Was tun, wenn die Bahnverbindung zwischen Bonn und Köln mal wieder gestört ist?

Es ist leider so, dass die linksrheinische Bahnstrecke zwischen Bonn und Köln immer wieder gestört ist – von der Vollsperrung bis hin zum eingeschränkten Zugverkehr.

Hier sind Alternativen, wie man mit dem ÖPNV zwischen Köln und Bonn pendeln kann; Verbindungen können Sie über bahn.de oder mit der Bahn App planen. Bitte beachten Sie dabei aber, dass die genannten Alternativrouten oft nicht angezeigt werden – Sie müssen dann z.B. zuerst die Verbindung von Bonn nach Euskirchen und dann von Euskirchen bis Köln suchen.

Fernverkehr

Oft ist es so, dass nur der Regionalverkehr eingeschränkt ist, der Fernverkehr (IC, ICE) aber fährt. Manchmal gibt die Bahn diese Züge bei Störungen auch für VRS-Tickets frei, so dass Sie keinen Fernverkehrsfahrschein kaufen müssen. Fragen Sie einfach vorne bei der Info in der Halle nach – je mehr sich melden, um so besser. Es kann auch nicht schaden, die Bahn auf twitter anzusprechen.

Gibt es keine generelle Freigabe für den IC oder ICE kann man beim Einsteigen den Zugbegleiter (Schaffner) fragen – ich habe schon oft erlebt, dass diese einen dann mitfahren lassen.

Bahnhof Beuel

Was viele nicht auf dem Schirm haben – auch vom Beueler Bahnhof fahren Züge nach Köln. Der Bahnhof ist mit der Straßenbahn (62, 65) und zahlreichen Bussen (u.a. 529, 537, 603, 609, 608, 636) gut erreichbar. Der Bahnhof Beuel ist oft die schnellste Alternative, um zwischen Köln und Bonn zu pendeln.

Stadtbahn

Die Stadtbahnlinien 16 und 18 fahren vom Bonner U-Bahnhof (direkt am Hauptbahnhof) nach Köln und natürlich umgekehrt. Die Linie 16  braucht ca. 55 Minuten, die 18 etwas länger.

Bahnof Siegburg/Bonn

Mit der S-Bahn, Nahverkehrszügen und auch ICEs kommt man gut zum Bahnhof Siegburg/Bonn. Zwischen Bonn und Siegburg fährt man am besten mit den Stadtbahnlinien 66 und 67.

Bahnhof Köln/Bonn Flughafen

Zwischen dem Flughafen Köln/Bonn und dem Kölner Hauptbahnhof gibt es schnelle Zugverbindungen. Und mit dem Flughafenbus kommen Sie von Bonn zum Flughafen bzw. wieder zurück.

Über Euskirchen

Diese Route würde ich nur im Notfall wählen, aber manchmal ist ja auch ein Notfall. In rund 40 Minuten ist man mit der S-Bahn von Bonn in Euskirchen. Und dann braucht man nochmal gut 40 Minuten nach Köln.

GesperrteTeilstrecken überbrücken

Oft ist es so, dass die linksrheinische Hauptsrecke zwischen Bonn und Köln nicht komplett gesperrt ist, sondern nur auf einem bestimmten Abschnitt, z.B. zwischen Sechtem und Brühl. In diesen Fällen ist für den gesperrten Streckenabschnitt oft ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Alternativ können Sie den gesperrten Abschnitt mit Bus oder Stadtbahn fahren – das ist aber gerade bei dieser Strecke eher schwierig, so dass oft nur das Ausweichen aufs Taxi hilft.

Park & Ride

Ist nur eine Teilstrecke gesperrt, kann man – so vorhanden – mit dem Auto zu einem der Park and Ride Parkplätze an einem der Bahnhöfe fahren. Diese gibt es z.B. in Roisdorf und Sechtem.

Weitere Möglichkeiten

Daneben gibt es noch weitere Möglichkeiten, von Bonn nach Köln und zurück zu kommen, z.B. mit dem eigenen Auto, dem Fahrrad, zu Fuß oder per Anhalter. Weitere sind hier zusammengefasst.

Willkommen, National Express

Was neues auf der den Bahngleisen in NRW – die Linie RB 48 (Bonn Mehlem bis Wuppertal Oberbarmen) wird jetzt von dem britischen Anbieter National Express bedient. Bis zum 12. Dezember 2015 wurde die Strecke von der DB mit doch recht alten Regionalzügen bedient, sind jetzt 35 fabrikneue drei- und fünfteilige Elektrotriebzügen des Typs Talent 2 von Bombardier im Einsatz. Diese sind äußerlich – wie könnte es anders sein – in den britischen Nationalfarben gestaltet:

national-express-aussenansicht

Innen gibt es helle Fußböden, die meine Schwiegermutter unpraktisch finden würde – schließlich sieht man darauf direkt jeden Schmutz. Es wirkt aber schön freundlich. Die Sitze sind blau, etwas hart gepolstert. Sie sind aber dennoch sehr bequem und man hat viel Platz. Auch die großen Fenster tragen zum hellen und freundlichen Gesamteindruck des Innenraums bei. Alles wirkt geräumiger als in den alten RB 48 Zügen, aber auch die Mittelrheinban (MRB) wird hier deutlich beengter.

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Positiv hervorzuheben ist weiter, dass es zwischen den Sitzen auch in der 2. Klasse Steckdosen gibt und über einige Monitore ein recht gutes Zuginformationssystem, das einem z.B. anzeigt, wieviel Minuten die tatsächliche Fahrtzeit bis zur nächsten Station beträgt. Etwas aufdringlich wirken die automatisierten Durchsagen, die zudem häufiger erfolgen, als man es gewohnt ist – zuerst wird der nächste Bahnhof angekündigt, dann kurz vor der Einfahrt nochmal, auf welcher Seite man aussteigen kann. Hier sollte NE nachbessern.

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Neben den bekannten Fahrten, die schon die DB angeboten hat, gibt es jetzt eine zusätzliche Fahrt zu Stoßzeiten, die aber deutlich länger unterwegs ist und recht lange Aufenthalte an einigen Haltestellen wie z.B. Hürth-Kalscheuren hat. Vor dem Einsteigen also drauf achten.

Für einige Fahrten sind übrigens noch umgestrichene Uralt-Wagen im Einsatz, die wohl von der DB übernommen werden. Hier ist zu hoffen, dass dies bald der Vergangenheit angehört.

Am Anfang wird es sicher noch kleine Anlaufschwierigkeiten geben, bis sich alles eingespielt hat, der erste Eindruck ist aber positiv. Ich freue mich jedenfalls über einen neuen Anbieter und mehr Abwechslung auf der Strecke.

Die Fahrpläne von National Express gibt es auf der Homepage des Unternehmens, Echtzeitauskünfte wie gewohnt auf bahn.de. Tweets zu National Express gibt es hier.

Hier noch einige Pressebilder, die einen guten Eindruck der Züge vermitteln.

Fahrradbereich:

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Viel Platz zum Einsteigen:

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Nochmal auf der Schiene:

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Viel Platz:

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…auch zum Sitzen:

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Und Tische in der ersten Klasse:

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Wegen der Sicherheit:

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Und WCs fehlen auch nicht:

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Steckdosendetailansicht:

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Bild 2 und 3: Severin Tatarczyk; alle übrigen Bilder (c) National Express