Rede von Theodor Blank anlässlich der Vereidigung der 101 ersten Soldaten der Bundeswehr

Diese Rede hielt der damalige Bundesminister der Verteidigung, Theodor Blank, am 12. November 1955 in der Ermekeilkaserne in Bonn.

Meine Herren,

wenn wir uns heute hier in dieser einfachen Halle versammelt haben und unsere tägliche Arbeit für eine kurze Weile unterbrechen, so geschieht es gewiß nicht aus einem Bedürfnis nach Repräsentation und Festlichkeit. Wir sind uns des Ernstes dieser Stunde bewußt, in der durch die Ernennung der ersten neuen deutschen Soldaten der Öffentlichkeit gegenüber die Verwirklichung unseres Verteidigungsbeitrages sichtbar wird. Wir wollen diesen Augenblick zu einer Stunde der Besinnung machen, – einer Besinnung, die für uns im Getriebe des Alltags so selten und doch so heilsam ist.

Wir wollen uns nicht verlieren in rückschauender Betrachtung der jahrelangen Vorarbeiten und der mancherlei Enttäuschungen und Schwierigkeiten, die hinter uns liegen. Wir wollen unsere Gedanken auf die Zukunft richten, auf den gewiß nicht leichteren Teil unseres Weges, der nun beginnt, wenn die Praxis mit all ihren nur zum Teil voraussehbaren Problemen unsere Planungen auf die Probe stellt. Es soll uns dabei vor Augen stehen, daß unsere Verantwortung in dem Maße wächst, in dem diese Planungen durch Menschen mit ihren Stärken und Schwächen verwirklicht werden.
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