Warum ich im Internet pokere – oder „Pokern 2.0“

BluffenAn sich bin ich kein großer Freund von Kartenspielen, doch hat es mir Pokern schon früh angetan. In den Freistunden während der Oberstufenzeit pokerten wir um Centstücke, abends auf Feten um die Kronkorken und später zu Studentenzeiten dann wieder um kleinere Geldbeträge. Ganz egal, ob es um Kronkorken ging oder um Geld, für mich gab es immer ein Problem: ich konnte einfach kein Pokerface aufsetzen. Meine Mimik und Gestik waren für meine Mitspieler anscheinend so sehr verräterisch, so dass ich für diese schon fast wie ein offenes Buch zu lesen war… Auf Dauer deswegen (fast) immer zu verlieren machte dann auch keinen Spaß, so dass ich nur noch wenig spielte.

Geändert hat sich das erst, als die ersten Poker Communities im Netz aufkamen, gibt es doch hier für mich (und viele andere sicher auch) den Vorteil, dass man mir meine ängstliche Nervosität bei einem schlechten Blatt oder freudige Aufgeregtheit bei einer guten Hand eben nicht anmerkt. Weitere Vorteile dieser online Communities rund ums Pokern sind, dass Tutorials für Einsteiger angeboten werden. So lernt man Spielstrategien, die man beim Pokerspiel im Freundeskreis eben gerade nicht erfährt. Diese kann man dann in Partieen, bei denen man online mit anderen Menschen um Spielgeld pokert, ausprobieren und dann schließlich in das „echte“ Pokern einsteigen, wenn man genug Erfahrungen gesammelt hat.

In diesem Zusammenhang ist es interessant, einen Blick darauf zu werfen, wie sich das Pokerspiel entwickelt hat. Interessanterweise hat das Pokern auch deutsche Wurzeln, entwickelte es sich doch wohl aus dem Poch-Spiel, das schon im 15. Jahrhundert in Deutschland und Frankreich, dort als Poque, beliebt war. Der Name beruht auf „pochen“, was im englischen „to poke“ heißt. Als französische Siedler das abgewandelte Spiel dann im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts nach New Orleans brachten, entwickelte sich die Bezeichnung „Poker“. Über die Mississippi-Dampfer und über die Trecks im Zusammenhang mit dem Goldrausch verbreitete sich Poker dann schnell über die gesamten USA und später von dort aus dann auch weltweit. Auch die verschiedenen Spielvarianten entwickelten sich parallel weiter, wobei dieser Prozess immer noch nicht abgeschlossen ist. So gibt es die heute beliebtesten Hold-em Varianten erst seit den 1980er Jahren und erlebten ihren Boom dann ab den 1990ern.

Lange Zeit war Pokern übrigens eher als negativ angesehen und wurde immer wieder mit Täuschung, Betrug und illegalen Hinterzimmerclubs in Verbindung gebracht. Auch das änderte sich eigentlich erst mit dem Aufkommen des Online-Pokerns, wo es keine Möglichkeiten gibt zu täuschen oder mit gezinkten Karten zu spielen – die Software der online-Pokerhäuser ist eben neutral und unbestechlich. Da durch das online Pokern das Spiel auch in der Öffentlichkeit immer bekannter und vertrauer wird, konnte das Spiel seinen unseriösen Ruf inzwischen ablegen. Ein Umstand, den man auch an der Beliebtheit von realen Pokerturnieren und den zahlreichen Pokerübertragungen im Fernsehen ablesen kann. Auch Stefan Raab ist mit seiner TV-Total Pokernacht schon auf den Zug aufgesprungen. So kann man tatsächlich von „Pokern 2.0“, also einer neuen Phase des Pokerspiels im gesamten, sprechen, was erst durch die online-Pokerplattformen so möglich wurde.

Interessant wird sein, wie sich das Pokern weiter entwickeln wird. Mit der wachsenden Verbreitung der online Communities gehe ich aber davon aus, dass das Pokern auch hierzulande immer mehr Fans finden wird. Online wie auch am echten Tisch, und wenn es bei letzterem nur um Knöpfe oder Spielgeld geht.

Denn eines hat mir meine online-Poker-Erfahrung auch gebracht: Sicherheit und Gelassenheit. Meine Mitspieler können mir jedenfalls nicht mehr so gut in meinem Gesicht lesen und ich gewinne jetzt auch immer öfter…

Bild (c) Allposters

facebook: 10 Dinge, die zu tun sind

So, facebook hat jetzt auch einen Gruppenchat und einen Videochat in Kooperation mit Skype – das sind die „awesome“ News, die Mark Zuckerberg in der Pressekonferenz am 06. Juli vorgestellt hat. Zudem hat er angekündigt, in den nächsten Monaten ein Featurefeuerwerk abzubrennen.

Hier sind die 10 Dinge, die facebook jetzt bringen und ändern sollte:

  1. Änderungen besser kommunizieren
    mE eines der Hauptprobleme, warum es so viele Skeptiker gibt – die schlechte Kommunikation von Neuerungen. Viele Nutzer fühlen sich auf facebook zuhause und verbringen dort viel online-Zeit. Um so ärgerlicher ist es, wenn Änderungen unangekündigt umgesetzt werden.
  2. Besserer Support und Betreuung der Community
    Ein persönlicherer Nutzersupport wäre etwas, womit facebook wirklich punkten könnte – keine unpersönlichen automatisierten Mails, die am Thema vorbeigehen, sondern persönliche Antworten, die auf die Probleme eingehen. Ich weiß, das ist extrem personalintensiv und teuer, aber andere Unternehmen kriegen das auch hin. Dazu könnten auch „Scouts“ aus der Community heraus gewonnen werden, die z.B. für eine kleine Gegenleistung neuen Usern helfen.
  3. Flagge zeigen
    Irgendjemand schrieb zum Start von Google+, dass man bei Google in Deutschland wenigstens wisse, welches Büro man stürmen muss, wenn etwas schief läuft. facebook braucht in jedem Land ein Gesicht mit Gewicht, das sich mit der Verbraucherschutzministerin trifft, der „Zeit“ und der „Bravo“ Interviews gibt und sich im Gruppenchat der Nutzerkritik stellt. Und vielleicht sogar das: Niederlassungen in Hamburg, Berlin, Köln, München und anderen Ballungsräumen, denen ein Starbucks angegliedert ist, wo man auf ausgelegten Tablets surfen und seine Fragen an facebook Scouts stellen kann.
  4. Größe zeigen
    Nicht die beleidigte Zuckerwurst spielen und z.B. den „Google friend explorer“ sperren sondern der große Zuckerberg sein. Auf google+ ist er ja z.Zt. auch die Nummer 1…
  5. Datenschutzeinstellungen einfacher machen
    facebook bietet eine Vielzahl an Datenschutzeinstellungen – nur dass die meisten User diese nicht verstehen. Mit mehr schnell wählbaren Sets (offen – moderat – streng) und z.B. einem Assistenten, der den noch nicht so erfahrenen User durch die Einstellungen führt, wäre schon viel geholfen.
  6. Listen verbessern
    Die Listen, mit denen man seine Kontakte organisieren kann, sind ja an sich vorhanden, aber zu kompliziert und haben zu wenige Features. Es dürfte ohne große Systembrüche möglich sein, diese zu vereinfachen. Und so komplex wie die Circles bei Google+ muss und sollte es gar nicht werden… Als Standardeinstellung dürfte es für den Standardnutzer schon reichen, zwischen „Alle“ und zwei weiteren Abstufungen wählen zu können.
  7. Ein besseres internes Nachrichten System
    Das interne Nachrichtensystem ist einfach langsam, umständlich und fehlerhaft. So zeigt es mir Nachrichten als neu an, die ich schon gelesen habe, über andere werde ich gar nicht benachrichtigt. Diese grundlegende Funktion muss einfach laufen. Mit Microsoft stünde hier ein natürlicher Partner bereit, der nicht nur mit hotmail/live/messenger gezeigt hat, dass er E-Mail und Messaging kann.
  8. Eine bessere Suche
    Auch die Suchfunktion ist eine Katastrophe – dabei stünde mit Microsofts Bing eine durchaus ordentliche Suchtechnologie zur Verfügung, die endlich eine vernünftige interne Suche auf facebook ermöglichen würde. Und auch eine voll integrierte Echtzeit-Websuche wäre ein interessantes Feature.
  9. Bessere Apps
    Das ist schnell gemacht: die Apps für Android und Co sind nicht schlecht, nerven aber im Detail – z.B. dass man zumindest bei Android keine „Likes“ für Kommentare vergeben kann (oder ich bin zu blöd dazu).
  10. Eigener Musik- und Videodienst
    Wichtig für facebook ist es, die Nutzer möglichst lange auf der Plattform zu halten. Musik und Videos sind hier ein besonders wichtiger Faktor. Und auch ein Bereich, in dem Google facebook empfindlich ärgern könnte: indem es z.B. die Einbindung von youtube Videos auf facebook verhindert oder zumindest erschwert. Für das langfristige Überleben ist ein eigener Mediendienst für facebook essentiell – er kann auch über Partner geliefert werden.

…das wäre einmal das dringlichste.

facebook Kochbuch geplant

facebook-kochbuch[4]

Das Projekt habe ich schon länger vor:ein Kochbuch mit den Lieblingsrezepten von facebook-Mitgliedern.

100 Kochrezepte sollen es werden, die dann in einem E-Book sowie gedruckt als Book on Demand erscheinen sollen.

Außerdem wird jedes Rezept nach Einreichung auf umstellung.info online gestellt.

Mehr Infos zu der Aktion gibt es unter facebookrezepte.de Dort gibt es auch ein Formular, mit dem man sein Rezept einreichen kann.