Sage: Der Fetzer

Mancherlei Staatsumwälzungen, die in den Niederlanden stattfanden, so wie zuletzt die Zustände in Frankreich seit 1789, bewirkten, daß lange Zeit hindurch und noch im Anfange dieses Jahrhunderts manche Gegenden am Rhein durch Räuberbanden beunruhigt wurden, die bald in den Niederlanden ihren Wohnsitz hatten, bald unter der falschen Maske französischer Soldaten ihre Verwüstungen und Plünderungen bis nach Mülheim an der Ruhr hin ausführten.

Einer der merkwürdigsten unter den Räubern war der sogenannte Fetzer oder Zerfetzer, der 1778 geboren war und besonders in der Gegend von Neuwied sein Wesen trieb.

Es war freilich in einer anderen Gegend, wo sich die nachfolgende Geschichte begeben hat. Fetzer machte den Vorschlag, einem Eremiten einen nächtlichen Besuch abzustatten. An einem Freitag vor Pfingsten rückten vier Räuber aus und nahmen in einem Dorfe eine Leiter mit. Leisen Trittes ging es zur Klause.

Dort angekommen, setzten sie die Leiter an, und einer der Räuber stieg aufs Dach bis zum Turme.

Da hing ein Glöcklein, welches der Eremit von innen anzuziehen pflegte, wenn er in irgend einer Art der Hilfe bedürftig war.

Der Räuber schnitt das Seil ab und stieg wieder herunter.

Jetzt warfen sich alle gegen die Thür und sprengten sie mit Gewalt.

Der Eremit war wegen eines Handels mit Zucker und Kaffee, welchen er betrieb, verreist. Doch hielten einige Leute in der Klause für ihn Wache. Die Räuber knebelten diese Leute und ließen sie liegen. Dann wurden Schränke und Kisten von den Dieben erbrochen. Sie fanden wenig bares Geld, aber Zucker und Kaffee in Menge.

Als sie abziehen wollten, kam ein Platzregen mit Sturm und Donner. Die Räuber mußten noch bleiben. Um die Langeweile zu vertreiben, suchten sie etwas zu essen. Sie fanden Wein in Fülle und einen prächtigen Schinken.

Fetzer deckte den Tisch, trug auf, schenkte Wein ein und die Räuber schmausten, jubilierten und lärmten nach Herzenslust.
Der Eremit besaß auch eine kleine Orgel. Fetzer setzte sich vor dieselbe und spielte so gut er konnte. Des Lachens und Spektakelns war kein Ende bis an den hellen Morgen.

Zuletzt zog Fetzer die Kutte des Eremiten an. In dieser Kleidung führte er die mit Zucker, Kaffee, Wein und Schinken beladenen drei Räuber bis nach Crefeld.

Am 19. Februar 1803 wurde er hingerichtet. Er starb als Christ und rief vom Schaffot herunter: »Ihr, die Ihr auf bösem Wege seid, spiegelt Euch an meinem Ende!«

Bild: Neuwied um 1820, Aquarell von J.J. van Wyk

Sage: Roland von Rolandseck

Es saß auf hoher Burg am Rhein hoch über dem Stromtal ein junger Rittersmann, Roland geheißen, manche sagen Roland von Angers, Neffe Karl des Großen, der liebte ein Burgfräulein, Hildegunde, die Tochter des Burggrafen Heribert, der auf dem nahen Schloß Drachenfels saß, und wurde wiederum auch von ihr geliebt. Da auch der alte Burggraf nichts gegen die Verbindung seiner Tochter mit Ritter Roland einzuwenden hatte, so verlobte er ihm seine geliebte Tochter herzlich gern. Da erscholl, noch bevor die Vermählung des Brautpaares erfolgen konnte, ein Aufgebot der Ritterschaft gegen Hunnen und Heidenscharen, die im Osten das Reich bedrohten, und dem Ritter Roland geboten Pflicht und Ehre, diesem Aufgebot zu folgen. Große Taten der Tapferkeit tat Roland gegen die Heidenschwärme, und seine tapfere Hand entschied den Kampf zugunsten des Christenheeres. Davon kam die erfreuliche Kunde bald an den Rhein und auf den Drachenfels und weckte dort große Freude. Dann aber ward wieder eine Zeitlang keine Kunde vom Ritter Roland vernommen. Endlich kam ein heimkehrender Ritter am Siebengebürge vorüber und sprach ein Nachtlager auf dem gastlichen Drachenfels an, der verkündete, ohne daß er wußte, wie schmerzlich für seine Wirte seine Kunde sei, daß Ritter Roland in einem der letzten Kämpfe an seiner Seite den Heldentod gefunden habe. Da entstand großes Leid und Wehklagen, und Hildegunde war so trauervoll, daß sie sogleich den Entschluß faßte, im Kloster Nonnenwerth den Schleier zu nehmen, und da der Bischof, der über dieses Kloster gebot, ihr Verwandter war, so willigte er in Hildegundens dringendes Verlangen, ihr das Probejahr zu erlassen, und ließ sie schon nach eines Monates Frist als Nonne einkleiden.
Am folgenden Tage stieg ein Gast zum Drachenfels empor, ward eingelassen und sah auf allen Mienen nur Trauer. Mit Schreck und Freude erkannte Ritter Heribert in dem Fremden den geliebten Ritter Roland. Wohl war dieser für tot vom Schlachtfeld getragen worden, aber wieder genesen, wohl hatte er Botschaft gesendet, aber der Bote war nicht angelangt, und nun fragte er nach seiner Hildegund und vernahm das Donnerwort: Sie ist eine Nonne!

Schrecklich war, was Roland empfand. Stumm vor Schmerz geht er vom Drachenfels herab, besteigt sein Roß, reitet nach Rolandseck hinauf, entläßt seine Diener, wählt sich droben einen Felsensitz, wo er herabschauen kann nach Nonnenwerth, und schaut herab nach der Geliebten, jeden Tag, und Mond um Mond, und Jahr um Jahr, lebt als Einsiedler und murmelt Gebete, wenn drunten im Tale die Klosterglocke klingt. Bisweilen erblickt er die Nonne Hildegund, die aus Trauer um ihn das ewig unlösbare Gelübde tat – bis er einst sie lange nicht mehr sieht, bis ein Leichenzug ihm sagt, daß sie geschieden aus dem irdischen Leben und zum ewigen Frieden eingegangen. Und bald danach ist Roland erblichen gefunden worden und ihr dahin nachgegangen, wo alle liebenden Seelen im Schoße der ewigen Liebe sich wieder einigen.

Bild: Rolandsbogen, Drachenfels, und Nonnenwerth (um 1850, Wilmans)

Sage: Die goldene Wiege im Tomberge.

Auf der Tomburg wohnte vor langen Zeiten ein Graf und eine Gräfin, die ein wunderschönes Kind hatten. Sie liebten das Kind so sehr, daß sie ihm eine goldene Wiege machen ließen. Da wurde das Kind krank und starb. Die Mutter war untröstlich. Sie saß stundenlang an der leeren Wiege und weinte über ihren toten Liebling. Da dachte der Graf, er wolle die Wiege fortschaffen; wenn die Gräfin sie nicht mehr sähe, dann werde sie nicht mehr so viel an ihr verstorbenes Kind denken und sich eher trösten. Er ließ die Wiege in den tiefen Schloßbrunnen werfen. Die Eltern starben, die Burg zerfiel. Noch heute aber soll die goldene Wiege im Brunnen liegen. Viele haben schon versucht, sie herauszuholen. Sie vergaßen aber, daß man beim Herausgraben solcher Schätze nicht sprechen darf. Wenn sie den Schatz bald oben hatten, dann wollte es das Unglück, daß immer einer sich vergaß und sprach, und die Wiege stürzte in die Tiefe zurück. Wem es gelänge, sie herauszubekommen, der solle reich genug sein.

Sage: Der Katzenveit im Kohlberge bei Zwickau

Der Katzenveit ist ein Waldgeist, der auf dem Fichtelberg haust

Um den Kohlberg bei Zwickau soll sich ein Gespenst sehen lassen, welches seiner lustigen Streiche wegen viele Aehnlichkeit mit dem Rübezahl hat und der Katzenveit heißt. Jener drei Meilen von Zwickau gelegene Berg hat seinen Namen von den Steinkohlen, die er enthält und soll seit dem Jahre 1479, wo einmal ein Jäger einen Fuchs gehetzt und nachdem er solchen verfolgt, sein Gewehr von Ohngefähr in eine Grube losgebrannt, innerlich brennen. Wer jener Katzenveit ursprünglich gewesen, darüber hat nun der Verfasser jenes obengedachten Buches vielerlei Vermuthungen aufgestellt, unter Anderem sagt er, er sei einst ein sehr ungetreuer Schösser oder Statthalter der Hessen, also ein Catten-Voigt gewesen, habe aber so viele Gelder und Einnahmen unterschlagen, daß er nach seinem Tode nicht habe ruhen können, sondern immer spukend umgegangen sei, bis er von einem Hexenmeister und Teufelbanner in diese Wildniß verbannt worden: weil er sich nun nicht unter diesem Berge wolle bergen lassen, sondern sich über die schwere Last beschwere, so bewege er den Berg und speie aus Bosheit und Gift Feuer von unten in die Höhe. Am Meisten läßt er sich zur Zeit des St. Veitstages spüren, wo die Sonne in das Zeichen des Krebses tritt. Von ihm werden nun verschiedene lustige Streiche erzählt.

So zog einst in einem voigtländischen Städtchen ein fremder Hausirer mit Brillen und einer Menge Kurzwaaren herum und betrog die Leute durch seine geschickte Redegabe um ihr Geld und hing ihnen dafür seinen unnützen Kram auf. Das verdroß den Katzenveit, der gerade dort herum strich, gewaltig, er kaufte ihm also ein hölzernes Pfeifchen für 15 Pfennige ab, obgleich jener 18 gefordert hatte, und versprach ihm noch mehr Waaren zu nehmen, wenn er mit sich handeln ließe, betastete dann jedes einzelne Stück und steckte es wieder an seinen Ort, worauf er angeblich um Geld zu holen sich entfernte. Sobald er aber weg war, da hatte sich der ganze Kram des Hausirers in Seile, Stricke, Stränge, Sackbänder, Peitschenschnüre und Bindfaden verwandelt und an seinem Halse befand sich ein natürlicher Diebsstrang, an dem ein kleiner hölzerner Galgen baumelte. Da stand nun Matz Flederwisch ganz bestürzt da und wunderte sich, daß er auf einmal aus einem Materialisten ein Seiler geworden.

Einst hatte ein geiziger Bauer seinen ganzen Sinn auf die Bienen gestellt und wo er nur einen Schwarm vermuthete, derselbe mochte nun von den seinigen abgezogen oder anders woher gekommen sein, da hat er seinen Korb angeschlagen. Das hat den Katzenveit schwer verdrossen. Er hat sich also[16] in Gestalt eines Bienenschwarms an einen Baum gehängt und ist von dem geizigen Bauer schnell in den Bienenkorb geschlagen worden. Als derselbe nun nachsehen will, wie sich der Schwarm im Gefäße gebeerde, da wird er gewahr, daß die vermeinten Bienen schon darin gearbeitet, Zellen und Honig gesetzt haben. Darüber hat er sich erst sehr verwundert, aber als er näher zuschaut, findet er, daß der vermeintliche Honig stinkender Koth sei, welchen ihm eine im Stocke sitzende Eule mit den Flügeln in’s Gesicht schleuderte, dann herausfuhr und auch seine übrigen Bienenstöcke, 200 an der Zahl, mit entführte; der Bauer aber, der ihr nacheilte und sie aufhalten wollte, brach vor lauter Eifer beide Beine.

Ein anderes Mal kam ein fremder Botaniker auf den Kohlenberg und dachte dort kostbare Pflanzen zum Goldmachen zu finden, zu dem gesellte sich der Katzenveit als Kräutermann gekleidet und nannte ihm das reife Silberblatt, Pfennigkraut, Tausendgüldenkraut, Goldblümchen, Frauenmütze etc. als lauter Kräuter, die Gold brächten. Der Thor grub nun alle diese Kräuter aus, weil er meinte, Gold unter ihnen zu finden, allein er fand nichts, und als er mit seinem Funde schnell nach Hause eilte, brach er unterwegs den Arm, ja er erschlug zu Hause in der Hitze seine Frau, die ihn ausgelacht hatte, und grämte sich dann theils deswegen, theils weil er aus den Wurzeln nicht reich geworden war, zu Tode.

Einst ist er nach Tripstrille als Kammerjäger gekommen und hat vorgegeben, er könne Ratten und Mäuse vertreiben. Dafür hat man ihm eine Parthie schöner Thaler versprochen, allein als er das Ungeziefer weggebannt, ihm solche nicht ausgezahlt. Da ist er nach Art des Rattenfängers von Hameln wiedergekommen und hat alle Katzen der Bürger, deren 666 gewesen sein sollen, aus der Stadt geführt, und seit dieser Zeit sollen dort keine Katzen mehr fortkommen.

Einmal hat ein Saufbruder vor Pfingsten Maien beim Kohlenberge geholt und in seine Behausung gebracht, in Willens eine grüne Lust dabei zu genießen und seine Biergötzen damit zu beehren, das hat den Katzenveit, der der rechte Waldmeister und Baumherr ist, schwer geärgert. Wie nun solcher Birkenschmuck hin und wieder in der Stube ausgebreitet und damit gleichsam eine Lauberhütte gemacht worden war, da wird das Bierfaß hereingeschleppt, in die Mitte gestellt und der Saufbarthel und seine Freunde setzen sich auf Schemeln rund herum und gießen so einen Becher nach dem andern in die Gurgel hinab und bringen sich einen Toast nach dem andern zu. Auf einmal fängt aus dem Laube ein Kuckuck zu schreien an, was ihnen anfänglich gar närrisch vorkommt, darauf fängt ein Storch an zu klappern und endlich singt die Nachtigall ihr Runda Runda Dinellula. Da erschrecken sie bald ein Wenig und wissen nicht, wie ihnen geschieht, denn bald werden sie gezupft und sehen doch nicht, woher es kömmt, bald schwingen und schütteln sich die Maien und schlagen auf die Tagediebe los, daß sie Zeter und Mordio schreien und aus der Stube hinweglaufen. Gleichwohl hoffen sie, der Spuk werde sich bald wieder verlieren, damit sie zu ihrem Gelage zurückkehren können. Sie gucken darüber zum Fenster herein, siehe da waren aus allen Maien junge Mägdlein geworden, welche schöne Gläser in den Händen hatten. Da sprangen Alle eilig wieder in die Stube, faßten sie an und sprangen mit ihnen um das Bierfaß herum. Wie sie sich aber ein Wenig umschauen, da haben die Dirnen Teufelsklauen an Händen und Füßen, ein großes rundes Auge mitten im Kopfe und an diesem Ziegenhörner. Ei, wie theuer wurde ihnen jetzt das Lachen, wie gern wären die Hengste jetzt hinaus und davon gewesen! Aber sie mußten ausharren und bei etlichen Stunden also herumhüpfen, daß ihnen der Angstschweiß an allen Orten ausbrach und sie endlich für todt niedersanken. Zwar haben sie sich bald wieder erholt, aber ihre lose Pfingstlust war ihnen für immer vergangen.

Oft zog er als fahrender Schüler im Lande herum und foppte die Wirthe. So kam er einst als armer Student zu einer Wirthin und legte sich ohne Weiteres in ein schönes Gastbett. Sie aber trieb ihn heraus, er aber stahl ihr das Bett und verkaufte es. Ein anderes Mal sah er, daß eine Schenkwirthin gebratene Tauben am Spieße stecken hatte, als sie nun aus der Küche abgerufen ward, huschte er hinein, nahm sie mit sich und aß sie ungescheuet in der Stube am Tische auf. Wie nun die Frau das sah und ihr Eigenthum vermißte, fragte sie ihn, wie er zu den Tauben komme, und er antwortete: »wie kömmt der Tag zum Winde (sintemal es gerade sehr stürmte)?« Damit nahm er die andere gestohlene Taube beim Kopfe und fraß sie auch auf. Endlich kam er einst in ein Dorf, wo ein geiziger Pfarrer wohnte, der Niemandem etwas gab, sondern alle Ansprechenden entweder selbst in einem dicken Bauernpelz vermummt, oder durch seine Leute oder mittelst seines Kettenhundes forttrieb. Bei diesem trug er sich so an, als gehe er auf Freiersfüßen und wolle seine Tochter ehelichen. Da nahm man ihn mit Freuden auf, der Vater ließ etliche Tauben zurichten und braten und die Mutter lief etliche Male vom Feuer weg und ließ die Küche leer stehen. Nun zog er schnell die mitgebrachten jungen abgerupften Raben aus dem Räntzel, lief zum Heerde, spieste sie an und so wurden sie zusammen fertig. Als sie aber aufgetischt wurden, da partirte er letztere auf den Teller des Pfarrers und seiner Frau, und kehrte es also, daß die rechten Tauben auf den seinigen kamen, dann aber machte er sich, nachdem sein Appetit gestillt war, aus dem Staube.

Einst fragte man ihn, warum jetzt Alles so theuer sei, und er antwortete, es gebe jetzt mehr Tribulirer und Flegel als sonst, besonders junge Drescher, die Procuratoren hießen und sich für ihre Dienste allemal zuvor bezahlt machten, also, daß wenig in den Scheunen bliebe. Das hörte zufällig ein Advokat, der dabei stand und sprach: »ganz recht, mein Knecht!« und indem er ihn bei der Hand faßte, sagte er: »ich greife nach dem Flegel und marschire auf die Tenne in Willens, den Rest vollends auszuklopfen und darauf zu[19] schlagen, bis ich das Stroh aufreibe.« Aber jener nicht faul, packte den Rabulisten bei der Cartause, fuhr ihm erstlich über’s Maul, warf ihn dann zu Boden und sprach: »halt, Geselle, ich muß Dich ein wenig zudreschen,« und indem schlug er mit allen beiden Klöppeln auf die ungegerbte Garbe los, daß das Schrot und Korn haufenweise (denn der Geizhals hatte eben einen Haufen Geldes bei sich) aus dem Strohjunker heraussprang, also daß der neue Drescher nicht allein eine große Ernte an ihm hielt und seine Säckel anfüllte, sondern auch die Zuschauer eine gute Nachlese halten konnten, weil der Katzenveit ihn wund geschlagen. So hatte der Patient keinen Beweis, seinen Beleidiger zu verklagen, und damit zu wuchern, sondern er mußte die Stöße hinnehmen, als hätte ihn ein Hund gebissen.

Sage: Der Drache auf Drachenfels

Während das linke Rheinufer durch die Römerherrschaft bereits dem Christenthum zugeführt war, behaupteten auf dem rechten noch heidnische Horden ihre Unabhängigkeit, machten auch häufig Einfälle auf das andere Ufer und kehrten beutebeladen von da in ihre Heimath zurück. Bei einem dieser Raubzüge hatten sie auch eine christliche Königstochter entführt; der Sohn des Beherrschers der Löwenburg sah sie und entbrannte alsbald in Liebe zu ihr. Allein sie wollte, mochte man ihr nun noch so viel versprechen, ihre Hand einem Götzendiener nicht reichen.

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10 Fakten über den Drachenfels

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  1. Der Drachenfels ist ein Berg im Siebengebirge bei Bonn zwischen Königswinter und Bad Honnef, der 321 m hoch ist und von den Erhebungen des Siebengebirges am nächsten am Rhein liegt. Er besteht aus vulkanischem Trachyt.
  2. Schon die Römer nutzten den Drachenfels als Steinbruch. Im frühen Mittelalter war Drachenfels-Trachyt ein beliebtes Baumaterial und wurde z.B. beim Kölner Dom verwendet. Um ein Haar würde es den Drachenfels deswegen nicht mehr geben: in den frühen 1830er Jahren war geplant, den Dom mit den gleichen Steinen zu vollenden. Die preußische Regierung kaufte den wichtigsten Steinbruch im Jahre 1836 für 10.000 Taler und stoppte den Abbau. Später wurden weitere Steinbrüche vom Verschönerungsverein Siebengebirge übernommen. Schon damals und bis in die jüngste Vergangenheit mussten immer wieder Maßnahmen gegen die Schäden durch die Steinbrüche ergriffen werden, um den Berg und die Ruine zu erhalten. Naturschutzgebiet wurde er aber erst 1920.
  3. Der Trachyt war auch Hauptgrund für den Reichtum der Herren der ab 1138 erbauten Burg auf dem Drachenfels. Fertiggestellt wurde die Burg Drachenfels übrigens vom Propst des Stiftes St. Cassius in Bonn (heutige Münsterkirche), Gerhard von Are, der damit Bonn schützen wollte. Nach einer wechselvollen Geschichte eroberten 1638 protestantische Truppen aus Schweden den Drachenfels und schleiften die Burganlage weitgehend.
  4. Über die Herkunft des Namens gibt es keine Klarheit. Die Theorie, dass er sich von Trachyt ableiten soll, ist aber falsch – das Gestein heißt erst seit dem 19. Jahrhundert so. Vielmehr gibt es in der Tat Sagen rund um einen Drachen, der auf dem Felsen gehaust haben soll. Manchmal werden diese auch in Verbindung mit der Nibelungensage gebracht.
  5. So gibt es auf dem Fußweg von Königswinter zum Drachenfels, dem sog. Eselsweg) auch eine Nibelungenhalle und einen Reptilienzoo. Eine weitere wirklich sehenswerte Sehenswürdigkeit auf dem Aufstieg ist die Drachenburg, die als romantisches Schloss im 19. Jahrhundert erbaut wurde und besichtigt werden kann.
  6. Wer den Gipfel des Berges mit der Burgruine erreicht hat, wird durch einen fantastischen Ausblick belohnt: Man sieht über 50km des Rheins, von Unkel bis Köln, über Bonn bis tief in die Eifel. Einkehren kann man in dem neu gestalteten Burgrestaurant. Der Drachenfels gilt als der meistbestiegene Berg Europas und nach dem Zuckerhut in Rio als der meistbesuchte Berg der Welt.
  7. Schon im frühen 19. Jahrhundert war der Drachenfels ein beliebtes touristisches Ziel. Daran hatten Gedichte von Heinrich Heine und insbesondere Lord Byron großen Anteil. Gerade bei den Angelsachsen galt der Drachenfels als der Inbegriff der Rheinromantik.
  8. Wer es sich leicht machen will und sich für Eisenbahnen interessiert, fährt mit der Drachenfelsbahn von Königswinter aus. Die 1883 erbaute Bahn ist die älteste der insgesamt vier noch betriebene Zahnradbahn in Deutschland. Auf der 1.500m langen Strecke gibt es drei Stationen: den Bahnhof in Königswinter, die Zwischenstation Drachenburg (s.o.) und die Bergstation.
  9. Am Drachenfels wird Wein angebaut, die gleichnamige Lage ist eine der nördlichsten des Rheins. Aktiv sind hier die beiden Winzer Weingut Pieper und Weingut Broel.
  10. Wer den Drachenfels nun besuchen will: Man erreicht ihn mit der Bahn (Bahnhof Königswinter) oder auch mit dem Auto (A 59/B42 von Norden und A3 von Süden) – die Parkplätze in Königswinter sind dann gut ausgeschildert. Besonders schön ist die Anreise mit dem Schiff; hier steigt man an der Anlegestelle Königswinter aus. Wer sich leicht macht, nimmt die Drachenfelsbahn. Die schönsten Ausblicke bietet der von Königswinter führende Eselsweg (s.o. bei Punkt 5), besonders leicht ist der Aufstieg vom Versorgungsweg aus – dann parkt man am besten kurz nach der Abzweig auf die Ferdinand-Mühlens-Straße. Weitere Wege führen durch das Nachtigallental, von Rhöndorf aus oder über die Margarethenhöhe. Mehr Infos gibt es im „Kulturführer Drachenfels„.

Mehr Inhalte rund um das Thema finden Sie hier unter dem Hashtag Drachenfels.

Bild oben: Bergstation der Drachenfelsbahn mit etwas Ausblick; (c) Severin Tatarczyk.

Sage: Das Heinzelmännchen

Einst lebte in der heiligen Reichsstadt Cölln ein armer Schneiderlehrling, ein lustiger, fleißiger Bursche. Leider hatte er aber seiner Meisterstochter etwas zu tief in die Augen gesehen, und so kam es, daß er, als er, nachdem er ausgelernt hatte, das Haus seines Meisters verlassen und auf die Wanderschaft gehen sollte, nur mit schwerem Herzen davonzog, denn entdeckt hatte er sich der Jungfer Margarethe nicht, er wagte es nicht, weil er zu arm war. Nichts destoweniger verließ ihn das Bild des Mädchens nicht, wo er auch war, dachte er an sie und sah sie vor sich stehen, und so kam es denn, daß ihn diese geheime Liebe von manchen Thorheiten abhielt, welche junge Leute wie er sonst in der Fremde zu begehen pflegen.

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Sage: Ein Waldbruder wandelt über den Bodensee

Die Sage erzählt – ich kann nicht mehr feststellen, wo zuerst-, dass vor vielen Hunderten von Jahren in den damals noch rauen und wilden Gebirgen südlich des Bodensees ein Klausner lebte, der allerhand Wunder tat. Es war ein einfältiger guter Gesell, der sich nach einem mühseligen und tapferen Leben vom inneren Geist geführt schließlich in die Einsamkeit zurückgezogen hatte, weil er, des Umtriebes müde geworden, sich nach Stille und Frieden sehnte. Da entdeckte er denn allmählich ohne jede Absicht die Wunderkraft in sich: Die Kranken, denen er gut zusprach, wurden wohler und wohler und zuletzt gesund, die Tiere des Waldes, Vögel und Wild versammelten sich um seine Hütte; und es war ihm bald, als verstünde er ihre Sprache, in der sie ihm mitteilten, was sie durch ihr freies Umherschweifen im Lande wußten, so daß er mehrmals die Leute des Gaues vor herannahenden Feinden oder sonst schlimmen Dingen warnen konnte. Und was der Wunder in alten Sagen mehr waren, geschah mit ihm. Natürlich galt er bei den Nachbarn, die freilich weit entfernt von seiner Klause wohnten, aber doch eben seine Nachbarn waren, um seines freundlichen Wesens und der Hilfe, die er jedem Bedrängten leistete, als ein frommer, gottesfürchtiger Mann. Aber nach dem Herzen der Kirche wäre er das vielleicht gar nicht einmal gewesen. Denn mit deren äußerlichen Vorschriften und mit ihrem Latein kannte sich der biedere alte Volksmann wenig aus, wie ihr gleich sehen werdet.

Als der Ruf seiner Wunder sich im Lande verbreitet hatte, da beschloss der Bischof von Passau, sich den Waldbruder anzusehen und ihm auf den Zahn zu fühlen, ob er auch genau nach den Vorschriften fromm sei, oder etwa gar auf eigene Faust: reiste also an den Bodensee, mietete sich in Buchhorn ein Schifflein, fuhr mit seinem Gefolge an das Südufer hinüber und zog den Bergen zu.

Am nächsten Tage, als er die Hütte des Klausners erreicht, wunderte er sich, was dieser einfältige Alte, der den hohen Kirchenmann in größter Bescheidenheit empfing, wohl für Wunder vermögen sollte zu tun. Der Bischof fragte den Einsiedler, welches Gebet er denn zu sprechen pflege, worauf der antwortete: „Misere me Dominus!“

Der Bischof konnte sich über dies Latein kaum des Lachens enthalten und wußte genug. Wie konnte einer Wunder wirken und von Gott dazu die Kraft erhalten, der in drei Worten seines

armseligen Gebetes gleich drei Fehler machte! Er klopfte dem Alten auf die Schulter und sagte ihm: „Lieber, das ist ja ganz falsch, wie du da betest, es muss heißen: „Miserere mei, Domine!„

Der Waldbruder sprach das richtige Latein demütig mehrmals nach und gelobte dem hohen Herrn, daß er künftig so beten wolle. Noch mit seinen Begleitern über das Geschwätz der Leute lachend, das solchen einfältigen Toren Wunderheilungen und andere übernatürliche Werke andichten wollte, gelangte der Bischof wieder an den See und bestieg das Schifflein, um, wie er meinte, von einer vergeblichen und unnützen Ausfahrt bald wieder in seinen Bischofssitz Passau heimzukehren. Als sie mittwassers waren, stieß plötzlich der Steuerknecht, der einmal rückwärts schaute, einen leichten Schreckensruf aus, und alle guckten in dieselbe Richtung. Da sahen sie, und wollten ihren Augen nicht trauen, einen Mann vom südlichen Gebirgsufer her schnell über das Wasser laufen und immer winken, daß sie anhalten sollten, was sie denn auch in fassungslosem Staunen taten – nicht bloß wegen des Winkens, sondern schon, weil den Ruderknechten die Griffe vor Verwundern aus der Hand geglitten waren.

Jetzt erkannten sie den Alten, der bald das Schiff erreicht hatte, sich über die Bordwand lehnte und voll ehrlichen Eifers den Bischof bat, ihm doch noch einmal zu sagen, wie er richtig beten müsse. Er hätte in seinem alten Kopf die Worte schon vergessen und wisse sie wieder nur, wie er sie immer gebetet habe.

Da war der Bischof erst ganz still, sah nur den einfältigen seltsamen Alten an, den er eben noch schlecht und gering achtete, und sagte schließlich, indem er die Hand zum Segen über den demütig Gebeugten erhob: „Bete so weiter wie bisher! Du betest besser als ich.“

Sage: Des letzten Ritters von Tomberg Schätze

Auf dem Grunde des Schloßbrunnens der Tomburg liegt der Schlüssel, durch den es möglich wird, die Schätze des letzten Ritters von Tomberg zu schauen; er öffnet die Türe, die sich in der Höhle des Tomberges befindet. In dem abgeschlossenen Raume stehen zwei schwere, eisenbeschlagene Kisten. Auf jeder derselben sitzt eine große Dogge, deren feurige Augen unheimlich durch das Dunkel leuchten. Sie hüten die Schätze, die der letzte Ritter von Tomberg hier zurücklassen mußte. Kein Sterblicher darf es wagen, die Truhen zu berühren; die wütenden Doggen würden ihn zerreißen. Wenn aber ihr Herr, der letzte Ritter, noch einmal erscheint, um seine Burg wieder aufzubauen, in der er seine Schätze verwenden will, dann kriechen sie ihm freudig zu Füßen und belecken seine Hände.

Sage: Der Fischer am Rheinfall

Es war einmal ein junger Fischer, der wohnte bei Schaffhausen, der schönen Stadt am Rheinfall.

Eines Abends, als die blaue Dämmerung aus den Wäldern herausquoll und am leise ziehenden Rheinstrom die Nebelfrauen durch die überhängenden Weiden und Erlen huschten, fuhr der Fischer mitten in den Fluß hinaus, um sich von den klingenden Wellen gemächlich nach Hause treiben zu lassen. Er hatte seinen Fischkasten voll von feinen Fischen und durfte mit dem Tag wohl zufrieden sein. So legte er sich denn in seinen Kahn nieder und ließ sich von dem immer dunkler werdenden Wasser ruhig davontragen. Nicht weit ob dem Rheinfall stand seine Hütte, an der er bald zu landen gedachte.

Wie er nun so dahintrieb und an allerlei sann, ward er schläfrig; auf einmal fielen ihm die Augen zu, und er schlief ein. Da überkamen ihn denn allerlei Träume. Erst träumte er von seiner Geliebten. Ihm war, sie trete eben aus den Bäumen hervor, deren Rauschen er immer deutlicher zu hören vermeinte. Dann aber war ihm, als vernehme er ein feines Knurren wie das eines Stieres. Und nach und nach ward daraus etwas wie ein fernes Donnern, und jetzt träumte ihm, ein fürchterliches Gewitter fahre daher, ein orkanartiger Sturm peitsche ihm die wolkenbruchmäßig herabfallenden Wasser des Himmels ins Gesicht, und die ganze Welt sei nur noch eine unaufhörlich brausende Donnerorgel.

Auf einmal fuhr er aus dem Schlafe auf und sah mit Entsetzen eben seinen Kahn von den ungeheuren Wassermassen des Rheinfalls gepackt und in die grauenhafte Tiefe gerissen. „Hilf Gott, der Rheinfall!“ schrie er noch. Dann ging’s mit ihm rundum. Ein Brüllen, Stäuben und Brausen um ihn. Er krampfte sich an den tanzenden Kahn mit beiden Händen, mit Leib und Seele an, dann vergingen ihm die Sinne.

Als er wieder zu sich kam, wurde sein Kahn von den zischenden Wogen eben ans Ufer geschleudert. Noch halbtot vor Schrecken, blieb er lange am Ufer liegen und staunte zu dem donnernden Rheinfall hinauf, den der aufgehende Mond eben geisterhaft beleuchtete. Es war, als stürzten unzählige Wildbäche flüssigen Silbers übereinander und miteinander in die grausige Tiefe, in der es kochte, stäubte und rauchte. Aber als eine vorübergehende Woge mit einem feinen Wassersprudel über ihn kam, schoß er auf, zog den Kahn vollends ans sichere Bord, lud ihn auf und machte sich damit so schnell als tunlich nach Hause. Dort legte er sich hurtig und schweigsam zu Bett. Im Schlafe noch donnerte ihm der Rheinfall schrecklich in die Träume.

Am Mittag des andern Tages saß der junge Fischer wohlgemut im Wirtshause unter anderem Fischervolk und erzählte prahlend seine grausige Fahrt über den Rheinfall. Die Fischer wollten es nicht glauben oder taten doch so, bis er, vom Weine betrunken, ausrief, es würde ihm nichts machen, auch wenn er die Fahrt ein zweitesmal zu unternehmen hätte. Da schwiegen alle und schauten ihn schier erschrocken an, denn zu einer solchen tollen Tat wollten sie ihn nicht treiben. Doch an einem eigenen Tische in der Wirtschaft saß ein fremder Mann mit unheimlichen Augen. Dieser erhob sich, lachte schrill und rief: „Fischer, ich gebe dir hundert Gulden, wenn du die Fahrt ein zweitesmal wagst!“ Und gleich rief der junge Fischer in frevelhaftem Übermut: „Gut, es gilt, ich tu’s zum zweitenmal!“ Zu einem alten Manne aber, der ihn warnte und ihm zuredete, er solle Gott danken, daß er das erstemal so gnädig davongekommen sei, sagte er lachend: „Ich wag’s dennoch. Was mir im Schlafe gelang, muß mir im wachen Zustande, wenn ich doch das Steuer lenken kann, erst recht gelingen.“

Jetzt fuhr er auf, und alle Leute, die in der Wirtschaft waren, voraus der unheimliche Fremdling, verließen das Haus und folgten dem Fischer ans Rheinufer. Bevor ihn jemand zurückzuhalten vermochte, sprang er in seinen schwankenden Kahn und stieß in toller Vermessenheit von Bord ab, dem nahen Rheinfall zu, den man gar wohl donnern hörte. Mit lähmendem Entsetzen schaute ihm alles nach, nur der Fremde grinste.

Erst ruderte er, um das Schiffchen noch rascher vorwärts zu treiben. Aber auf einmal sprang er ans Steuer, denn unversehens begann sein Kahn zu tanzen und schneller dahinzutreiben. Es dauerte keine Vaterunserlänge, da fing er an zu hüpfen und zu eilen, als gälte es einen Hasen einzuholen. Immer näher kam er dem schrecklichen Fall. Das Steuer wollte dem kräftigen Fischer kaum noch gehorchen, und auf einmal fing der Kahn an, wie rasend davonzuschießen, und fürchterlich glucksten die Wirbel und Wellen um ihn herum.

Wie nun der junge Fischer plötzlich nichts mehr um sich sah als ein reißendes Wildwasser, packte ihn auf einmal eine entsetzliche Todesangst. Es war ihm, der Rhein habe sich in ein wildes Pferd verwandelt, das ihn mit Pfeilschnelle der tiefsten Hölle zutrage. Er versuchte mit der Kraft der Verzweiflung das springende Schifflein zu wenden, doch das Steuer gehorchte ihm nicht mehr. Er jagte an die Ruder, aber die rasende Flut schleuderte sie weg, und jetzt sah er vor sich den Rheinfelsen mitten aus dem Strom auftauchen. Ein jämmerlicher Aufschrei gellte ins Donnern der Wasser, und dann glitt der Kahn, schneller als ein gefällter Baum durchs Holzgeleit von der Bergwand, in die flatternden Wirbel des Wasserfalles hinein.

Wohl eilten jetzt die schreckensbleich zuschauenden Fischer hinunter an den Strom, wo der Rheinfall verkocht und ausschäumt. Sie schauten und schauten und harrten, aber weder Fischer noch Kahn tauchten jemals wieder aus der brausenden Flut. Und als sie sich nun zornig nach dem Fremden umsahen, der den trunkenen Fischerjungen zu der schrecklichen Todesfahrt aufgestachelt hatte, fanden sie ihn nicht mehr. Wie sie auch später das Land nach ihm absuchten, niemand außer ihnen wollte ihn jemals gesehen haben. Da bekreuzten sie sich und dachten sich ihre Sache. Seither sieht man in mondhellen Nächten oft ein nebelhaftes Schifflein mit einem Fährmann zwischen dem Doppelriff des Rheinfalls hinabgleiten und in den milchweißen, überschäumenden Wasserstürzen verschwinden.