüt gab Prudhomme 1865 mit dem Gedichtband „Stances et Poèmes“ (Strophen und Gedichte), der für seine präzise Sprache und seine philosophischen Themen gelobt wurde. Seine Werke reflektieren häufig einen tiefen Pessimismus und eine intensive Beschäftigung mit Themen wie Liebe, Schönheit, Natur und Tod, gepaart mit einem ständigen Streben nach Wissen und Wahrheit.

Prudhomme entwickelte einen sehr persönlichen poetischen Stil, der sich durch Klarheit, musikalischen Klang und Präzision der Sprache auszeichnet. Neben Lyrik schrieb er auch kritische und philosophische Essays, in denen er seine Gedanken über Kunst, Literatur und die Rolle des Dichters in der Gesellschaft darlegte.

Er wurde 1901 als erster Preisträger mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet, „in Anerkennung seiner poetischen Komposition, die durch hohe Ideale, künstlerische Perfektion und eine seltene Kombination von den Qualitäten des Herzens und des Intellekts ausgezeichnet ist“. Diese Anerkennung brachte ihm internationale Anerkennung.

Sully Prudhomme starb am 7. September 1907 in Châtenay-Malabry, Frankreich. Sein literarisches Erbe besteht aus einer feinsinnigen, introspektiven Poesie, die sich durch ihre intellektuelle Tiefe und formale Schönheit auszeichnet, und hat ihn als eine der Schlüsselfiguren der französischen Literatur des 19. Jahrhunderts etabliert.

Bild: Sully Prudhomme (1839-1907), dessin par Émile Cohl, Les Hommes d’aujourd’hui, n°284, 1886.