Stromexport/Import April und Mai 2022 und 2023 im Vergleich

Ohne viele Worte der April und Mai 2022 und 2023 im Vergleich, was den Stromexport von bzw. Stromimport nach Deutschland angeht, oben in der Summe grafisch dargestellt (MWh), hier noch in der Tagesansicht:

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Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in Deutschland – 1997 bis 2020

Hier sehen Sie den Anteil Erneuerbaren Energien am Deutschen Stromverbrauch von 1997 bis 2020. Die tatsächlich installierte Leistung ist noch höher.

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Download: Sonderanalysen Winter 2022/2023 – aka „Der Stresstest“

Der Stresstest

Hier können Sie die Sonderanalysten Winter, auch bekannt als Stresstest Strom, herunterladen.

Das Ergebnis zusammengefasst lautet:

In allen drei betrachteten Szenarien zeigt sich die Versorgungssituation im kommenden Winterhalbjahr äußerst angespannt. In Europa kann im Strommarkt die Last nicht vollständig gedeckt werden. In den beiden kritischeren Szenarien (++, +++) treten in einigen Stunden Lastunterdeckungen auch in Deutschland auf. …

Nutzung aller Möglichkeiten zur Erhöhung der Strom-Erzeugungs- und Transportkapazitäten wird dringend empfohlen!

Downloadlink

Zum Download der Sonderanalysen Winter

Bundesnetzagentur: Beanstandung von Preiserhöhungen durch Voxenergie GmbH und primastrom GmbH

Die Bundesnetzagentur hat die Voxenergie GmbH und die primastrom GmbH verpflichtet, rechtswidrige Preiserhöhungen gegenüber Haushaltskunden zurückzunehmen. Bei Missachtung hat die Bundesnetzagentur ein Zwangsgeld in Höhe von 100.000 Euro angedroht.

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Was ist ein virtuelles Kraftwerk?

Virtuelle Kraftwerke sind eine Zusammenschaltung von Sonnenkollektoren, Mini-Windkraftanlagen und Speicherbatterien in Privathaushalten; sogar die Akkus von E-Autos können Bestandteil eines solchen virtuellen Kraftwerks sein.

Personen und Einrichtungen, die über solche Anlagen verfügen, können sich anmelden, um zusätzliche Energie in das Stromnetz in ihrem Gebiet einzuspeisen und es so in Situationen, in denen ein Stromausfall droht, zu verstärken. Das Netz kann diese Energie nutzen, anstatt sie dann z.B. von Gaskraftwerken zu beziehen, die normalerweise bei einer Überlastung der Stromversorgung eingesetzt werden.

Tesla z.B. betreibt virtuelle Kraftwerke in den USA, Australien und Japan.

Der englische Fachbegriff ist Virtual Power Plant (VPP).

Die Illustration wurde mit der Midjourney AI erstellt.

 

Ideensammelstelle: Wie man die Energiekrise in Deutschland bekämpfen könnte

Hier sammle ich Ideen, wie Deutschland seine im Spätsommer 2022 gegenwärtige Energiekrise bewältigen könnte.

Kurzfristige Maßnahmen

Laufzeitverlängerung der drei noch verbleibenden AKW.

Die drei Im Januar abgeschaltete AKW sollten möglichst schnell wieder ans Netz.

Pumpspeicherkraftwerke von Netzentgelten befreien.

Förderung von Balkonkraftwerken.

Strom und Gas mit dem reduzierten Steuersatz von 7% besteuern.

Gasumlage streichen.

Mittelfristige und langfristige Maßnahmen

Schiefergasfracking in Deutschland.

Biogasausbau.

Wasserstoff als Energiespeicher, Mini-Brennstoffzellenkraftwerke.

Weitere Dezentralisierung (Mini Windkraft, PV).

Die Illustration oben wurde mit der Midjourney AI erstellt.

Meinung: Wie der Staat den Strompreis senken könnte – über die EEG Umlage hinaus

Steigende Strompreise sind für viele Haushalte Anfang 2022 ein Thema. Die Kilowattstunde kostet nahezu überall in Deutschland auch bei günstigen Anbietern deutlich über 30 Cent, bei Neuverträgen teilweise sogar 40 Cent und mehr. Dazu kommt noch der monatliche Grundpreis.

Ähnlich wie beim Preis für Kraftstoffe setzt sich der Strompreis aus zahlreichen Elementen zusammen. Die Stromerzeugung machte 2021 im Mittel rund 8ct je kWh aus, ist aber gewissen Schwankungen unterworfen, derzeit kann es aber auch deutlich mehr sein. Neben der Abschaltung von Kohle- und Atomkraftwerken spielen die Unsicherheiten am Gasmarkt eine große Rolle. In dieser Betrachtung schauen wir aber auf die gemittelten Werte 2021.

Als nächster großer Posten kommen die Netzentgelte, die ebenfalls bei rund 8 ct liegen. Hier gibt es tatsächlich wenig Spielraum, auch wenn die Energiewende die Kosten für den Netzausbau teilweise in die Höhe getrieben hat. Die Stromnetze müssen nun einmal für die Energiewende fit gemacht werden.

Dann die EEG Umlage, die 2021 bei 6,5ct pro kWh lag, 2022 aber bereits auf  3,723 ct gesunken ist. Ziel der Umlage ist die Förderung der erneuerbaren Energien, wobei deren Sinnhaftigkeit aber breit diskutiert wird. Eine recht passende Aussage ist, dass mit der EEG Umlage die Bürger in der Mitte Deutschlands den Eigenheimbesitzern im Süden das Solardach und den Landbesitzern im Norden die Windkraftanlage finanzieren… Immerhin, über eine komplette Streichung wird zur Zeit – Anfang 2022 nachgedacht. Sie ist sinnvoll und gar nicht mal so unwahrscheinlich, möglicherweise schon ab Mitte des Jahres.

Nicht wirklich diskutieren kann man hingegen über die Konzessionsabgabe, derzeit 1,66ct je kWh. Dieses Entgelt für die Einräumung von Wegerechten wurde mit dem Energiewirtschaftsgesetz 1935 eingeführt und geht an die Kommunen. Da es für diese eine der wichtigsten Finanzquellen ist, kann man hier wohl nicht auf die Schnelle eingreifen.

Dann gibt es diversere kleinere Umlagen, wie die KWK-Umlage (Förderung der Stromerzeugung aus Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung), die Umlage nach § 19 Abs. 2 StromNEV (Ausgleich für Netzentgeltbefreiungen stromintensiver Unternehmen), die Offshore-Haftungsumlage nach § 17f EnWG (Deckung von Schadensersatzkosten, die durch Probleme bei Offshore-Windparks entstehen können können) und die Umlage für abschaltbare Lasten nach § 18 AbLaV, die zur Deckung von Kosten abschaltbarer Lasten zur Aufrechterhaltung der Netz- und Systemsicherheit dient. All das könnte man besser durch den Markt regeln lassen – einmal abgesehen davon, dass diese kleineren Umlagen auch nur 1,09 ct pro kWh ausmachen und im Gegenzug hohe Verwaltungskosten verursachen. Weg damit.

Ein etwas größerer Posten ist dann wieder die Stromsteuer, die 2,05 Cent je kWh ausmacht und nicht nur der Durchsetzung klimapolitischer Ziele sondern auch der Stabilisierung der Rentenbeiträge dient. Rund Ca. 90 % der Einnahmen aus der Stromsteuer fließen in die Rentenkasse… Dies ist eine absolut nicht sachgerechte Quersubventionierung, allein schon deswegen gehört sie abgeschafft.

Nachdenken könnte man weiter darüber, ob man für Strom zumindest für Privathaushalte nicht den reduzierten Mehrwertsteuersatz in Anschlag bringt, was ebenfalls sachgerecht wäre.

Alles in allem wäre so eine deutliche Entlastung der Verbraucher von rund 10ct je kWh möglich. Bei einem typischen 4 Personen Haushalt wären das dann rund 400 EURO im Jahr.

Ist 2021 Aktuelle EEG Streichung EEG zus. Kleinumlagen zus. Stromsteuer 7% MwSt.
Erzeugung 7,7 7,7 7,7 7,7 7,7 7,7
Stromsteuer 2,05 2,05 2,05 2,05 0 0
Umsatzsteuer 5,09 4,56 3,86 3,65 3,26 1,2
EEG Umlage 6,5 3,72 0 0 0 0
Konzessionsabgabe 1,66 1,66 1,66 1,66 1,66 1,66
Offshore Umlage u.a. 1,09 1,09 1,09 0 0 0
Netzentgelte 7,8 7,8 7,8 7,8 7,8 7,8
Gesamt 31,89 28,58 24,16 22,86 20,42 18,36

 

Was ist die Kapazitätsreserve im Strommarkt?

Mit der Kapazitätsreserve wird gemäß § 13e EnWG ab dem Winterhalbjahr 2020/2021 außerhalb des Strommarktes eine Reserve in Höhe von 2 GW gebildet werden.

Diese Leistung kann von Erzeugungsanlagen, Speichern sowie regelbaren Lasten vorgehalten werden.

Diese Kapazitätsreserve ist notwendig, um in außergewöhnlichen und nicht vorhersehbaren Situationen die Systembilanz zu stützen und auf diese Weise das Gleichgewicht zwischen Stromerzeugung und -verbrauch zu erhalten.

Zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit soll die Kapazitätsreserve dann zum Einsatz kommen, wenn trotz freier Preisbildung an der Strombörse kein ausreichendes Angebot existiert, um die Nachfrage an elektrischer Energie zu decken. Die in der Kapazitätsreserve gebundenen Anlagen sollen zudem, soweit möglich, die Funktion der Netzreserve übernehmen. Sofern die Anlagen in netztechnisch geeigneten Regionen stehen, werden die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) diese auch in Fällen anfordern, in denen es für die Systemsicherheit aufgrund von Netzengpässen erforderlich ist.

Zur Bildung der Kapazitätsreserve führen die deutschen ÜNB – 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW – ein gemeinsames Beschaffungsverfahren durch.

Quelle: netztransparenz.de

Redispatch Maßnahmen im deutschen Stromnetz 1. Mai 2019 bis 8. Januar 2022

In der obigen Grafik sind die täglichen Redispatch Maßnahmen im deutschen Stromnetz vom 1.5.2019 bis zum 8. Januar 2022 zusammengefasst.

Ein Redispatch ist eine Anforderung zur Anpassung der Wirkleistungseinspeisung von Kraftwerken durch den Übertragungsnetzbetreiber, mit dem Ziel, auftretende Stromengpässe zu vermeiden oder zu beseitigen. Diese Maßnahme kann regelzonenintern und -übergreifend angewendet werden. Durch die Absenkung der Wirkleistungseinspeisung eines oder mehrerer Kraftwerke bei gleichzeitiger Steigerung der Wirkleistungseinspeisung eines oder mehrerer anderer Kraftwerke bleibt in Summe die gesamte Wirkleistungseinspeisung nahezu unverändert bei gleichzeitiger Entlastung eines Engpasses.

Die Zahlen umfassen Börsengeschäfte der deutschen Übertragungsnetzbetreiber, die im Zuge von Redispatch-Maßnahmen oder grenzüberschreitenden Countertrade-Maßnahmen getätigt wurden.

Wichtig: Bei grenzüberschreitenden Redispatch- bzw. Countertrade-Maßnahmen mit Nachbarländern wird nur der Teil veröffentlicht, der sich auf Kraftwerke bzw. Börsenhandel innerhalb Deutschlands bezieht. Grenzüberschreitende Handelsgeschäfte sowie Kraftwerkseinspeiseanpassungen im Ausland sind hier nicht berücksichtigt, da sie nicht veröffentlicht werden.

Quelle: netztransparenz.de

Liste: Stromausfälle in Deutschland 2006 bis 2020

Der Blackout ist ein Schreckgespenst, das im Zuge der Energiewende immer wieder beschworen wird, gerade Anfang 2022 nach der Abschaltung von drei Atomkraftwerken werden von vielen mehr Stromausfälle in Deutschland befürchtet.

Nun läuft die Energiewende ja schon einige Jahre, so dass ein Blick auf die Zahlen der Vorjahre interessant ist. Für die Verbraucher ist es zwischen 2006 und 2022 besser geworden – gab es 2006 noch 228.000 Versorgungsunterbrechungen, die für den durchschnittlichen Verbraucher zu 22 Minuten Stromausfall führten, waren es 2020 nur noch 162.200 Stromausfälle mit 11 Minuten je Verbraucher.

Jahr Vorfälle Minuten je Verbraucher
2006        228.000 22
2007        235.800 19
2008        208.100 17
2009        199.000 15
2010        206.300 15
2011        206.700 15
2012        191.000 16
2013        179.200 15
2014        173.800 12
2015        177.600 13
2016        172.600 13
2017        166.500 15
2018        167.400 14
2019        159.900 12
2020        162.200 11

Quelle: Netzbetreiber, aggregiert von der Bundesnetzagentur