10 Fakten über die katholische Fastenzeit

  1. Die katholische Fastenzeit beginnt Aschermittwoch und dauert bis zum Karsamstag, also an sich 46 Tage. Dass die Dauer mit 40 Tagen angeben wird, ergibt sich daraus, dass die fünf fastenfreien Fastensonntage und der ebenfalls fastenfreie Palmsonntag nicht mitgezählt werden.
  2. Gedacht wird dabei des 40-tägigen Fastens Jesu in der Wüste. Im Mittelpunkt der Fastenzeit steht dabei der Gedanke des Verzichts, der Buße und des bewussteren Lebens. Daher wird die Fastenzeit seit dem 2. Vatikanischen Konzil auch „österliche Bußzeit“ verwendet.
  3. Im Mittelalter waren die Fastenregeln sehr streng; erlaubt war nur eine Mahlzeit am Tag, in der Regel das Abendessen. Fleisch, Milchprodukte, Eier und zeitweise auch Alkohol  waren verboten. Daher sind an Karneval Krapfen und anderes Schmalzgebäck traditionell so beliebt: die Vorräte an verbotenen Lebensmitteln mussten früher vor der Fastenzeit aufgebraucht werden.
  4. Seit 1966 schreibt das Kirchenrecht nur noch das Fasten auf Fleisch vor; tierische Fette – z.B. Schmalz – dürfen aber zum Kochen verwendet werden. Neben dieser sog. Abstinenz soll an Aschermittwoch und an Karfreitag auch gefastet werden, d.h., dass an diesen beiden Tagen nur eine sättigende Mahlzeit (Mittagessen) eingenommen werden soll; weitere Mahlzeiten (Frühstück, Abendessen) sollen nur bescheiden sein.
  5. Das Abstinenzgebot – also der Verzicht auf Fleisch –  ist verpflichtend für Menschen, die das 14. Lebensjahr vollendet haben. Das Fastengebot an Aschermittwoch und Karfreitag gilt zwischen dem vollendeten 21 Lebensjahr bis 60.
  6. Inzwischen verzichten aber die meisten Menschen auf andere Lebensmittel wie z.B. Süßigkeiten, Zucker im Kaffee oder alkoholische Getränke. Oft ändert man aber auch andere Dinge in seinem Leben: man raucht nicht, verzichtet auf die Nutzung sozialer Medien, fährt kein Auto oder hilft anderen, was auch dem Bußgedanken entspricht.
  7. Inzwischen nutzen auch viele nicht-Katholiken die Fastenzeit, um bewusster zu leben. Auch die evangelischen Kirchen entdecken das Fasten in der Zeit vor Ostern zunehmend wieder, im Mittelpunkt steht dort auch das Ändern festgefahrener Gewohnheiten.
  8. Sie wollen selber eng angelehnt an die ursprüngliche katholische Fastenzeit modern interpretiert fasten? Hier finden Sie einen Fastenkalender mit einem entsprechenden Fastenplan.
  9. In manchen Gemeinden gibt es ein sonntägliches Fastenessen: man isst gemeinsam ein einfache Mahlzeit, z.B. einen Eintopf, und spendet Geld für ein Hilfsprojekt.
  10. Auch liturgisch gibt es in der Fastenzeit einige Besonderheiten. Es wird kein Halleluja gesungen, das Gloria nur an Hochfesten. Nach dem Gloria der Messe am Gründonnerstag bis zum Gloria in der Osternacht schweigen die Glocken, an ihrer Stelle werden Ratschen verwendet; auch die Orgel soll in dieser Zeit nicht gespielt werden. Auf Blumenschmuck wird verzichtet, eine Ausnahme gibt es nur für den 4. Fastensonntag (Laetare). Ab dem Passionssonntag (5. Sonntag) werden Kreuze und Standbilder durch violette Tücher verhüllt. Während der gesamten Fastenzeit werden Triptychen und Flügelaltäre oftmals zugeklappt und zeigen die einfacher gestaltete Rückseite der Flügel. Teilweise verhüllen Fastentücher den ganzen Chorraum von Kirchen oder zumindest besonders prachtvolle Gemälde.

Bild: Hungertuch im Bonner Münster.

Fastenkalender: 39. Tag

Essen

Frühstück: Zwei gekochte Eier

Mittagessen: Vollkornbrötchen mit Käse

Abendessen: Spargel aus dem Alupäckchen

Bewusster leben

Lesen Sie einmal einen Klassiker, den Sie schon immer gelesen haben wollten, es aber noch nicht geschafft haben.

Fastenkalender: 46. Tag (Karsamstag)

Heute endet die Fastenzeit – allerdings wird unterschiedlich gehandhabt, wann genau.

Nach strenger  Auslegung endet die Fastenzeit in der Nacht von Samstag auf Sonntag nach der Ostermesse. Dann gibt es traditionell z.B. einen “Osterschinken”, der meist ein im Brotteig zubereiteter Beinschinken ist. Dazu gibt es Meerrettich und Ostereier. Bei einer echten Ostermette, die erst nach Mitternacht endet, ist der Karsamstag dann noch ein ganzer Fastentag.

Verbreitet ist aber auch der Brauch, das Fasten am Ostersamstag um 12h Mittags zu beenden. Hier gibt es dann z.B. einen Sauerkraut-Hackfleisch-Eintopf – und dazu ein Bier.

In anderen Regionen wird am Ostersamstag gar nicht mehr gefastet, in anderen nur bis zum Einbruch der Dunkelheit.

Wenn Sie noch Fasten wollen, empfehlen wir:

Frühstück: Schwarzbrot mit Gouda

Mittagessen: Gnocchi mit Pesto

Abendessen: Gemüsebrühe mit Nudeln

Fastenkalender: 45. Tag (Karfreitag)

Der Karfreitag ist einer der strengsten Fastentage, dementsprechend karg ist das heutige Menü.

Essen

Frühstück: Ein Becher Buttermilch

Abendessen: Käse, dazu Schwarzbrot

Getränk: nur Wasser

Fastenkalender: 44. Tag (Gründonnerstag)

Am heutigen Gründonnerstag isst man traditionell etwas grünes – und daher haben wir heute auch drei grüne Gerichte in der Empfehlung:

Frühstück: Schwarzbrot mit Kräuterquark

Mittagessen: Farfalle mit Rahmspinat

Abendessen: Kräuterrührei

Getränke: Wasser, grüner Tee.

Tipp: Ersetzen Sie eine Mahlzeit durch den Green Juice von Tracy Anderson oder Spiegelei mit Spinat und Kartoffeln.

Fastenkalender: 43. Tag

Essen

Frühstück: Schwarzbrot mit Käse

Mittagessen: Fastenspeise beim Chinesen Ihrer Wahl (Tofu mit Gemüse) oder Nudeln mit Gemüse

Abendessen: Garnelen in Joghurt

Bewusster Leben

Erstellen Sie eine To-Do Liste mit den Dingen, die Sie in Ihrem Leben unbedingt ändern wollen oder sollten.

Fastenkalender: 42. Tag

Essen

Frühstück: Vollkornbrötchen mit Quark

Mittagessen: Falafel-Sandwich beim Dönermann Ihres Vertrauens.

Abendessen: Griechischer Hirtensalat

Fastenkalender: 41. Tag

Essen

Frühstück: Schwazbrot mit Quark

Mittagessen: Backfisch im Brötchen oder Fischstäbchen im Brötchen

Abendessen: Rosenkohlauflauf

Bewusster leben

Heute einmal ein ganz pragmatischer Tipp – haben Sie schon die notwendigen Vorbereitungen für Ostern getroffen? Fangen Sie spätestens jetzt schon damit an, damit Sie nicht zu sehr in Stress kommen.

Fastenkalender: 40. Tag (Sonntag)

Essen

Frühstück/Mittagessen: Wie jeden Sonntag empfehlen wir einen reichhaltigen Brunch. Anregungen dazu gibt es wie immer unter dem Stichwort „Sonntagsfrühstück„.

Abendessen: Vodka Tagliata, dazu italienisches Ofengemüse.

Bewusster Leben

Machen Sie einen längern Spaziergang zu einer Kirche im Grünen, zünden Sie dort eine Kerze für ein Anliegen von Ihnen oder für einen Menschen an. Nutzen Sie die Gelegenheit, über den Menschen oder Ihr Anliegen nachzudenken.

Fastenkalender: 38. Tag (Freitag)

Essen

Frühstück: Ein Becher Naturjoghurt

Mittagessen oder Abendessen: Scharfe Lauchsuppe

Bewusster leben

Duschen Sie sich heute morgen kalt ab – so bringen Sie Ihren Kreislauf in Schwung.