10 Fakten über den Ramadan

  1. Der Ramadan ist der Fastenmonat der Muslime und der neunte Monat des islamischen Mondkalenders. In diesem Monat soll der Koran herabgesandt worden sein (Sure 2, Vers 185).
  2. Wesentlichste Verpflichtung ist der Verzicht auf Nahrung und Getränke tagsüber. Die Fastenpflicht beginnt mit Sonnenaufgang („esst und trinkt, bis ihr in der Morgendämmerung einen weißen von einem schwarzen Faden unterscheiden könnt!“ und endet mit dem Sonnenuntergang. Das Essen zum abendlichen Fastenbrechen soll ein Festmahl sein und mit einem reichhaltigen Frühstück im letzten Drittel der Nacht, Sahur genannt, soll man sich für den Tag stärken.
  3. Für Muslime z.B. im hohen Norden ist der Ramadan allerdings insoweit ein Problem, als dass dort ggf. die Sonne gar nicht untergeht (Mitternachtssonne) oder zumindest kaum Nacht ist (weiße Nächte). Oftmals folgen sie dann beim Fasten den Sonnenauf- und Untergangszeiten von Mekka.
  4. Zudem soll man nicht rauchen, auf Geschlechtsverkehr verzichten und sich übler Nachrede, Verleumdung, Lügen und Beleidigungen aller Art enthalten sowie möglichst Mildtätig gegenüber Armen sein.
  5. Beim muslimische Fasten also steht – stärker als bei der Fastenzeit der Christen – das bewusste Erfahren der Religion im Vordergrund, weniger der Verzicht auf Nahrung an sich.
  6. Schwangere und stillende Frauen, Kranke, Reisende und Kinder vor der Pubertät sind zum Fasten nicht verpflichtet. Die versäumten Tage sollen aber nach Wegfall der Gründe möglichst nachgeholt werden. Wer wegen Alter oder Krankheit nicht fasten kann, soll eine Fastenersatzleistung erbringen, Fidya genannt. Auch Frauen während der Menstruation oder während des Wochenbetts ist nicht erlaubt zu fasten, wobei auch diese Tage nachgeholt werden müssen. Einsichtsfähige Kinder dürfen aber Fasten.
  7. In einigen islamischer Staaten ist die Fastenpflicht staatlich geboten. In Saudi-Arabien werden auch Nichtmuslime bestraft, die im Ramadan während des Tages in der Öffentlichkeit essen, trinken oder rauchen. Grundsätzlich ist es in muslimischen Ländern angebracht, sich dem Ramdan anzupassen und sich zurückhaltend zu zeigen.
  8. Das Fasten hatte keine vorislamische Tradition auf der arabischen Halbinsel, Mohammed entwickelte es wahrscheinlich aus christlichen und insbesondere jüdischen Fastenbräuchen.
  9. Zu den Bräuchen rund um den Ramadan gehören in einigen islamischen Ländern – Ägypten, Sudan, Libyen, Tunesien, den Golfstaaten und Syrien. – die Wecktrommler. Sie gehen mit Trommeln etwa zwei Stunden vor dem Sonnenaufgang durch Wohngebiete und erinnern die Menschen an das Frühstück. Insbesondere in Ägypten sind auch Ramadanlaternen gebräuchlich.
  10. Mit dem Beginn des zehnten islamischen Monats – Schawwal – feiert man das Fest des Fastenbrechens (‚id al-fitr), das im türkischen auch küçük bayram, ramazan bayramı oder Zuckerfest (şeker bayramı) genannt wird. Es beginnt mit einem Gemeinschaftsgebet und einer Almosenspende. Es dauert drei Tage.

10 Fakten zum 15. August

  1. Heute ist der Feiertag „Mariä Aufnahme in den Himmel“ oder auch einfach „Mariä Himmelfahrt“. Gefeiert wird die Aufnahme des Leibes der Gottesmutter Maria in den Himmel. Im Saarland ist gesetzlicher Feiertag, in Bayern in den rund 1.700 überwiegend katholischen Gemeinden. Außerdem ist Feiertag in einigen Kantonen und Gemeinden der Schweiz, in ganz Österreich und vielen weiteren überwiegend katholischen und orthodoxen Staaten. Hier haben wir 10 Fakten dazu.
    Indien freut sich heute über seine 1947 erlangte Unabhängigkeit von Großbritannien, der Kongo feiert heute seine 1960 erlangte Unabhängigkeit von Frankreich und Nordkorea und Südkorea feiern heute ihre 1945 erlangte Unabhängigkeit von Japan. In Polen ist heute auch Tag der polnischen Armee, in Liechtenstein ist heute auch Staatsfeiertag. Und Japan gedenkt des Kriegsendes (shûsen kinenbi) – am 15. August 1945 kündigte Kaiser Hirohito die Kapitulation an.
    Adam und Mechthild haben heute Namenstag.
  2. Islamische Krieger zerstören 927 die griechisch-römische Stadt Tarent, töten dabei zahlreiche Einwohner und versklaven die Überlebenden.
  3. Im Jahr 1248 wird mit dem Bau des Kölner Doms begonnen: Erzbischof Konrad von Hochstaden legt den Grundstein, die Baumaßnahmen des Chores verantwortet Dombaumeister Gerhard, dessen Planung in der Tradition des französischen Kathedralbaus steht.
  4. 1534 legt der Freundeskreis um Ignatius von Loyola in Paris ein Gelübde ab, aus dem sich später der Jesuitenorden entwickelt
  5. In Steinhöring (Oberbayern) wird 1936 das erste Lebensborn-Heim eröffnet; die Einrichtungen sollen dem NS Regime der Stärkung der „arischen Rasse“ dienen.
  6. Das Woodstock Festival beginnt 1969.
  7. Der Astrophysiker Jerry R. Ehman registriert 1977 am Big Ear-Radioteleskop der Ohio State University das so genannte Wow-Signal, das einige für ein künstliches Signal aus dem Sternbild Schütze halten. Eine Liste solcher Signale haben wir übrigens hier.
  8. Islamisten begehen 2014 in Kocho (Irak) ein Massaker an Jesiden, wobei rund 600 Männer enthauptet und über 1000 Frauen und Kinder verschleppt werden.
  9. Napoléon Bonaparte wird 1769 geboren.
  10. Gerty Theresa Radnitz, spätere Cory (auch Cori), kommt 1896 auf die Welt. Sie wird die erste Frau, die den Nobelpreis für Medizin erhält.

Hier sind weitere Infos rund um den 15. August,

Lieber Jakob Augstein,

…in Ihrer Kolumne erregten Sie sich über die Aufregung rund um die Wuppertaler Scharia Polizei. Eigentlich wollte ich dazu etwas kritisches schreiben, bin aber bislang nicht dazu gekommen. Muss ich an sich auch nicht mehr, denn die Journalistin Sounia Siahi, selbst Muslima, hat Ihnen geantwortet.

Sie selbst wurde von der Scharia Polizei, Sektion Düsseldorf, angesprochen: „Schwester, worauf wartest du? Warum trägst du kein Kopftuch? Du bist doch auch Muslimin. Schämst du dich nicht so herumzulaufen?“.  Zu recht fordert sie: „ich will mich hier in meinem deutschen Zuhause nicht wie in einem arabischen Land bewegen müssen.“

Sie antworten Ihr dann direkt, nachzulesen unter obigem Link. Freilich antworten sie eigentlich nicht, denn Sie möchten „nicht, dass wir alle gezwungen werden können, Seiten zu beziehen“. Letztlich geben Sie auch zu: „Was ist die Lösung? Ich weiß es nicht.“

Und Sie haben ja auch recht, wenn Sie schreiben, dass man nicht zu allem eine Meinung haben muss.

Es gibt aber Bereiche, bei denen sollte man eine Meinung haben. Jedenfalls dann, wenn es um fundamentale Werte unseres Gemeinwesens geht – hier die Freiheit.

Da gibt es die von Ihnen angesprochene Freiheit, sich „in Kirchen, Parteien, Vereinen…freiwillig irgendwelchen Regeln, für die der Staat nicht zuständig ist,… zu unterwerfen“. Genau so wichtig ist aber die Freiheit, sich solchen Regeln nicht unterwerfen zu müssen. Das ist die Freiheit, die Sounia Siahi zu Recht für sich fordert.

Sie mögen die Wuppertaler Scharia Polizei für einen Einzelfall haben. Als Mitglied der „autochthonen, hauptsächlich weißen, bürgerlichen“ Bevölkerungsgruppe sind sie mit solchen Erfahrungen sicher auch nicht konfrontiert. Aber wenn Sie sich in den einschlägigen Vierteln bewegen, treffen Sie auf ziemlich viel Scharia Polizei. Auch wenn die sich nicht so nennt und ohne Uniformen auftritt.

Ich will nicht, dass durch solche Gruppen die Freiheit derer angegriffen wird, die sich diesen Regeln nicht unterwerfen wollen.

Jeder Mensch soll sich in diesem Land ohne Angst bewegen und im Rahmen der Gesetze betätigen können. Ganz gleich, ob er Christ, Jude, Moslem, Jeside, Buddhist oder Atheist ist. Ganz gleich, ob er lange oder kurze Hosen, Mönchskutte, Kippa, Minirock, Kopftuch, Salafistenbart, Glatze oder Turban trägt. Und erst recht unabhängig davon, welche Hautfarbe er hat.

Und für dieses Recht sollte man einstehen.

Mit besten Grüßen,

Ihr Severin Tatarczyk