Dokumentiert: Das Schreiben, mit dem Gerhard Schröder auf die Ehrenbürgerschaft Hannovers verzichtet

Hier dokumentieren wir das Schreiben, mit dem Altbundeskanzler Gerhard Schröder auf die Ehrenbürgerschaft Hannovers verzichtet.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Ihr Schreiben vom 11. März 2022 habe ich erhalten.

Danach soll der Rat der Stadt Hannover mir die Ehrenbürgerwürde entziehen.

Zu den mir mitgeteilten Inhalten werde ich nicht Stellung nehmen.

Ich verzichte unwiderruflich auf die Ehrenbürgerwürde der Stadt Hannover

Schwerpunktthema: Hannover

Alles rund um Hannover

Hier finden Sie bald unsere Inhalte rund um Hannover.

Fakten rund um Hannover

Hannover ist eine Großstadt in Niedersachsen. 1970 hatte die Stadt 521.003 Einwohner, 2021 waren es 535.932, also eine Veränderung von 14.929. Mehr Hintergrundinfos und Statistiken finden Sie hier in Kürze.

Weitere Inhalte

Hier finden Sie die bestehenden Inhalte rund um Hannover

10 Fakten zum 19. Dezember

  1. Den heutigen Tag hat die UNO zum Tag der Süd-Süd-Kooperation ausgerufen (United Nations Day for South-South Cooperation). Die Länder des Südens sind aufgerufen, sich durch Handel untereinander selbst zu stärken.
    Susanna und Benjamin haben heute Namenstag.
  2. Charles Dickens veröffentlicht 1843 seinen Roman „A Christmas Carol“, der auf deutsch „Eine Weihnachtsgeschichte“ heißt.
  3. Der „Ballspielverein Borussia 09 e. V. Dortmund“ wird am heutigen Tag im Jahr 1909 gegründet.
  4. 1927 wird in Hannover der Massenmörder Fritz Haarmann zum Tode verurteilt. Er hatte 24 Jungen durch einen Biss in den Hals getötet und dann zerstückelt, möglicherweise hat er das Fleisch der Opfer an ein Restaurant verkauft. An seine Taten erinnert das Haarmann Lied.
  5. Dunkle Zeite: Die Philosophische Fakultät der Universität Bonn erkennt 1936 Thomas Mann die Ehrendoktorwürde ab, nachdem er vom Deutschen Reich ausgebürgert wurde.
  6. Adolf Hitler entlässt 1941 Generalfeldmarschall Walther von Brauchitsch als Oberbefehlshaber der Wehrmacht und übernimmt die Aufgabe selbst.
  7. Das US-Repräsentantenhaus stimmt 1998 im Rahmen der Lewinsky-Affäre für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Bill Clionton wegen Meineids und Behinderung des US-Kongresses.
  8. 2016 verübt der Tunesier Anis Amri den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche. Zuerst tötet er einen polnischen LKW Fahrer um dann mit dem Sattelzug in den Markt am Breitscheidplatz zu fahren. Dabei sterben elf Menschen. Über 50 werden zum Teil sehr schwer verletzt. Das Versagen der Sicherheitsbehörden im Vorfeld und der Umgang Angela Merkels mit dem Anschlag sorgt für zahlreiche Diskussionen.
  9. Rudolf Hell kommt 1901 auf die Welt. „Hell ist der Edison der grafischen Industrie.“
  10. Édith Piaf wird 1915 geboren.

10 Fakten zum 14. Dezember

  1. Bangladesch erinnert heute an die Bengalischen Intellektuellen, die im Bangladesch-Krieg durch die Pakistanische Armee ermordet wurden.
    Johannes hat heute Namenstag. Patron des heutigen Tages ist Johannes vom Kreuz ein spanischer Dichter, Mystiker und Kirchenlehrer.
  2. Die sog. Luciaflut tötet 1287 an der deutschen Nordseeküste rund 50.000 Menschen.
  3. Maria Stuart wird im Jahre 1542 Königin von Schottland. Da sie erst 6 Tage alt ist, übernimmt James Hamilton, 2. Earl of Arran, die Regierungsgeschäfte.
  4. Die Spielbank Monte Carlo nimmt 1856 den Betrieb auf. Der Bau dieser ikonischen Einrichtung ist ein strategischer Schachzug von Fürst Charles III. von Monaco, um die finanziellen Schwierigkeiten des Fürstentums zu bewältigen. Die Eröffnung der Spielbank spielt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung Monacos zu einem begehrten Treffpunkt für die europäische Elite.
  5. Dem Physiker Manfred von Ardenne gelingt 1930 im Laborversuch die weltweit erste vollelektronische Fernsehübertragung mit einer Kathodenstrahlröhre.
  6. Die Generalversammlung der UN entscheidet sich 1946 für New York als ständigen Sitz der Vereinten Nationen.
  7. Mariner 2 passiert 1962 die Venus und liefert erste Bilder und Daten. Es ist die erste interplanetare Raumsonde.
  8. Richard Oetker wird 1976 von Dieter Zlof in Freising entführt. Oetker wird 47 Stunden später gegen eine Zahlung von 21 Millionen DM frei kommen. Er wird aber in einer viel zu kleinen Holzkiste durch Stromschläge schwer verletzt und leidet bis heute an den Folgen der Entführung.
  9. Tycho Brahe wird 1546 geboren.
  10. Prince Albert Frederick Arthur George, Duke of York, der spätere König George VI. wird 1895 geboren.

Hier sind mehr Infos rund um den 14. Dezember.

10 Fakten zum 23. Juni

  1. Luxemburg feiert heute seinen Nationalfeiertag.
    Okinawa gedenkt mit „Irei no hi“ des Endes der Schlacht von Okinawa 1945. Desweiteren ist Swastika-Rehabilitations-Tag, der von der Raelismus Sekte begangen wird.
    Außerdem ist „Tag des öffentlichen Dienstes“, der wie der heutige Tag der Witwen von der UNO initiiert wurde. Und In Gedenken an die Gründung des IOC am 23.06.1894 ist heute Welt-Olympiatag.
  2. Der deutsche Naturforscher Alexander von Humboldt besteigt zusammen mit dem französischen Botaniker Aimé Jacques Alexandre Bonpland 1802 in Südamerika den 6.267 Meter hohen Chimborazo (Bild) bis zu einer Höhe von 5749 Meter. Humboldt beschreibt danach zum ersten Mal die Symptome der Höhenkrankheit.
  3. In Preußen werden 1920 die Adelsprivilegien abgeschafft. Die Adelstitel sind in Deutschland damit nur noch Namensbestandteile.
  4. Im Jahr 1924 wird in Hannover der Serienmörder Fritz Haarmann gefasst. Er hatte 27 junge Männer ermordet. An ihn erinnert das Haarmann Lied.
  5. Im Jahr 1948 wird in der damaligen sowjetischen Besatzungszone eine eigene Währung, die „Deutsche Mark“, eingeführt. Erst 1964 wird sie in Mark umbenannt.
  6. 1960 wird mit Enovid die erste „Pille“ als Verhütungsmittel in den USA zugelassen.
  7. Der Antarktisvertrag, der die militärische Nutzung der Antarktis ausschließt, tritt 1961 in Kraft.
  8. Bei einem Referendum über den Verbleib des „Vereinigten Königreichs“ in der EU stimmen im Jahr 2016 51,9 % der Wähler bei einer Wahlbeteiligung von 72,2 % für den Austritt. Das BREXIT Drama beginnt.
  9. Der amerikanische Sexualforscher Alfred Kinsey kommt 1894 auf die Welt.
  10. Wolfgang Koeppen wird 1906 geboren.

Hier haben wir mehr Infos rund um den 23. Juni.

10 Fakten zum 12. März

  1. Heute ist der traditionelle Gregorstag, der Gedenktag für Papst Gregor I., der oft als Frühlingsanfang begangen wurde. So gibt es rund um den heutigen Tag auch viele Wetterregeln wie z.B. „An St. Gregori schwimmt das Eis ins Meer.“ Auf den Färöer heißt er Grækarismessa und ist gesetzlicher Feiertag; dort wird heute der Ankunft der Halligstörche, auch Austernfischer genannt, erwartet.
    Mauritius feiert heute seine 1968 erlangte Unabhängigkeit von Großbritannien.
    Almut und Maximilian haben heute Namenstag.
  2. Der Reichstag verabschiedet heute im Jahre 1893 das „Gesetz betreffend die Einführung einer einheitlichen Zeitbestimmung“, mit dem bereits zum 1. April 1893 in Deutschland die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) eingeführt wird. Vorher galt in den meisten Orten einfach die jeweilige Sonnenzeit, doch machte der schnelle Eisenbahnverkehr eine einheitliche Zeit erforderlich.
  3. Nach der Machtübernahme durch die Bolschewiki in Russland wird Moskau 1918 anstelle von Petrograd zur Hauptstadt der Russischen SFSR. Die Regierung zieht in den Moskauer Kreml.
  4. 1938 lässt Adolf Hitler rund 68.000 Soldaten und Polizisten in Österreich einmarschieren, um den Anschluss des Landes an das deutsche Reich voranzutreiben. Hitler selbst überschreitet die Grenze bei seiner Heimatstadt Braunau und hält dann im nahen Linz eine Rede, in der ausführt, er habe den Auftrag, seine Heimat dem Reich wiederzugeben. Die deutschen Truppen werden von der Bevölkerung überwiegend begeistert empfangen.
  5. Die CeBIT in Hannover wird heute 1986 zum ersten mal als eigenständige Messe eröffnet.
  6. 1989 stellt Tim Berners-Lee im CERN die Idee des World Wide Web vor.
  7. Die ehemaligen Warschauer-Pakt Staaten Polen, Tschechien und Ungarn treten 1999 der NATO bei.
  8. Mullah Mohammed Omar, Anführer der Taliban, lässt 2001 die riesigen Buddha-Statuen von Bamiyan trotz internationaler Proteste sprengen. Unwiederbringliches Weltkulturerbe geht dadurch verloren.
  9. Hester Stanhope wird 1776 geboren. Sie macht Karriere als „Mystery Lady of the Orient“.
  10. Walter Schirra wird 1923 geboren. Der Astronaut wird einige Rekorde aufstellen, u.a. ist er der erste Mensch, der ein Musikinstrument im Weltraum spielte – 1965 Jingle Bells auf einer Mundharmonika.

Hier sind weitere Fakten zum 12. März.

Bild: By Buddha_Bamiyan_1963.jpg: UNESCO/A Lezine; Original uploader was Tsui at de.wikipedia.Later version(s) were uploaded by Liberal Freemason at de.wikipedia.Buddhas_of_Bamiyan4.jpg: Carl Montgomeryderivative work: Zaccarias (talk) – Buddha_Bamiyan_1963.jpgBuddhas_of_Bamiyan4.jpg, CC BY-SA 3.0, Link

10 Fakten zum 17. Februar

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  1. Lukas hat heute Namenstag.
  2. Im Jahre 1164 erreicht die Julianenflut ihren Höhepunkt. Es handelt sich um die erste große überlieferte Sturmflut an der Nordseeküste. Sie fordert schätzungsweise 20.000 Menschenleben und formt den Vorläufer des heutigen Jadebusens.
  3. Die Gemäldesammlung in der Eremitage in St. Petersburg wird 1852 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
  4. Die erste Ausgabe von Newsweek erscheint 1933. Es entwickelt sich schnell zum zu einem der führenden Nachrichtenmagazine weltweit.
  5. Der 15.007.032. VW Käfer läuft 1972 vom Band und löst damit das Ford T-Modell als meistgebautes Auto der Welt ab.
  6. 1962 erreicht an der Nordsee abermals eine Sturmflut ihren Höhepunkt, die 340 Todesopfer fordert, davon 315 in Hamburg. In den frühen Morgenstunden des Tages übernimmt Helmut Schmidt die Koordination der Hilfsmaßnahmen und fordert zur Unterstützung NATO-Streitkräfte an, bestehend aus Pioniertruppen mit Sturmbooten sowie 100 Hubschrauber der Bundeswehr und der Royal Air Force. Verfassungsrechtlich ist er dazu nicht befugt, sein Plan gelingt ihm aber, da er die meisten NATO Kommandierenden persönlich kennt.
  7. Im Jahr 2000 erscheint Microsoft Windows 2000. Das Betriebssystem richtet sich in erster Linie an professionelle Anwender, was auch durch den hohen Einführungspreis von rund 800 DM (ca. 400 EUR) unterstrichen wird. Heute kommt es faktisch nicht mehr zum Einsatz.
  8. Nachdem am Vortag im Jahr 2012 die Staatsanwaltschaft Hannover die Aufhebung der Immunität von „Bundespräsident“ Wulff beantragt hat, tritt dieser endlich von seinem Amt zurück.
  9. Lola Montez wird 1821 geboren.
  10. Mo Yan kommt 1955 auf die Welt. Er erhält 2012 den Nobelpreis für Literatur und ist der erste chinesische Preisträger.

Hier sind mehr Infos rund um den 17. Februar.

10 Dinge die man in Hannover gemacht haben sollte – Vorschläge von Cornelia Kuhnert

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Die Herrenhäuser Gärten in Hannover kennt jeder, und sie sollten auch auf keiner Besuchstour fehlen. Darüber hinaus gibt es noch vieles andere zu entdecken.

  1. Hannover hat gefühlt den größten Stadtwald Europas. Einen guten Überblick bekommt man, wenn man das Waldhochhaus in der Waldstation steigt und über die Wipfel guckt.
  2. Am Maschsee vor dem Hotel Courtyard sitzen und maritimes Flair genießen. Am besten vor oder nach einem Heimspiel von Hannover 96. Oder man geht um den See herum, bzw. steigt ins Personenfahrgastschiff ein und fährt bis zum anderen Ende des Sees.
  3. Gelebte Tradition: Sich den weltweit größten Schützenaufmarsch ansehen, dieser findet diese Jahr (2016) am 3. Juli statt – ab 9:50 Uhr am neuen Rathaus.
  4. Das blaue Wunder: Zur Scillia-Blüte auf den Lindener Bergfriedhof gehen und ein Meer von Blautönen sehen, während man an alten Grabsteinen vorbeischlendert.
  5. Unter der Hängebuche im Prinzengarten sitzen und auf das schlossähnliche Universitätsgebäude blicken, dabei immer gut im Blick: die Lavesbrücke. Wer dann noch mehr sehen möchte, überquert die Straße, schlendert in den Georgengarten unverweilt im Leibniz Tempel.
  6. Im Sommer im Strandleben Hannovers Alternativen Beach Club eine Bionade oder einen Cocktail genießen, genau dort wo Ihme und Leine aufeinandertreffen. Spaß macht es, den Paddlern zuzusehen. Weddigenufer 29, 30167 Hannover
  7. In der herrlich morbiden Cumberlandschen Galerie einen Abend in der Montagsbar und improvisierte Theaterstücke genießen. Am Freitag lockt dann Calamari Moon.
  8. Im Asphaltsstollen in Ahlem Hannovers Geschichte zu der gerne vergessenen Zeit von Konzentrationslagern nachspüren. Wer noch mehr dazu wissen möchte, kann sich noch weiter in der Gedenkstätte Ahlem informieren.
  9. Der Pariser Platz im Herzen Lindens lädt dazu ein, entdeckt zu werden. Vom legendären Café K. bis zur Damenwahl einem Geschäft für Wäsche und Feines.
  10. Hannover 78: Den ältesten deutschen Fußballverein zu einem Spiel besuchen, wo noch nie Fußball, aber immer Rugby gespielt wurde.

cornelia-kuhnertDiese Liste hat Cornelia Kuhnert zusammengestellt. Sie hat die Bücher “111 Orte in Hannover die man gesehen haben muss“ und „111 Orte rund um Hannover, die man gesehen haben muss“ geschrieben. Sie schreibt Krimis, die in Hannover und Ostfriesland spielen. 

In der Reihe “10 Dinge, die man in … gemacht haben sollte” werden Orte, Dinge, Veranstaltungen und anderes vorgestellt, die man in bestimmten Städten, Dörfern, Ländern, Regionen… gemacht haben sollte. Sie wollen auch eine Liste veröffentlichen? Schreiben Sie uns!

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10 Gedanken zur Edathy Affäre

Über die gesamte Edathy Affäre könnte man so viel schreiben, dass man den ganzen Tag für nichts anderes mehr Zeit hätte… daher hier nur 10 schnelle Gedanken…

1. Wo bleibt der Aufschrei?

Ein tweet von @derwachsame bringt es auf den Punkt:

Schlimm ist, dass alle über Edathy, Oppermann und die verletzten Gefühlen der CSU diskutieren, aber keiner über die Opfer: die Kinder.

— Der Wachsame (@DerWachsame) 18. Februar 2014

Genau das ist die Frage – insbesondere diejenigen, die in der Debatte rund um eine anzügliche Bemerkung von FDP Mann Rainer Brüderle aufgeschrien haben, sind verdächtig ruhig oder nehmen Edathy gar in Schutz. Und wenn es nun in manchen Blogbeiträgen so dargestellt wird, als sei Edathy nichts vorzuwerfen, er habe sich schließlich nicht an Kindern vergangen, so ist dem zu entgegnen, dass es ohne Käufer solcher Bilder zumindest weniger kommerzialisierten Missbrauch geben würde.

2. Bitte keine falsche Solidarität

Was mich in vorigem Zusammenhang ärgert – hätte Rainer Brüderle solche Bilder gekauft, wäre der #Aufschrei da – und was für einer. Nur weil Edathy dieser Gruppe wegen NSU Untersuchungsausschuss oder seines Standpunktes zur NSA Affäre „sympathisch“ ist,  wird er in Schutz genommen oder eben zumindest nicht thematisiert. Das ist falsche Solidarität.

3. Aber bitte auch kein billiger Populismus

Genau so falsch finde ich es aber, wenn jetzt einfach nur gegen Edathy gekeilt wird, weil einem seine politischen Positionen nicht gefallen. Dazu gehören nicht nur die üblichen „Schwanz ab“ oder „Todesstrafe für Kinderschänder“ Schreie aus einer bestimmten Ecke sondern auch Schlagzeilen wie diese:

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4. Edathy sollte sich erklären

Mehr oder weniger unstrittig ist, dass Edathy sich Material mit nackten minderjährigen Jungs besorgt hat. Statt sich nun nur als Opfer einer Hexenjagd zu sehen und gegen die Staatsanwaltschaft zu schießen sollte er zumindest Mitgefühl für die Opfer zeigen. Und das sind die abgebildeten Kinder.

5. Gesetzesänderung notwendig

Anscheinend ist eine Änderung des Sexualstrafrechts vonnöten. Bitte überlegt und ohne Aufregung. Lesenswert dazu „Prävention im Kinderschutz stärken“ von Katja Dörner und Konstantin von Notz.

6. Wie man’s macht, man macht es falsch… oder das „Friedrich Dilemma“

Nein, ich bin kein großer Freund von Hans-Peter Friedrich. Leider war er im Dilemma: Gibt er seine Erkenntnisse über die Edathy Ermittlungen in irgendeiner Form an die SPD Spitze weiter und verhindert damit, dass die Bombe hochgeht, wenn Edaty möglicherweise im Kabinett sitzt? Oder schweigt er? Vielleicht hätte er Gabriel nur stecken sollen: „Ich kann Dir leider nicht sagen warum, aber Edathy in herausgehobener Position geht gar nicht. Du wirst vielleicht noch sehen, warum….“. Auch schwierig.

Ich befürchte: In dem Moment, in dem Friedrich von den Edathy Ermittlungen erfahren hat, war das Ende seiner Karriere als Bundesminister in dieser großen Koalition eigentlich schon besiegelt. Er war eben das naheliegende Bauernministeropfer.

7. Die SPD Spitze hat Edathy nichts gesteckt

In einem bin ich mir ziemlich sicher – von Gabriel, Steinmeier, Oppermann und Christine Lamprecht hat Edathy nichts von den Ermittlungen gegen ihn gewusst. Denn diesen musste klar sein: Sollte die ganze Angelegenheit öffentlich werden, wäre ein Rücktritt Edathys unvermeidlich und die SPD müsste sich von ihm abgrenzen. Und der oft impulsiv handelnde Edathy würde dann durchstechen, dass die SPD seit geraumer Zeit über die Vorwürfe informiert war und ihn warnte. Das wäre es dann auch für die SPD Führungsriege gewesen…

8. Geht wer in der SPD?

CDU/CSU haben ihren politischen Teil zur Bereinigung der Affäre mit dem Friedrich Rücktritt schon geleistet. Und ohne das Verhalten Oppermanns wäre es erstmal nicht dazu gekommen – er hätte von Friedrichs Information gar nichts öffentlich sagen müssen, denn spätestens wenn bekanntgeworden wäre, dass Oppermann beim BKA angerufen hat… somit ist er eigentlich derjenige, der bei der SPD die politische Verantwortung übernehmen müsste. Ärgerlich nur – er ist zu wichtig für die große Koalition und das weiß auch Merkel. Wenn also jemand in der SPD geht, wird es am naheliegendsten Christine Lamprecht sei, die im frühen Stadium der Affäre sagte:

Die genannten Gründe, Besitz von Kinderpornografie, sind sehr schwerwiegend. … Ich beziehe mich nur auf die genannten Gründe, die in Medien bekannt wurden. Ich persönlich habe keine Kenntnis darüber, was der Grund für das Ermittlungsverfahren ist.

Und diese Aussage war nach derzeitigem Kenntnisstand falsch. Wird also um des lieben Koalitionsfriedens willen ein Rücktritt der ersten parlamentarischen Geschäftsführerin sein.

9. Die eigentlichen Vorwürfe gegen Edathy werden sich wohl nie aufklären lassen

Sicher auch – Edathy ließ über seinen Anwalt im Herbst 2013 beim LKA Niedersachsen anfragen, wie der Ermittlungsstand in seiner Sache sei. Er hatte also mehr als genug Zeit, möglicherweise Material verschwinden zu lassen oder sagen wir mal Laptops zu verlieren. Wenn nicht aus anderer Quelle handfeste Beweise kommen, wird man Edathy nichts weiteres nachweisen und ihn nicht verurteilen können. Zu Recht. Die moralische Frage ist freilich eine ganz andere.

10. Bismarck hatte Recht

Je weniger die Leute wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie!
(Otto von Bismarck)

Ein geschwätziger Innenminister, der zurücktreten muss. Ein SPD Fraktionsgeschäftsführer, der den BKA Präsidenten anruft. Ein BKA Präsident, der dem SPD Fraktionsgeschäftsführer widerspricht. Eine Provinzzeitung, die rechtzeitig über eine Razzia informiert ist. Presserechtlich fragwürdige Bilder. Ein geöffneter Brief der Staatsanwaltschaft Hannover an den Bundestagspräsidenten. Büros, die zu durchsuchen vergessen wird. Ein mysteriöser Rücktritt eines SPD Abgeordneten, der dann im Ausland untertaucht. Ein Laptop, der unter eigenartigen Umständen verschwindet. Bilder von nackten Knaben im rechtlichen Graubereich…

In der Tat – würde ich all das nicht wissen, würde ich wohl besser schlafen.

Nachtrag

Der ursprünglich als Beispiel unter Punkt 1 verlinkte (lesenswerte) Blogbeitrag sieht den Sachverhalt differenzierter, was ich beim ersten Lesen so nicht gesehen habe. Inzwischen gibt es dort auch eine Klarstellung. Ich habe die entsprechende Verlinkung entfernt, um keinen falschen Eindruck zu erwecken.

Die Konrad Adenauer Stiftung diskreditiert sich

Wie Medienberichten zu entnehmen ist, soll der ehemalige „Bundespräsident“ Christian Wulff auf einer Veranstaltung der Konrad Adenauer (KAS) Stiftung vor 52 Integrationsbeauftragten und Islamvertretern über Ausländerpolitik sprechen.

Einmal abgesehen davon, dass Wulff zu diesem Thema wohl kaum etwas von wirklichem Belang beitragen kann – sein Satz „der Islam gehört zu Deutschland“ hat die gleiche Qualität wie „Regen gehört zu Deutschland“ – ist die Einladung mehr als unpassend.

Noch läuft ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Hannover gegen Wulff, zu ungeschickt war sein Verhalten rund um Ehrensold und Zapfenstreich, zu frisch ist das medienwirksame Vorgehen seiner Frau Bettina Wulff gegen Gerüchte, sie sei Prostituierte im Hannoveraner oder Berliner Rotlichtgewerbe gewesen.

Und mit ihrem Buch hat Frau Wulff auch noch gleich ungewollt gezeigt, welches geistige Niveau in der Familie Wulff zu herrschen scheint. Wenn hiergegen nun eingewandt wird, das sei ja ihr Buch und habe mit dem ehemaligen „Bundespräsidenten“ nichts zu tun, so ist dagegen einzuwenden, dass er das Buch tatkräftig unterstützt haben soll.

Sollte sich herausstellen, dass Hans-Gert Pöttering tatsächlich Christian Wulff als Redner eingeladen haben sollte, so hat sich die Konrad Adenauer jedenfalls diskreditiert.

Und natürlich bleiben dann auch Fragen – z.B. nach Wulffs Honorar und wer die Übernachtung zahlt…

Die Veranstaltung soll übrigens in der „Villa La Collina“ am Comer See in Cadenabbia (Italien) in einem ehemaligen Ferienhaus von Altbundeskanzler Konrad Adenauer stattfinden. Ein schönes Reiseziel.