Über Relevanz, Beliebtheit und das Geschlecht von Ministern sowie Sascha Lobo

Sascha Lobo twitterte:

Wenn mich jemand fragt, warum ich Feminist bin, zeige ich dieses Schaubild. (Das ist laut SPIEGEL/Civey die Rangfolge der Beliebtheit der Minister*innen in der Bevölkerung. Die Geschlechter habe ich dazu gesetzt. Jaja, die Verteilung ist sicher nur Zufall, Yannik.)

Nun für mich ist das offen gesagt nichts, was mit Feminismus zu tun hat. Wer als Minister negativer oder gar nicht wahrgenommen wird, wird eben auch schlechter bewertet, egal ob Mann oder Frau.

Als ich dies meinerseits twitterte, wurde mir u.a. entgegnet, dass über Frauen ja auch viel weniger geschrieben würde.

Aus diesem Grund daher einmal folgende Rankings:

In der ersten Spalte sehen wir die Minister geordnet nach absoluten Google Treffern. In der zweiten, wie viele News es gab, in denen der jeweilige Minister vorkam. Dann ein Relevanzfaktor, ein Wert bei dem ich u.a. das Verhältnis zwischen allgemeinen Google Relevanz und Anzahl der Berichte berücksichtige. Vereinfacht gesagt: Je weiter oben jemand hier steht, desto größer ist seine Wahrnehmung im Verhältnis zur sonstigen online-Relevanz. Zum Vergleich dazu dann noch die von Lobo aufgegriffene Beliebtheits-Liste.

Von einer systematischen Benachteiligung der Ministerinnen im Gegensatz zu den Ministern kann jedenfalls keine Rede sein.

 

Gegen die Wand: Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz

Ich bin von Anfang an ein Gegner des Netzwerkdurchsetzungsgesetz gewesen, wie viele andere auch. Genützt hat es freilich nichts, das Gesetz ist zum 1. Januar 2018 nun vollumfänglich in Kraft getreten.

Und direkt hat sich gezeigt, dass genau das passiert, was die ganzen Kritiker von Anfang an vorhergesagt haben. Zwei Punkte möchte ich zunächst besonders hervorheben. „Gegen die Wand: Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz“ weiterlesen

Die Post-Smartphone-Ära fängt gerade an

Die Überschrift ist natürlich Clickbait…

Daher vorab: ich fand es schon immer eigenartig, von der Post-PC-Ära zu sprechen. Der PC ist immer noch da und wird auch noch lange bleiben. Ich fand daher den Begriff der „Not-Only-PC-Era“ auch passender.

Aber: wir werden bald auch von der Post-Smartphone-Ära sprechen.

der wahre Kern

Unbestritten ist derzeit aber das Smartphone das zentrale digitale Gerät für die meisten Menschen. Zwei aktuelle Gadgets und eine weitere Beobachtung deuten aber an, dass es diese zentrale Position nicht auf Dauer innehaben wird.

Zunächst einmal zu den beiden Gadgets, die mich auf diesen Gedanken bringen.

Zum einen ist dies Snap Spectactles, eine Kamera in einer Brille, mit der man kurze Videos für Snapchat aufnehmen kann, zum anderen Amazon Echo, das stellvertretend für die anderen intelligenten Lautsprecher ist, die bald auf den Markt kommen werden.

(Wem das jetzt alles zu lang wird: ganz unten gibt es ein tl;dr.) „Die Post-Smartphone-Ära fängt gerade an“ weiterlesen

Warum auch ello kein facebook Killer ist

Eine neue Sau wird durchs Dorf gejagt

ello-hype

Es haben schon so viele versucht: app.net, Path, Diaspora, das neue myspace. Und doch sind sie alle irgendwie gescheitert, sogar Google. Den von so vielen herbeigesehnten facebook Killer hat bisher noch keiner entwickelt.

Und auch ello wird es nicht werden.

Ich habe in den letzten Tagen ein wenig mit ello herumgespielt und für Einsteiger eine kurze ello Anleitung erstellt, wobei ich mich dabei auf die technischen Aspekte konzentrierte – jeder soll sich erst mal selbst ein Bild machen. Meine Meinung gibt es dafür hier… für alle, die nicht lange lesen wollen meine Einschätzung vorab: ello wird nicht das „next big thing“ im Netz, kann aber mit etwas Glück seine Nische finden.

Es hätte es vielleicht sogar werden können, hat aber zu früh zu viel Aufmerksamkeit bekommen. Auch in den Mainstream Medien ist es auf einmal die „ehrliche“ Alternative zu facebook, Anti-facebook oder gar gleich der nächste facebook Killer. 30.000 Anmeldungen gäbe es pro Stunde – dabei sind es „nur“ 30.000 Bewerbungen um Invites… Aber mit solchen Details muss man sich ja nicht aufhalten.

Doch was will ello eigentlich sein – und wie?

Das große Versprechen von ello ist eben, dass es werbefrei ist und nicht mit den Daten der Nutzer gehandelt wird. Das Credo von ello ist dann auch

You are not a product.

nachzulesen ist das alles im ziemlich schwülstig daherkommenden ello Manifest. Es präsentiert sich tatsächlich als das Anti-facebook oder auch Anti Google+, deren Geschäftsmodell ja gerade die Werbung ist. Dazu dann noch kein Klarnamenzwang und mehr Freiheiten bei den Inhalten – sogar porn-friendly.

Hört sich alles erst mal interessant an. Nicht nur für die LGBT Szene, Künstler, Hipster und Deutsche. Letztere wahrscheinlich wegen des Datenschutzversprechens.

Aber die Hosting Rechnungen wollen natürlich bezahlt werden. Und auch der VC-Investor, der sich an ello beteiligt hat, wird Geld verdienen wollen. Finanziert werden soll ello dann durch kostenpflichtige Zusatzfunktionen. Soweit die Theorie. Für die Praxis halten sich die ello AGB dann doch Möglichkeiten für die Datenweitergabe frei.

Scheitert ello langfristig an den eigenen Ansprüchen?

Die Frage ist, ob ello das alles so durchziehen kann. Allein schon, dass nun Venture Capital in ello steckt, wird von einigen als Sündenfall gesehen. Andere stören sich gar daran, dass standardmäßig Informationen über die jeweilige Sitzung gesammelt werden – auch wenn man dies deaktivieren kann. ello hat es eben mit einer sehr kritischen und sensiblen Nutzerschaft zu tun.

Skeptisch bin ich, ob die Finanzierung durch kostenpflichtige Funktionen klappt. Bei app.net hat es jedenfalls nicht gereicht. Und das wird es bei ello auch nicht.

Finanzierungsmodelle zu finden, die dem eigenen Anspruch gerecht werden und die Kernzielgruppe nicht verprellen, wird zumindest schwierig.

…doch ello hat schon jetzt ganz grundlegende Probleme

Vorerst hakt es an ganz anderen Dingen. ello ist buggy ohne Ende. Um mich anzumelden und mein Profil einzurichten, musste ich zwei unterschiedliche Browser nutzen, da einiges im Chrome nicht ging, anderes nicht im MSIE.

ello-outage-technik

Hat man es geschafft, sieht ello tatsächlich sehr übersichtlich aus. Aber auch nur, solange man weniger als sagen wir mal 16 Kontakte hat. Danach wird es zusehends wirr und unübersichtlich. Vielleicht hat facebook mit seinen Algorithmen im Feed doch einiges richtig gemacht.

Dann die Funktionen: Außer seinen zu Status posten, Kontakten auf unterschiedliche Art und Weise folgen und Kommentieren geht nicht viel mehr. Die Suchfunktion funktioniert mal, mal nicht, aber niemals gut.

Mit Erreichbarkeitsproblemen hat ello auch ohne Hackerangriffe zu kämpfen.

Die Entwickler werden in nächster Zeit mehr als genug mit Bugfixing und Performance-Optimierung zu tun. Das Hinzufügen der angekündigten weiteren Features wird da auf sich warten lassen.

Wirklich nutzbar ist ello im derzeitigen (Anfang Oktober 2014) Status nicht. Besonders nicht für die breite Masse.

SEO, Porno, Sascha Lobo und die deutsche Attitüde

In Teilen ähnelt die deutsche ello Gemeinde den ersten Mitgliedern bei Google+ – viele SEOs, Consultants und Sascha Lobo.

Sicher wird es jetzt erst mal ganz wichtig, Links in seine öffentlichen ello Profile zu setzen, da das ganz toll fürs Google Ranking ist. In einem Jahr werden diese dann panisch entfernt, da Matt Cutts wieder etwas gesagt hat. Sie kennen das.

Zu befürchten ist weiter, dass aufgrund der Offenheit von ello auch viel Porno dabei sein wird, was es bei facebook und Google+ ja nicht gibt. Hierzulande könnte das ein Problem werden.

bitches-ello

In Deutschland stark vertreten sind dann auch schon Privacy Verfechter. Und natürlich der Menschenschlag, der #Ellosprech schon jetzt ganz toll findet, sich als Elloist bezeichnet und sich einen schwarzen Smiley ins Profilbild setzt. Also ganz genau die Teile der „Netzgemeinde“, die mit ihrer Attitüde dafür gesorgt haben, dass twitter in Deutschland nie so erfolgreich werden konnte.

Zu viel Hype führt zur nächsten Geisterstadt

ello wurde von den Medien in eine Rolle hineingeschrieben, der es noch lange nicht gerecht werden kann, allein schon technisch nicht. Die Bedürfnisse des normalen Nutzers werden nicht erfüllt, der bleibt dann doch bei facebook.

Schon jetzt gibt es Parallelen zu Google+ – viele Profile ohne Profilbilder, einem „Hallo ich war schon ganz früh mal hier“ Post (wenn überhaupt) und mit einem Kontakt. Dass es eine kleine Nische für ello geben wird, will ich gar nicht ausschließen – die gibt es schließlich auch bei Google+, was ja eine weitere Parallele wäre.

Das „next big thing“ ist ello jedenfalls nicht.

ello-geisterstadt

Ich bin gespannt, wen die Medien als den nächsten Königsmörder sehen.

Und das sagen die andern…

Zum Abschluss hier noch weitere interessante Links zum Thema ello:

Interessante Tweets zu ello

<blockquoteclass=“twitter-tweet“ lang=“de“>

Elloist wie eine stetig wachsende Schlange vor einem Laden, von dem niemand weiß, was es dort zu kaufen gibt.

— Harald Link (@haraldlink) 1. Oktober 2014

<scriptasyncsrc=“//platform.twitter.com/widgets.js“ charset=“utf-8″>

<blockquoteclass=“twitter-tweet“ lang=“de“>

„Wirhaben uns auf ellokennen gelernt“ — niemand

— Sebastian Michaelsen (@s_michaelsen) 30. September 2014

<scriptasyncsrc=“//platform.twitter.com/widgets.js“ charset=“utf-8″>

Erste Schritte mit ello – ein Erfahrungsbericht

Hier werde ich über meine Erfahrungen mit der „facebook Alternative“ ello berichten, die besonders durch dem Umgang mit den Nutzerdaten überzeugen soll… der Artikel wird fortlaufend ergänzt. Ich beschränke mich hier vornehmlich auf technische Aspekte zur Plattform. Hier gibt es auch meine Meinung zu ello.

Nur mit Einladung

Derzeit kann man sich bei Ello nur mit einer Einladung (Invite) anmelden. Daran zu kommen sollte nicht so schwer sein, denn jeder neue Nutzer hat wiederum fünf Invites… und dementsprechend „explodiert“ ello derzeit förmlich. Also, einfach mal die Timelines bei twitter, facebook oder auch Google + checken, da findet sich sicher jemand mit Invites. Nicht (mehr) notwendig ist es, solche Einladungen bei eBay zu ersteigern, was wohl tatsächlich passiert ist. Ansonsten kann man sich auf der Startseite  ello.co auch vormerken lassen, und erhält dann irgendwann ein Invite in sein Mailpostfach.

Ich konnte jedenfalls ohne Probleme über einen facebook Kontakt einen Einladungscode erhalten, den ich sofort erwartungsfroh aufgerufen habe…

Browser-Probleme bei der Anmeldung…

Ja, ich gebe es zu – ich benutze den MS Internet Explorer. Nicht, weil ich zu blöd bin, einen anderen Browser zu installieren (ich habe auch Chrome auf meinem Convertible, dazu Opera, Safari, Firefox und einige andere auf meinem Testsystem), sondern einfach weil er in vielen Belangen besser ist als die Konkurrenz. Und auf jeden Fall besser als sein Ruf. Außerdem muss ja nicht immer alles Google sein, ich setze da auf Diversifizierung. Aber das nur am Rande.

Was mich mal wieder ärgert – viele Startups scheinen Ihre Seiten gar nicht mehr mit dem MSIE zu testen. Anders kann ich jedenfalls nicht erklären, dass die Anmeldung zu ello mit meinem Lieblingsbrowser nicht klappt:

Irgendwie funktioniert die Überprüfung der Eingaben nicht richtig, so dass das Passwort nie grün wird… Die Anmeldung kann also nicht abgeschlossen werden.

Ello und ich – das fängt nicht gut an…. aber gut, mit Google Chrome bin ich dann reingekommen. Es kommt wie üblich eine Bestätigungsmail – tada, hier ist mein ello Profil – stagerbn.

Das Header Image verschwindet immer wieder

Bei den Versuchen, ein Profilbild hochzuladen (wohl so ziemlich das erste, was man bei einem sozialen Netzwerk nach der Anmeldung macht), gehe ich zuerst zu den Einstellungen, das ist das Zahnradsymbol in der linken Spalte. Beim wilden herumfahren mit der Maus stoße ich dort zuerst auf die Funktion, ein Header Bild hochzuladen (einfach in den oberen Bereich fahren). Das klappt soweit auch, wird mir aber nicht immer angezeigt. Insbesondere, wenn ich in den Einstellungen bin, scheint es wieder weg zu sein…. Naja, erst mal nicht so wichtig.

Profilbild aber wieder nur mit Internet Explorer

Wichtiger ist aber das Profilbild, damit jetzt also wirklich weiter. Ich versuche intuitiv, in meinen Profileinstellungen den Smiley-Kreis (groß, grau in der Mitte des Screens) anzuklicken, der mich symbolisiert, aber es passiert nichts. Dabei nutze ich doch den Chrome.

 

Also googeln:

Wie lade ich bei ello mein Profilbild hoch

bringt aber keine brauchbaren Treffer.

Aber die englische Suche

ello profile picture upload

zeigt mir, dass ich gar nicht so falsch lag. Der Kreis war schon richtig, funktioniert aber anscheinend nicht – ich kann auf den Kreis in meiner Profilansicht klicken, soviel ich will – es passiert nichts. Sollte es vielleicht am Browser liegen? Also, Anmeldung diesmal mit dem MSIE und siehe da – hier funktioniert der Upload… Anzuraten ist übrigens, das Bild vorher auf die Größe von 340 mal 340 zu skalieren, sonst beschneidet ello recht eigenwillig. Komischerweise wird es übrigens deutlich dunkler dargestellt, als es eigentlich ist.

Mit dem Internet Explorer funktioniert dann übrigens auch das mit dem Header Bild richtig…

Anscheinend braucht man für die richtige Nutzung also zwei Browser, zumindest, wenn man mit Windows 8.1 unterwegs ist. Und ja, meine Chrome und MSIE Versionen sind auf dem neuesten Stand.

Weitere Einstellungen

Naja, nachdem das mit dem Profilbild einigermaßen geklappt hat noch schnell zu den weiteren Einstellungen. Natürlich gibt es die Felder für den Nickname (keine Klarnamenpflicht), Kurz-Biographie, Links, Passwort und E-Mail Adresse. Soweit alles selbsterklärend.

Etwas näher sollte man sich diese Settings ansehen:

Erklärt sich zwar an sich auch alles von selbst, aber insbesondere die Einstellung, ob auch nicht-Mitglieder das Profil sehen können dürfen (was ein Satzteil) ist sicher nicht unwichtig. Die Datenparanoiker werden wahrscheinlich auch sperren, dass ello Informationen über die jeweilige Session speichern darf.

Die Benachrichtigungen erfolgen derzeit nur per E-Mail – am besten so einstellen, dass man sich nicht gestört fühlt…

Freunde finden und einladen

So, jetzt aber ran an die Kontakte. Einen ersten echten Kontakt hat man übrigens nach der erfolgreichen Anmeldung direkt – nämlich denjenigen, der einen zu ello eingeladen hat. Wenn man Glück hat, gibt dieser direkt einige Tipps, wem man folgen sollte…  Sascha Lobo ist sowieso schon da, gute Tipps kommen von Klaus Eck und auch ich freue mich über Friends. Naja, Friends ist eigentlich falsch, denn befreundeten Kontakten folgt man einfach. Es ist also eher wie ein Follower bei twitter und nicht wie bei facebook (wobei man ja auch da inzwischen Mitglieder „abonnieren“ kann). Jedenfalls ist es nicht zwingend auf Gegenseitigkeit gedacht.

Weitere Kontakte findet man mit dem Personen Symbol in der rechten Seitenleiste (rot hervorgehoben):

 

Danach landet man auf der „Suche“ Seite, wobei diese Funktion zumindest Stand Ende September nur sehr rudimentär funktioniert… doch testet selbst, vielleicht findet  Ihr ja einige Eurer Kontakte.

Am besten, Ihr ladet als nächstes selbst Freunde ein:

Am besten geht das über E-Mail, also einfach GENERATE INVITE CODE anklicken und dann die E-Mail Adresse des Kontakts angeben. Oder Ihr kopiert den kompletten Invite Code (Achtung – er ist nicht ganz sichtbar, also alles auswählen) und konstruiert folgenden Link:

ello.co/join/hier-dann-dercode-23041972

Der ist übrigens echt und der erste, der ihn eingibt, hat damit einen ello Account… Update – der Account ist weg – und daher ist das auch nur noch ein Beispielcode. Ich werde in den nächsten Tagen auf twitter immer mal wieder invites rausgeben.

Und was ist Noise bei ello?

Noise ist nicht – wie ich zuerst dachte – eine Art „Unterdrückung“ von Personen sondern eine schwächere Form des Folgens. Wenn man eine Person bei Noise einordnet, folgt man dieser auch, die Status Updates von dieser werden aber nicht im Hauptstream angezeigt sondern im Noise Stream in komprimierter Form in einer Grid-Ansicht.

Der Wechsel zwischen Noise und Friends ist einfach – er funktioniert über die linke Bar mit den Funktionen; einfach FRIENDS oder NOISE anklicken. Übrigens mit den drei langen Strichen in der Bar kannst Du dieser „verschmälern“ oder wieder auf die volle Breite setzen.

Die Leute, denen Du folgst können nicht sehen, ob Du ihnen als Friend oder Noise folgst. Einen Kontakt gibt es übrigens auch direkt bei Noise, nämlich ello selbst.

Was kann man bei ello eigentlich machen? In erster Linie posten…

Viele Funktionen hat ello noch nicht – im wesentlichen geht es einfach darum, Status-Updates zu posten. Dazu klickt man im Hauptbereich einfach auf „Say Ello“ klicken und schreiben…

ello nennt das Eingabefeld übrigens Omibar. Darin funktioniert Drag&Drop (auch von Bildern) und natürlich Copy&Paste – dazu dann unten noch mehr.

Teilweise ergeben sich in der Omnibar aber eigenartige Fehler, z.B. dass man nicht schreiben kann und immer neue Eingabefelder erscheinen:

 

Das Hochladen von Bildern geht mit dem Symbol links unterhalb des Eingabefelds – wobei bei mir immer wieder Uploads fehlschlugen.

Probleme habe ich übrigens sowohl mit dem MSIE als auch mit dem Chrome – und das ist (ich wiederhole mich), was wirklich nicht sein sollte. Beta hin oder her.

Emoticons und Formatierung

Auch bei ello kann man übrigens Emoticons benutzen, wobei es einige kleine Unterschiede zu den gewohnten Codes gibt. Das Herzchen geht z.B. :heart: und nicht <3 wie z.B. bei twitter. Eine komplette(?) Liste der emoticons gibt es hier.

Will man Text formatieren oder einen Link hinzufügen, markiert man diesen einfach während der Eingabe:

Möglich sind dabei fett, kursiv und eben das hinzufügen eines Links. Weitere Formatierungen gehen über Markups z.B. sorgt eine doppeltilde für durchgestrichenen Text: ~~durchgestrichen~~ ergibt also durchgestrichen.

Wie übrigens inzwischen Standard erwähnt man andere Nutzer mit vorgestelltem @ – also z.B. @saschalobo. Während man das tippt, werden einem die Kontakte vorgeschlagen.

Nachträglich bearbeiten und löschen

Will man einen Beitrag nachträglich bearbeiten oder löschen, ruft man seine Seite auf (einfach auf sein eigenes Profilbild klicken), wo dann die eigenen Beiträge angezeigt werden. Darunter sind entsprechende Symbole:

Rot hervorgehoben ist der „Editieren Stift“, mit dem man den jeweiligen Beitrag bearbeiten kann. Grün das Löschen-Symbol und mit der Uhrzeitangabe (blau) kommt man auf den Permalink zum Post. Das Auge zeigt, wie oft der Beitrag betrachtet wurde und die … führen zu den Kommentaren.

Ist ello down?

ello ist noch ziemlich buggy und hat Probleme mit dem derzeit großen Ansturm. Außerdem gab es schon die ersten Hackerangriffe. Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob die Plattform gerade erreichbar ist oder nicht (und es an Deinem System oder Provider liegt), kannst Du das unter  status.ello.co prüfen. Und just während ich den Link checke:

 

Übrigens, man kann sich die Benachrichtigungen über Systemausfälle auch per E-Mail zukommen lassen (Subscribe to Updates) und es wird ein Protokoll der Störungen angezeigt.

Wird fortgesetzt. Über Kommentare mit Euren Erfahrungen freue ich mich – und ebenso, wenn Ihr Fragen habt!

Ein paar andere Gedanken zu Snowden

Thrilling Spy Stories - Pulp Poster, 1939Ich habe noch keine Meinung, was ich von Edward Snowden halten soll. Held oder Verräter? Wahrscheinlich ist er beides. Ganz einfach, weil die Welt nicht so einfach Schwarz/Weiß ist, wie wir das oft gerne hätten.

Spionage gab es schon immer. Sascha Lobo macht in seiner Kolumne bei SPON auf einen Spiegel Artikel von 1989 über die NSA aufmerksam, in dem ich besonderen Absatz bemerkenswert finde:

Daß in Bad Aibling, ähnlich wie in anderen NSA-Stationen auf deutschem Boden, offenbar mit Wissen und Billigung der Bundesregierung jeder Piepser abgehört wird, gilt zumindest unter amerikanischen Geheimdienstexperten als sicher. „Warum auch nicht, ihr hört uns doch auch ab“, sagt Autor Richelson.

Früher wurden Brieftauben abgefangen, Funksprüche entschlüsselt, Briefe heimlich gelesen, Wanzen installiert, Telefonate abgehört und Menschen mit schießenden Kugelschreibern, Gift oder radioaktivem Material getötet. Heute wird eben zusätzlich der Internet-Verkehr gescannt und statt des Agenten eine Drohne losgeschickt. Die Dimension ist allein schon angesichts der Möglichkeiten eine andere, rechtlich und moralisch sind die Fragestellungen aber immer gleich geblieben.

Jeder, der jetzt überrascht ist, ist naiv. PRISM, Tempora und Co sind nur konsequente Fortsetzungen dessen, was es eigentlich schon immer gab und was man an sich schon immer wusste.

Zwischen den Staaten scheint es das stillschweigende Abkommen zu geben „Ich spionier Dich aus, weil Du es andersrum genau so machst.“ Und manchmal rumpelt es halt und Spione werden – wie jetzt gerade in Stuttgart – verurteilt. Das meiste wird aber stillschweigend abgewickelt.

Letztlich ist dies ein mehr weniger ausbalanciertes System. Wer mag ernsthaft bezweifeln, dass Russland oder China nicht ihre eigenen groß angelegten Überwachungssysteme haben und Ihre Verbündeten mit Informationen versorgen. Wie groß und mächtig deren Überwachungsapparate sind, wissen wir nicht. Eben weil es in diesen repressiveren Ländern keine Snowdens gibt.

Er hat ohne Zweifel diese „Balance of Power“ für den Moment durcheinandergewirbelt. Und wahrscheinlich alle, die dieses Spiel mitspielen, haben kein wirkliches Interesse daran, den bisherigen Status Quo grundsätzliches zu ändern. Das zeigt schon Putins Reaktion auf Snowdens Asylantrag.

Es ist immer problematisch, wenn ein Recht absolut verteidigt wird. Auch in unserem Grundgesetz begrenzen und kontrollieren sich Grundrechte gegenseitig. Und so wie die USA bei der Verteidigung ihrer Sicherheit zu weit gegangen sind, ist Snowden möglicherweise bei der Verteidigung der Freiheit an sich zu weit gegangen – jedenfalls soweit er dadurch seinerseits Menschenleben gefährden sollte.

Weiter befürchte ich, dass das Bekanntwerden von Prism, Tempora und Co. zu einem weiteren Hochrüsten der Spionagesysteme auf allen Seiten führen wird, womit der Freiheit ein Bärendienst erwiesen worden wäre.

Die Zukunft wird es zeigen.

Bild: (c) Allposters

Social Media, selbsternannte Experten und #occupygezi

Aktuell halten sich viele Nutzer der sozialen Netzwerke für Türkei-Experten und liefern gleich umfassende Analysen der Lage in Istanbul und anderen türkischen Städten ab – all das nur aufgrund von in sozialen Netzwerken aufgeschnappten Informationsschnipseln und Momentaufnahmen. Sie meinen, sich daraus ein fundiertes Bild machen zu können.

Doch das ist ein Irrtum.

Denn um die Situation in der Türkei wirklich beurteilen zu können, braucht es verlässliche Quellen. Doch das sind die Beiträge auf twitter&Co eben nur bedingt, da nie klar ist, welche Intention und Gesinnung hinter der Veröffentlichung steht. Ein unabhängiges Bild machen kann sich mE nur der unabhängige Beobachter vor Ort, was mE z.B. ein Beleg dafür ist, wie wichtig kompetente Auslandskorrespondenten sind – ob diese jetzt klassisch berichten oder sich twitter & Co bedienen.

Zudem sollte man zur Beurteilung der Situation und zur Einordnung der Bilder in den Kontext nicht nur die politische und gesellschaftliche Entwicklung der Türkei der letzten Jahre verfolgt haben, sondern auch profundere Kenntnisse der Geschichte der „modernen“ Türkei haben. Und die fehlt den meisten dieser selbsternannten Experten – mich eingeschlossen.

Gleichwohl will ich dann doch meine Einschätzung der Lage in #resistanbul und andernorts in der Türkei abgeben – auch wenn das ein Verstoß gegen meine eigene Regel ist, nur dann etwas zu schreiben, wenn man ansatzweise fundierte Kenntnisse dazu hat. Soviel meine ich aber verstanden zu haben: Im Grundsatz geht es um den Konflikt zwischen dem kemalistischen Laizismus der alten Eliten sowie der aufgeklärten Jugend einerseits und der von Erdogan und seiner Partei AKP zusehends betriebenen subtilen Islamisierung des türkischen Staates andererseits. Mehr habe ich dazu ersteinmal nicht zu sagen.

Lesenswertes zum Thema:

Bild: (c) Allposters

10 bislang auf Google+ identifizierte Nutzertypen

  1. Social Media Consultants
  2. SEOs
  3. Journalisten
  4. Google Mitarbeiter
  5. facebook Mitarbeiter
  6. Dauernörgler
  7. Google Fetischisten
  8. Die, die eh immer dagegen sind.
  9. Die, die überall dabei sind.
  10. Sascha Lobo

Sascha Lobo und die Gewinnung von Followern – aus der Sicht von ganz unten

@saschalobo hat einen sehr interessanten Artikel geschrieben, wie man mehr Follower auf twitter erhält:

Wie zu twittern sei

Nun sieht er twitter a) mit einem großen Erfahrungsschatz eines twitter-Veteranen und b) vom hohen Ross eines der deutschen Top-100-twitterer. Einerseits ist dies erhellend, andererseits ist da, wo Licht ist auch Schatten – und spätestens seit Brecht wissen wir, dass man die im Schatten nicht sieht.

Aus dem Blickwinkel eines Schattenmenschen (ca. 60 Follower meines Accounts @stagerbn gegen mehr als 60.000 bei @saschalobo) werfe ich einen kurzen Blick auf seine Empfehlungen.

Die Grundvoraussetzung für mehr Follower: Interessantheit und Relevanz

Mit einem liegt Lobo zunächst unwidersprochen richtig: Grundvoraussetzung ist „eine Mischung aus Interessantheit und Relevanz in den tweets“ – und das ist tatsächlich „weder neu noch überraschend“ (man beachte hier die Anführungsstrichlein, die auf Originalzitate hinweisen).

Kurzum heißt das aber auch: Wenn Sie nichts interessantes zu twittern haben, halten Sie einfach den Mund. Oder Sie überlegen sich was interessantes. Wobei man sich die Frage stellen könnte, was in den heutigen Zeiten tatsächlich interessant ist. Die Ansprüche scheinen ja so hoch nicht zu sein, wenn man sich die Einschaltquoten von DSDS ansieht.

Suchen Sie sich also Ihre Nischen, in denen Sie meinen etwas zu sagen zu haben.

Die Zahl der Follower als Erfolgsfaktor

Hier beißt sich die Katze irgendwie in den Schwanz – Lobo vergleicht die Zahl der Follower mit den TV-Einschaltquoten. Sie sind also keine Qualitätsmaßstab (siehe das DSDS Beispiel eben).

Allerdings ist eine hohe Anzahl an Followern ein Indiz für Relevanz (sic!). Und wer mehr Follower hat, wird wahrscheinlich auch mehr retweetet (wenn er denn was zu sagen hat).

Das Fazit: Freuen Sie sich über jeden echten Follower, denn er führt zu mehr Followern.

Die Retweets

Lobos tweets werden im Schnitt 50 mal retweetet. Meine gefühlte 0,05 mal. Was kein Wunder ist. Schließlich hat Sascha auch 1.000 mal mehr Follower als ich.

Doch Retweets sind – und auch hier hat Lobo recht – das zentrale Element der twitter-Community.

Wenn Sie selber retweeten, zeigen Sie, dass Sie einen tweet für relevant halten und machen diesen Ihren Followern zugänglich. Was dazu führen kann, dass der retweetete mehr Follower bekommt und sich über den Retweet so freut, dass er Ihren nächsten tweet auch retweetet, was dazu führt… ok, Sie haben es schon begriffen…. (aber vergessen Sie bei dem gesamten Spiel die Interessantheit nicht).

Favs

Favs (Favorites) sind so ein bisschen der facebooksche „Gefällt mir Button“ auf twitter. Die meisten User nutzen diese Funktion nur wenig. Ich als twitter-Neuling noch gar nicht. Lobo schreibt, dass es wohl eine kleine Gruppe der Favsüchtigen gibt. So werde ich diese Droge einmal ausprobieren und zu gegebener Zeit über meine Erfahrungen berichten.

Denn für eines scheinen die Favoriten wichtig zu sein:

Die top-tweets

Die top-tweets werden von twitter auf der Startseite präsentiert.

Wie die Berechnung der Toptweets genau zustande kommt, gibt Twitter nicht bekannt – aber es lässt sich beobachten, dass folgende Faktoren eine Rolle spielen: die Zahl der Favs und die Zahl der Retweets innerhalb eines bestimmten Zeitraums nach Veröffentlichung des Tweets, die Zahl der eigenen Follower, die allgemeine Aktivität auf Twitter. Und warum ist das jetzt irgendwie interessant? Weil ein auf der Startseite von Twitter präsentierter Tweet zwischen zwanzig und mehreren hundert neuen Followern geben kann, je nach Umständen und Dauer.
(Quelle, „Wie zu twittern sei„, @saschalobo)

Damit wird aber auch klar – wir im Schatten können nur mit einem gar genialen tweet möglicherweise in den Genuss dieser Follower-Quelle kommen.

Vorerst müssen wir unsere Hausaufgaben machen.

Welche Links werden angeklickt

Ein kleiner Exkurs von Lobo wie oft Links in tweets angeklickt werden. Wenig überraschende Antwort: solche die retweetet werden häufiger als andere….

tweet-Häufigkeit

Die ideale tweet-Häufigkeit gibt es laut Lobo nicht. Mit drei tweets pro Woche wird man übersehen, mit mehr als 10 geht man vielleicht anderen auf die nerven meint der Meister.

Tatsächlich sollte hier jeder versuchen, sich langsam an seine ideale tweet-Häufigkeit herantasten. Wer viel interessantes mitzuteilen hat, darf auch öfter twittern.

In erster Linie wird man wohl merken, dass man zu viele Belanglosigkeiten twittert, wenn ernstzunehmende Follower einen bald wieder verlassen.

Der direkte Dialog auf twitter

Sehr interessant ist dieser Punkt: Wie wichtig ist der direkte Dialog mit seinen Followern auf twitter? Lobo weist darauf hin, dass drei der vier follower-stärksten Accounts auf twitter nicht direkt mit ihrer Anhängerschaft kommunizieren (was mit der Ansprache z.B. @stagerbn möglich wäre). Ganz klar, würden diese User in einen direkten Dialog einsteigen, könnten Sie wahrscheinlich den ganzen Tag nichts anderes mehr machen als zu diskutieren.

Für twitter-Neulinge die (noch) nicht über eine solche Prominenz verfügen, kann der direkte Dialog helfen, Follower zu finden und zu binden.

Aktualität

Ganz klar, es ist sinnvoll, sich zu aktuellen Themen zu äußern. twitter ist ein Echzeitkommunikationsmedium und gerade hier gilt: nichts ist so alt wie die Nachrichten von gestern. Wenn Sie also auf der Suche nach vielen Followern sind, sollten Sie zunächst auf eine aktuelle Themenauswahl achten.

Hashtags

Mit den Hashtags verschlagwortet man Themen beim Microblogging-Dienst. Und mit einem # gekennzeichnete Schlagworte lassen sich anklicken und man findet tweets mit dem gleichen Schlagwort. So wie #twitteldidings.

Gerade für Einsteiger ist dies ein wichtiger Weg, „entdeckt“ zu werden.

Und jetzt? Ein kurzes Fazit

Sascha Lobo hat mal wieder ein sprachliches Glanzlicht mit vielen Hinweisen zur Generierung von mehr Followern abgeliefert. Betonung liegt auf MEHR, denn einige seiner Einschätzungen gelten nur für User, denen schon eine große Schar folgt.

So bleibt also auch für mich noch was zu schreiben…

Die Blogger-Grundtypen

Es gibt dutzende Typen von Bloggern, die sich aber meist einem der folgenden Grundtypen zuordnen lassen, wobei die Grenzen fließend sein können:

  • Mitläufer
  • Idealisten
  • Privatblogger
  • Selbstdarsteller
  • Möchtegerns
  • Profiblogger
  • Überblogger
  • Corporate Blogger

Der Mitläufer hat einen Blog, weil es irgendwie schick ist, einen Blog zu haben und alle Freunde und Kollegen auch einen haben. Die Blogs haben meistens keinen festen Themenschwerpunkt, werden nur selten aktualisiert und schlafen oft ein. Das erste Posting ist meist vom 2.1.2008 und handelt davon, dass man zum neuen Jahr beschlossen hat, zu bloggen, am 1.1.2008 leider wegen Unpässlichkeiten nicht dazu gekommen ist. Das ist dann gleichzeitig auch der letzte Beitrag. Nur in seltenen Fällen entwickeln sich diese Blogs und die Autoren werden zu einem anderen Bloggertyp.

Idealisten sind von einem Thema getrieben: sei es Umweltschutz, die Zucht von Rennmäusen, Buddhismus, Weltherrschaft, Open Source Software bis hin zu Opel Tuning. Kommerzielle Interessen liegen dem Idealisten zunächst fern. Die Blogs der Idealisten sind meistens gut gepflegt, schlafen nur selten ein, verdienen vielleicht irgendwann einmal monatlich die Hostingkosten und im Idealfall ein schönes Abendessen. In seltenen Fällen werden sie zu Profi- oder Überbloggern.

Ein besonders hervorzuhebender Untertyp der Idealisten sind die Privatblogger, die mit Leidenschaft über Ihre Familie schreiben. Urlaus-, Tier und Kinderfotos bevölkern diese Blogs. Wahrscheinlich sind sie sogar ein eigener Grundtyp.

Selbstdarsteller sind meist Medienleute, Internet-Gurus, Journalisten, Autoren, Menschen und Social Media Experten, die sich aus anderen Gründen für wichtig halten oder Arbeitssuchende. Sie schreiben ihren Blog, um sich weiter zu profilieren. Da sie im Lichte der Öffentlichkeit oder zumindest der Personalchefs stehen, bleiben sie mehr oder weniger konsequent beim Bloggen dabei.

Der Möchtegern möchte gern mit seinem Blog schnell reich werden. Darum widmet er seinen Blog DSL Verträgen, Gutscheinen, Geld verdienen im Internet, Lebensversicherungen und anderen Themen, die sich schnell monetarisieren lassen. Leider fehlt es an Fachwissen in dem gewählten Bereich sowie Durchhaltevermögen. Aus diesem Grund entschlummern viele dieser Blogs leise, ohne dass es jemand bemerkt.

Anders der Profiblogger: er hat ein Thema, in dem er sich auskennt – oder sich zumindest fundiert einarbeitet. Er schreibt Blogartikel nach Plan, kümmert sich um SEO und die Vermarktung. Von Google Adsense über Affiliate Marketing bis hin zu Trigami blogatus. Er weiß, dass es Jahre dauern kann, bis sein Blog ihm den ganzen Lebensunterhalt sichert. Zumindest ein nicht unerheblicher Nebenverdienst soll und wird es aber sein. In seltenen Fällen entwickeln sie sich zu Möchtegerns, in noch selteneren zu Überbloggern.

Der Überblogger entsteht meist aus Idealisten, seltener aus Profibloggern und ganz selten aus Selbstdarstellern. Er bloggt konsequent und mit Leidenschaft oft schon seit Jahren über ein Thema, für das er sich wirklich interessiert. Er hat eine hervorragende Schreibe und setzt Trends und Themen. Um SEO muss er sich nicht kümmern – denn ihn verlinken sowieso alle. Sein Blog verdient Geld direkt mit wenigen Bannern und Links oder indirekt. Zwar sind bezahlte Beiträge unter seiner Würde, doch ist er z.B. als Redner, Referent oder Werbefigur von Vodafone gern gesehen.

Jeder, der plant zu bloggen, sollte selbstkritisch überlegen, welcher Grundtyp er ist und ob er überhaupt anfangen sollte.

Eine Klasse für sich sind die Corporate-Blogger, die einen Firmenblog betreuen. Dabei handelt es sich um Mitarbeiter des Unternehmens oder Agenturen. In dieser Artikelserie werde ich auf diese daher nicht weiter eingehen.

Auch Vlogs, Phlogs, Podcasts sind Sonderfälle, die ich gesondert betrachten werde.

Dieser Artikel wurde am 29.06.2016 aktualisiert.