Liste: Die Bundesminister der Verteidigung der Bundesrepublik Deutschland – und wie sich das Amt auf deren Karrieren ausgewirkt hat

Theodor Blank, CDU

7. Juni 1955 bis 16. Oktober 1956 – 497 Tage im Amt, Rücktritt, Karriere geht aber weiter

Erster „Bundesminister für Verteidigung“. Tritt – wahrscheinlich wegen Intrigen von Franz Josef Strauß – zurück, wird ein Jahr später aber Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung.

Franz Josef Strauß, CSU

16. Oktober 1956 bis 9. Januar 1963, 2.275 Tage im Amt, Rücktritt, Karriere geht aber weiter

Während seiner Amtszeit wird das Amt von „Bundesminister für Verteidigung“ in „Bundesminister der Verteidigung“ geändert. In seine Amtszeit fallen auch die Starfighter- und die Spiegel-Affäre, wegen der er unter Druck dann zurücktritt. Drei Jahr später wird er aber Bundesminister für Finanzen.

Kai-Uwe von Hassel, CDU

9. Januar 1963 bis 1. Dezember 1966, 1.422 Tage im Amt, nahtloser Amtswechsel

Ende 1963 bittet er die US-Regierung unter Verstoß gegen die Verzichtserklärung der Bundesregierung um die Belieferung mit chemischer Munition. Für Kritik sorgt auch, dass er bei der Beerdigung des ehemaligen hohen SS-Führers und Himmler-Vertreters Hans Jüttner im Mai 1965 in seiner Ministerfunktion spricht. Wird aber nach dem Regierungswechsel nahtlos Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte.

Gerhard Schröder, CDU

1. Dezember 1966 bis 21. Oktober 1969, 1.055 Tage im Amt, Karriere geht aber weiter

Das ehemalige NSDAP Mitglied Schröder ist tatsächlich ein recht erfolgreicher Verteidigungsminister, kommt aber mit Kiesinger nicht sonderlich gut zurecht. Seine Amtszeit endet mit dem Ende der Regierung Kiesinger. Seine politische Karriere geht zwar nicht mehr hoch hinaus – er ist u.a. erfolgloser Bundespräsidentschaftskandidat – ist aber nicht beendet.

Helmut Schmidt, SPD

22. Oktober 1969 bis 7. Juli 1972, 989 Tage im Amt, nahtloser Amtswechsel

Helmut Schmidt wird 1972 nach dem Rücktritt von Karl Schiller „Superminister“ für Wirtschaft und Finanzen und später Bundeskanzler.

Georg Leber, SPD

7. Juli 1972 bis 16. Februar 1978, 2,050 Tage im Amt, Rücktritt, politische Karriere beendet

Georg „Schorsch“ Leber ist ein sehr erfolgreicher und beliebter Verteidigungsminister, tritt aber wegen einer Abhöraffäre zurück. Danach keine Ämter mehr in einer Bundesregierung.

Hans Apel, SPD

17. Februar 1978 bis 1. Oktober 1982, 1.687 Tage im Amt, Amtsende wegen Regierungswechsel

Hans Apel ist der erste „Ungediente“ im Amt. Reguläres Ende seiner Amtszeit mit Kohls „Wende“, danach keine hohen politischen Ämter mehr.

Manfred Wörner, CDU

4. Oktober 1982 bis 18. Mai 1988, 2.053 Tage im Amt, wird NATO Generalsekretär

Wegen der Kießling Affäre bietet er seinen Rücktritt an, den Kohl aber ablehnt. Wird nahtlos NATO Generalsekretär und stirbt in diesem Amt.

Rupert Scholz, CDU

18. Mai 1988 bis 21. April 1989, 338 Tage im Amt, Abberufung, politische Karriere beendet

Etwas unglückliche Amtszeit – u.a. Ramstein-Unglück, Tiefflug-Debatte – und daher auch keine weitere Berücksichtigung bei einer Kabinettsumbildung.

Gerhard Stoltenberg, CDU

21. April 1989 bis 31. März 1992, 1.075 Tage im Amt, Rücktritt, politische Karriere beendet

Rücktritt wegen umstrittener Waffenlieferungen in die Türkei.

Volker Rühe, CDU

1. April 1992 bis 26. Oktober 1998, 1.075 Tage im Amt, Amtsende wegen Regierungswechsel

Ereignisreiche Amtszeit, endet wegen der Abwahl der letzten Regierung Kohl.

Rudolf Scharping, SPD

27. Oktober 1998 bis 19. Juli 2002, 1.361 Tage im Amt, Entlassung, politische Karriere beendet

In seine Amtszeit fällt der erste Kriegseinsatz der Bundeswehr. Wegen der Mallorca-Affäre, die Hunzinger-Affäre und des Verlust seines Ansehens und Respekts in der Bundeswehr („Bin Baden“) Entlassung durch Bundeskanzler Schröder. Das ist auch das Ende seiner politischen Karriere.

Peter Struck, SPD

19. Juli 2002 bis 22. November 2005, 1.222 Tage im Amt, Amtsende wegen Regierungswechsel

Die Amtszeit endete regulär.

Franz Josef Jung, CDU

22. November 2005 bis 28. Oktober 2009, 1.436 Tage im Amt, Amtswechsel aber dann Rücktritt und politische Karriere weitgehend beendet

Nach dem regulären Ende des Kabinetts Merkel I wird er im Kabinett Merkel II am 22. November 2005 Bundesminister für Arbeit und Soziales, wo ihn aber die Kunduz-Affäre einholt. Er tritt als Bundesminister zum 30. November zurück. Damit ist er der Bundesminister mit der kürzesten Amtszeit. Höhere politische Ämter hat er danach nicht mehr inne.

Karl-Theodor zu Guttenberg, CSU

28. Oktober 2009 bis 3. März 2011, 491 Tage im Amt, Rücktritt, politische Karriere (vorerst) beendet

KTG muss wegen der Plagiatsaffäre um seine Doktorarbeit zurücktreten. Seine politische Karriere ist vorerst beendet, ein Comeback aber nicht ausgeschlossen.

Thomas de Maizière, CDU

3. März 2011 bis 17. Dezember 2013, 1.020 Tage im Amt, nahtloser Wechsel ins Bundesinnenministerium

In seine Amtszeit fällt die Aussetzung der Wehrpflicht. Bei der Bildung des Kabinetts Merkel III wechselt er wieder ins Bundesinnenministerium.

Ursula von der Leyen, CDU

17. Dezember 2013, noch amtierend

 

10 Fakten zum 5. Januar

watts_dampfmaschine

  1. Emilia, Emilie und Eduard haben heute Namenstag.
  2. Der schottische Erfinder James Watt erhält im Jahr 1769 das Patent auf die Dampfmaschine. Diese Erfindung gilt als einer der wichtigsten Meilensteine der industriellen Revolution, da sie die Grundlage für den Einsatz von Maschinen in der Produktion und im Transportwesen legt. Watts Verbesserungen an der Dampfmaschine, insbesondere die Einführung eines separaten Kondensators, erhöhen deren Effizienz enorm und ermöglichen so eine breitere industrielle Anwendung.
  3. Irgendwo ist immer Finanzkrise: Dänemark erklärt 1813 seinen Staatsbankrott.
  4. Am heutigen Tag im Jahr 1919 wird in München von Anton Drexler die Deutsche Arbeiterpartei (DAP) gegründet, die gut ein Jahr später in NSDAP umbenannt werden wird.
  5. Der Bau der Golden Gate Bridge über die Bucht von San Francisco beginnt 1933.
  6. Das Drama „Warten auf Godot“ von Samuel Becket hat 1953 seine Uraufführung in Paris.
  7. Die Kießling Affäre kommt 1983 öffentlich ins Rollen, indem die Süddeutsche Zeitung erstmals darüber berichtet, dass der vier-Sterne General und stellvertretende NATO Oberbefehlshaber Günter Kießling von Verteidigungsminister Manfred Wörner bereits zum 23. Dezember 1982 entlassen wurde. Grund für die Entlassung sind letztlich nicht beweisbare Gerüchte, dass Kießling homosexuell und damit erpressbar sei. Nachdem sich später herausstellt, dass dies nicht haltbar ist, wird Kießling im Februar 1984 wieder in die Bundeswehr aufgenommen und dann im März mit einem großen Zapfenstreich ehrenhaft entlassen. Allerdings wird der 1985 als einziger ehemaliger vier-Sterne General nicht zur Jubiläumsfeier der Bundeswehr eingeladen. Heute wird davon ausgegangen, dass die Beschuldigungen gegen Kießling von der Stasi lanciert wurden.
  8. Das ZDF strahlt 1988 die erste Folge der Sitcom ALF aus.
  9. Konrad Adenauer kommt 1876 auf die Welt.
  10. Der ehemalige spanische König Juan Carlos I. wird 1938 geboren.

Hier sind weitere Infos rund um den 5. Januar.

Bild: Skizze der ersten Dampfmaschine von James Watt (gemeinfrei).