Meinung: Der Ladekabel-Wahnsinn

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Ach war das früher einfach. Wir alle vier – tatsächlich Vater, Mutter, Tochter, Sohn (sortiert nach Alter) – hatten ein iPhone 4 oder 4s. Und im Bekanntenkreis gab auch keine anderen Handys.

Das Unglück fing an, als das erste iPhone 5 dazu kam und mein Mann – sehr schusselig – immer sein Lightning Ladekabel verlegte. Der Kauf mehrerer Ersatzladegeräte war die Folge. Schlimmer noch: da sich bei den Freundinnen Samsung durchsetzte, musste ich bei Besuchen von da an immer an mein Ladegerät fürs iPhone 4S denken.

Und jetzt? Ich habe das iPhone 5S von meinem Mann geerbt. Meine Tochter ist auf Samsung umgestiegen, mein Sohn hat das abgelegte iPhone 4S von mir und mein Mann ist mit einem Nexus unterwegs. iPhone 4 Stecker, Lightning Stecker, Micro USB, USB C. Vier verschiedene Ladekabel in einer Familie. Das ist furchtbar.

Liebe EU, kannst Du da nicht was machen? Du mischst Dich doch sonst in alles ein.

Gastbeitrag von Monika T. Die studierte Juristin und jetzige Leiterin eines chaotischen aber liebenswerten Familienunternehmens lebt in der Bonner Südstadt.

Wer braucht eigentlich noch High-End-Smartphones?

Mein Smartphone und ich

Das Thema klang bei mir schon in einigen Artikeln durch – in Sachen Smartphones schießen die meisten Nutzer mit Kanonen auf Spatzen.

Wozu nutze ich mein Smartphone in der Realität? Ich habe es in den letzten Tagen etwas genauer beobachtet und folgende Gewichtung festgestellt: Websurfen, Telefonieren, mobile Hotspot, WhatsApp, Facebook, twitter, Fotografie, Spotify, E-Mail, casual Gaming, Instagram, Netflix, SMS (Tans für Banking), Sonstiges, Ausprobieren neuer Apps. Das ganze mindestens 2 Stunden am Tag.

Damit nutze ich mein Smartphone intensiver, als das wahrscheinlich 85% der Smartphone Nutzer machen. Was ich einsetze? Ein iPhone? Ein Samsung Galaxy S6? Ein Lumia 930? Nein. Ein simples Lumia 640. Es ist das für mich fast perfekte Smartphone. Lediglich die Kamera könnte unter schlechten Lichtbedingungen besser sein.

Ansonsten bin ich mit der Performance zufrieden. Es funktioniert alles, wie es soll. Sicher – vor einigen Jahren waren günstige Smartphones nicht wirklich brauchbar, heutzutage ist das aber anders.

Die SUV Mütter und ihre iPhones

Wenn ich mich aber in meinem Umfeld umsehe, sehe ich auch bei ganz normalen Nutzern immer wieder aktuelle iPhones oder aktuelle Samsung Flaggschiffe. Wenn ich dann frage, wozu diese genutzt werden, kristallisiert sich schnell heraus: Für viel mehr als Telefonie und für WhatsApp werden die meisten Telefone aus Cupertino und Korea nicht genutzt. Vielleicht noch die Kamera, hier und da mal ein Spiel oder Facebook. Dafür ein iPhone oder ein Galaxy Edge? Das sind dann auch die gleichen Leute, die mit dem BMW X5 ihre Kinder die 500 Meter zur Schule fahren…

Denn alle diese Anwendungen ließen sich auch hervorragend mit einem Smartphone für wenig mehr als 100 Euro erledigen.

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OK, warum also Flagship Phones?

Dennoch gibt es einige Anwendungsfälle, in denen es dann doch ein High-End Smartphone sein sollte…

Die Kamera

Die Kamera erwähne ich als erstes, da es für mich inzwischen der einzige Grund ist, warum ich mir in absehbarer Zeit wieder besseres Smartphone anschaffen werde.

Die vom Lumia 640 ist zwar bei Tageslicht gut, unter schlechten Lichtverhältnissen erfüllt sie aber nicht ganz meine Anforderungen. Außerdem fehlt mir die Kamerataste, die ich von meinem alten Lumia 920 her kenne. Es wird daher irgendwann auf ein Lumia 950 hinauslaufen – oder ein anderes Smartphone aus dem Hause Microsoft, das eine PureView Kamera hat. 4K Video benötige ich persönlich – wie wahrscheinlich die meisten Anwender – nicht.

Die Kamera dürfte für die meisten normalen Anwender, die ihr Phone bewusst kaufen, der Hauptgrund sein, sich für ein höherpreisiges Smartphone zu entscheiden. Allerdings: schon jetzt bieten viele Geräte der Mittelklasse eine Bildqualität, die für fast alle Anforderungen ausreichend sein dürfte.

Als Notebook/Tablet Ersatz

Nicht wenige jüngere Smartphone Nutzer haben inzwischen nur noch das Smartphone und kein Tablet oder PC mehr. Außer für die klassischen Smartphone Szenarien nutzen Sie es auch für komplexere Anwendungen, für die andere Nutzer auf den großen Screen zurückgreifen. Meistens sind dann größere Displays mit Auflösungen von Full HD und mehr gefragt. Und auch von der Performance her wird man hier höhere Anforderungen stellen.

Wer sein Smartphone als Hauptsystem nutzt, greift mit jedem Recht zum High-End Phablet. Tipp in dem Zusammenhang: Smartphone mit Continuum Funktion kaufen, dann ist es fast ein vollwertiger Desktop Ersatz.

Für spezielle Apps und Spiele

Wer auf dem Smartphone grafisch besonders anspruchsvolle Games spielen möchte, kommt möglicherweise an einem High-End Smartphone nicht vorbei. Für meine Ablenkungen wie Threes! oder Wordament brauche ich diese Leistung aber nicht.

Vielleicht gibt es auch andere Apps, die das letzte aus dem A9 oder dem Snapdragon 810 herauskitzeln – mir sind keine bekannt, die ich bräuchte. (Anmerkungen gerne in den Kommentaren).

Optik und Haptik

Viele sprechen die bessere Optik und Haptik an, wenn ich sie danach frage, warum sie sich z.B. für ein iPhone 6S entschieden haben. Da die meisten teuren Smartphones dann aber ohnehin hinter irgendwelchen Schutzhüllen verschwinden, überzeugt mich dieses Argument nicht so ganz.

Gefangen in iOS

Andere Nutzer hatten schon immer ein iPhone und sind mithin im Apple Ökosystem gefangen. Und zugegeben, Android ist keine echte Alternative (Performance und Sicherheit), Windows 10 mobile bietet vielleicht eine unbedingt benötigte App nicht. Für die meisten normalen Anwender dürfte ein Systemwechsel daran aber nicht scheitern.

Fanboyism und andere Phänomene

Gut, für manche Fanboys und Nerds muss es eben immer das neueste und beste Gadget sein. Kann ich verstehen, ich war auch mal so (habe mich aber davon gelöst, s.o.).

Und ohnehin wird dieses Argument nur auf wenige Käufer zutreffen.

Und sonst

Was habe ich übersehen? Welche Gründe gibt es noch, sich ein Flaggschiff zuzulegen?

Status Symbol

Bleibt noch, dass man sich über das Phone selbst definieren will. Wenn man dazu ein Galaxy S6 Edge oder ein iPhone 6S plus braucht. Bitteschön.

Mein Fazit – weniger ist mehr

Es gibt also durchaus Gründe, warum man sich für ein teures Smartphone entscheiden kann. Für mich persönlich steht dabei die Kamera vorne, andere werden aus bestimmten Gründen nicht an iOS vorbeikommen oder nutzen das Smartphone als Notebook Ersatz. Alles gut.

Die meisten Nutzer werden aber mit einem Einsteiger-Smartphone genau so gut zurechtkommen, wie mit ihrem 6 mal so teuren aktuellen Flaggschiff. Und wenn einem ein Lumia 550 zu billig aussieht – eine schicke Hülle macht den Unterschied, wenn es einem auch darauf ankommt.

Bild: (c) LG

Das Samsung Galaxy S4: Murats BMW unter den Smartphones

Tuning 6Jo, das Samsung Galaxy S4 ist da. Beeindruckend finde ich dabei das 5″ Display mit 1080p Full HD Auflösung, was zu ebenso beeindruckenden 441 Bildpunkten pro Zoll (ppi) führt. Gut, Apple hat das 326ppi Display des iPhone 4 schon „Retina“ genannt, da die Retina, die menschliche Netzthaut, ab dieser Auflösung aus normaler Betrachtungsentfernung keine einzelnen Bildpunkte erkennen kann, was ich von meinem Nokia Lumia 920 Test (Display mit ca. 336 ppi) her bestätigen kann. Aber Full HD auf dem Smartphone hört sich einfach gut an und hat vielleicht sogar Vorteile wenn man z.B. Inhalte auf andere 1080p Displays bringen will. Man muss wahrlich kein Prophet sein um vorherzusagen, dass in naher Zukunft Full HD Standard bei den Flagship Phones sein wird.

Auch sonst ist die Technik nicht schlecht, wenngleich ohne große Überraschungen – lediglich die Idee, den vielen schon vorhandenen Sensoren auch Thermometer, Barometer und Feuchtigkeitsmesser zur Seite zu stellen, finde ich gut, eröffnen diese doch neue Anwendungsmöglichkeiten. Und dass die ganze Technik dann auch nur 130g wiegt, zeigt dass Samsung technologisch in dem Segment inzwischen wahrscheinlich führend ist.

Doch erinnert mich das Samsung Galaxy S4 an Murats sprichwörtlichen BMW. Tolle technische Daten, aber alles zusammengewürfelt, ohne Stil, vieles abgekupfert, in Details unschön umgesetzt und irgendwie prollig.

Das fängt schon bei der Verarbeitung und der Optik des Gehäuses an. Plastik mit Tuning-Zierleiste in Alu. Kein Vergleich mit dem Lumia 920 (Unibody, aus einem Stück Polycarbonat gefräst), dem iPhone 5 (Glas und Aluminium) oder auch dem HTC One (Micro Arc Oxidation). Für ein Smartphone, das in Deutschland in der 16GB Version 729,00 EUR kosten soll (UVP) ist das inzwischen einfach zu wenig. Bei Amazon ist es übrigens gerade für 699 649 EUR gelistet.

Und viele der gelobten Funktionen haben die Wettbewerber schon lange. Bedienung des Touchscreens auch mit Handschuhen? Haben die Nokia Lumias der neuen Generation schon. Burst Mode der Kamera? Hat Windows Phone schon (Blink) und ist auch beim iPhone 5 ist die Funktion an Bordper App nachrüstbar. AirView/AirGesture? Im Sony Xperia Sola gab es das schon vor über einem Jahr.

Bei der Kamera folgt man übrigens dem Megapixel-Wahn, der nicht zwingend zu besseren Bildern führt, ganz im Gegenteil. Aber es hört sich eben toll an, wenn man sagen kann „Was, dein HTC One hat nur 4 Megapixel? Und Dein Lumia 920 auch nur 8,7? Ich hab S4, ich hab 13, Alter“. HTC und besonders Nokia setzen auf andere Technologien zur Bildverbesserung, was sich z.B. bei den herausragenden Nachtaufnahmen des Lumia 920 zeigt.

Die TouchWiz Oberfläche ist nach meinem Geschmack zu bunt und zu verspielt, die zahlreichen einzelnen Funktionen könnten zudem besser aufeinander abgestimmt sein. Auch hier kein Vergleich zu iOS oder Windows Phone 8.

Gespannt darf man sein, was die Neuigkeit beim Galaxy S5 sein wird. Vielleicht ist dann der Fuchsschwanz fürs Smartphone. Denn den gibt’s ja auch schon.

Bild: (c) Allposters

Nachtrag: Vielleicht überzeugt das Galaxy S5 tatsächlich damit, dass darauf kein Android mehr läuft.

Nachtrag 2: Viele Tests bestätigen meine Wahrnehmung übrigens – „Those features may work well in Samsung’s ads, but not in real life.“ schreibt z.B. phys.org.

Nachtrag 3: Sogar bei The Verge schnitt das Lumia 925 besser ab als das S4.

Die zweigeteilte Windows Phone Welt

Am 29. Oktober 2012 ist es soweit – Microsoft wird Windows Phone 8 offiziell vorstellen. Und es wird nicht mehr lange dauern, bis die ersten WP8 Smartphones im Handel sein werden.

Mit dem Nokia Lumia 920, dem Samsung ATIV S und dem Windows Phone 8x by HTC werden drei Smartphones auf den Markt kommen, die es mit der derzeitigen Referenzklasse – iPhone 5 und Samsung Galaxy S3 – durchaus aufnehmen können. Dazu kommt mit dem Lumia 820 ein Smartphone der oberen und mit dem HTC 8s ein Modell der unteren Mittelklasse. Insbesondere aber das Lumia 920 hat mit seinem herausragenden Display und der derzeit wohl besten Kamera das Zeug, Windows Phone noch mehr Schub zu geben.

Ein weiterer Joker im Ärmel Microsofts ist Nokia Maps, das Apple Maps deutlich überlegen ist und in Teilbereichen auch Google Maps überlegen ist. Zusammen mit der engen Verzahnung von Windows Phone mit den anderen MS Plattformen (Windows, XBox) und der einheitlichen Modern UI (vormals Metro) könnte es diesmal der große Wurf werden.

Nutzer älterer Windows Phone Hardware werden übrigens nicht auf WP8 upgraden können. Wer also ein Lumia 800 nutzt oder wie ich ein HTC Radar wird diesbezüglich in die Röhre schauen. Immerhin – Microsoft verspricht ein Update auf Windows Phone 7.8, das dann einige der Features der neuen OS-Version mitbringen soll, so z.B. den neuen flexibleren Startscreen.

Für Windows Phone 7.x geschriebene Apps werden wohl (fast) alle auch auf Windows Phone 8 laufen. Umgekehrt ist keine Kompatibilität gegeben – speziell für WP8 programmierte Anwendungen werden auf 7.8 nicht laufen. Microsoft kann die neue Plattform so aber gleich mit über 100.000 Apps in den Wettbewerb schicken.

Und wie es derzeit aussieht, ist WP 7.8 durchaus kein Auslaufmodell. So bekommt man das  Lumia 800 bei Amazon aktuell für rund 280 Euro, das größere 900er für 325 Euro – kein schlechter Deal. Besonders günstig ist das HTC Radar, das es ab rund 220 Euro gibt. In Finnland ist das Lumia 800 inzwischen schon ausverkauft. Somit gibt es jedenfalls eine entsprechend große Installationsbasis, die für App Entwickler durchaus interessant ist.

Zudem werden aber auch in Zukunft neue Geräte mit Windows Phone 7.8 auf den Markt kommen, und das nicht nur in China und den Emerging Markets, sondern auch in den USA und hierzulande. Aufgrund der geringeren Hardware-Anforderungen können diese deutlich günstiger angeboten werden und können den Low-Cost Androiden Konkurrenz machen.

Viele einfache Apps, die jetzt nicht gerade auf spezielle WP 8 Features angewiesen sind, werden daher in absehbarer Zeit auch weiterhin auf WP 7.8 laufen.

Freilich, das Windows Phone Ökosystem ist was Apps angeht damit zweigeteilt. Das ist aber nichts gegen das Durcheinander in der Android Welt. Und auch bei Apple läuft iOS 6 nicht auf allen Geräten und nicht jede App auf jeder iOS Version.

Microsoft sorgt so aber dafür, dass zum einen Nutzer bestehender WP7 Smartphones noch einige Zeit mit aktuellen Apps versorgt werden und generell die Windows Phone Basis breiter wird und sich nicht nur auf High-End und Mitteklasse Gadgets stützen muss.

Das allerdings sollte noch sauberer kommuniziert werden.

Die Samsung Galaxy Kamera

Eigentlich muss man sich fragen, warum noch kein anderer Hersteller auf die Idee gekommen ist, eine Kamera mit Android laufen zu lassen. Doch jetzt ist sie ja da, die Samsung Galaxy Kamera.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • direktes Veröffentlichen der Bilder auf Instagram, Facebook und Co.
  • Versand der Bilder per E-Mail
  • Verwendung zahlreicher bestehender Foto-Apps
  • Einfaches Nachinstallieren von neuen Kamerafunktionen
  • …und wenn einem mal langweilig ist, kann man auch AngryBirds spielen

Zudem dürfte es für Entwickler durchaus interessant sein, spezielle Kamera-Apps zu entwickeln, die aus der Technik das letzte herausholen.

Ob eine Telefonie-Funktion in einer Kamera sinnvoll wäre – noch ist sie nicht drin – darüber lässt sich sicher trefflich streiten. Ich halte sie für verzichtbar, wobei es sicherlich Anwendungsbereiche gibt, wo sie Sinn machen würde – in Kombination mit einem Bluetooth-Headset.

Mein erster Eindruck ist allerdings, dass das Bedienkonzept noch angepasst werden sollte. Eine spezielle Kameraoberfläche im Normalmodus, aus dem insbesondere die Fotofunktionen und Sharing verfügbar sind. Eben das, was man im Fotoalltag braucht.

Und von dort heraus könnte dann auf das normale Android gewechselt werden. z.B, dann, wenn man mal spielen möchte…

Ein guter Ansatz, der nur noch nicht konsequent genug umgesetzt wurde. Ich bin mir aber sicher, dass wir bald mehr Kameras mit Android und vielleicht gar Windows Phone 8 sehen werden.

5 bestverkaufte Smartphones >400 EUR bei Amazon

Die 5 am besten verkauften Smartphones mit einem Verkaufspreis von mehr als 400 Euro bei Amazon am 18.01.2012:

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