Für einen der größten Fehler bei der Pandemie Bekämpfung halte ich die Schließung der Gastronomie ab November 2020, denn ich bin mir sicher, dass die Fallzahlen niedriger wären, wenn man weiter in Gaststätten, Restaurants, Cafés und Bars gehen könnte.
In der Gastrobranche wurde viel Aufwand investiert, um die Gäste bestmöglich zu schützen: Handdesinfektion am Eingang, Desinfektion der Plätze, Erfassung von Kontaktdaten, Maskenpflicht, Sitzen mit Abstand und manchmal noch mehr wie z.B. Plexiglasscheiben zwischen den Tischen. Restaurants sind daher auch nie als Pandemietreiber aufgefallen.
Davon auszugehen, dass sich Menschen nach den Gastro-Schließungen weniger treffen, ist naiv. Die Treffen finden dann eben zuhause statt – mit oftmals deutlich laxeren Hygienekonzepten oder unter Missachtung von Kontaktbeschränkungen (zwei Haushalte…), die in der Gastronomie kontrolliert würden.
Die Wahrscheinlichkeit, sich bei privaten Treffen anzustecken, dürfte also viel größer sein. Hätte man die Gastronomie offen gelassen, hätte es dementsprechend sehr wahrscheinlich auch weniger Neuinfektionen gegeben.
Auf der anderen Seite glaube ich aber, dass die Zahl der Todesfälle oder schweren Verläufe nicht viel niedriger wäre. Denn diese ergeben sich vornehmlich im Umfeld von Krankenhäusern sowie Pflege- und Altenheimen. Der Einfluss der Gastroschließungen hierbei ist also eher begrenzt.
Die Sinnhaftigkeit der Gastroschließungen erschließt sich mir jedenfalls nicht.