10 Dinge, die 2018 in Bonn richtig nerven

  1. Der Hauptbahnhof
    Wer hier ankommt, bekommt direkt einen schlechten Eindruck von der Stadt. Und wer hier täglich pendeln muss, wird depressiv, Alkoholiker oder beides. Der Hauptbahnhof ist mit die größte Katastrophe in Bonn. Dreckig, es regnet durchs Dach, überfüllt, Dauerbaustelle, Bahnsteig 1 gesperrt. Ja klar, er wird gerade renoviert. Aber in einem Tempo, dass man sich nicht oder zumidest kaum vorstellen kann, dass die Baustelle in den nächsten 10 Jahren fertig sein soll. Dass der ehemalige OB Daniels es nicht geschafft hat, dass die ICE Schnellstrecke über Bonn läuft, trägt sein übriges zum Problem bei.
  2. Telefonzellen
    Telefonzellen braucht man eigentlich nicht mehr. Telefonzellen, die nicht mehr funktionieren, erst recht nicht. Und davon gibt es in Bonn so einige. Hauptsächlich die „Blauen“, die inzwischen nur noch als Plakatwände verwendet werden und wirklich schmuddelig aussehen. Weg damit, dann sähe es in der Stadt schon viel besser aus.
  3. Schwimmbadstreit
    Kurfürstenbad renovieren? Melbbad verkaufen? Zentralbad bauen? Der Schwimmbadstreit ist Dauerthema und spaltet die Stadt. Besonders Gegner und Befürworter des Zentralbads stehen sich unversöhnlich gegenüber. Dass der Stadtrat viel zu viel Zeit damit vergeudet? Schade drum. Egal wie man zu dem Thema steht – statt die Fronten weiter zu verschärfen, sollte gerade der Oberbügermeister vermitteln. Tut er aber nicht.
  4. Bus und Bahn
    Zu niedrige Taktung, Ausfälle, Verspätungen – der Bonner ÖPNV ist eine Katastrophe. Und gäbe es nicht das Social Media Team der SWB auf twitter, dass einen wenigstens charmant darüber informiert, wäre es noch schlimmer. Über den Busbahnhof und besonder seine neuen Dächer schreibe ich jetzt nicht weiter, um mich nicht strafbar zu machen…
  5. Festspielhausgegner und andere Bedenkenträger
    Ja, Bonn hat viele gute Seiten, aus denen man was machen kann. Beethoven zum Beispiel. Und sein 250. Geburtstag steht an. Daraus hätte man was machen können. Wenn man eine entsprechende Location hätte. Hat man aber nicht. Die Beethovenhalle ist eine Dauerbaustelle, die sich zur Kostenexplosion entwickelt und wird zu BTHVN2020 nicht fertigt. Und das Festspielhaus – das Telekom und DHL mehr oder weniger bezahlt hätten – wurde von Bedenkenträgern verhindert. Und überhaupt hat man das Gefühl, dass alle neuen Projekte irgendwie nur zerredet werden.
  6. Lärmmotzki
    Es gab mal jemanden einen Stadt, der gegen jede Veranstaltung, die etwas lauter war, geklagt hat: den Lärmmotzki. Ich habe einen Verdacht, wer es war, sage es aber nicht. Inzwischen ist die Innenstadt veranstaltungstechnisch tot. Die Klangwelle ist z.B. nach Ahrweiler abgewandert- Und auch andere Bonner Events, die etwas lauter werden könnten, werden angegriffen – Stichwort Kunstrasen.
  7. Sicherheitslage
    Gut, das ist vielleicht kein originäres Bonner Problem, die allgemeine Sicherheitslage. Als ich mich vor 30 Jahren im Hofgarten herumtrieb, war das ein entspannter Ort. Inzwischen liest man mehr und mehr von Streitigkeiten und Übergriffen. Ob die gefühlte Einschätzung von mir und anderen berechtigt ist, ist nur schlecht einschätzbar. So oder sollte könnte und müsste die Stadt aber etwas dagegen tun.
  8. Wohnraum
    Es wird immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum in Bonn zu bekommen. Und tatsächlich, weitere große neue Baugebiete zu erschließen, ist faktisch nahezu ausgeschlossen, da es eben keine gibt. Dabei gäbe es durchaus Möglichkeiten, für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen – gerade auch in der Innenstadt. Und das würde wiederum zu einer Belebung und einem Strukturwandel derselben beitragen. Langfristig wäre der Zusammenschluss mit dem Rhein/Sieg-Kreis aber wohl die beste Lösung, wie ihn z.B. der Bonner Landtagsabgeordnete Dr. Joachim Stamp schon vorgeschlagen haben.
  9. Streit Sport / Kultur
    Als ehemalige Bundeshauptstadt leistet sich Bonn noch einen Kulturapparat, der für eine Stadt dieser Größe ungewöhnlich groß und teuer ist. Und so gibt es immer wieder Stimmen, gerade aus der Welt des Sports (siehe Punkt 3), die dafür plädieren, kulturelle Einrichtungen zu schließen. Doch „Schließen“ müsste gar nicht sein – würde sich z.B. die Oper Inszenierungen mit Köln teilen, könnten die Kosten deutlich gesenkt werden. Hier sind jedenfalls im wahrsten Sinne des Wortes kreative Lösungen gefragt. Und die Sport und die Kultur-Fraktion sollten sich nicht streiten, sondern gemeinsam für die Stadt eintreten.
  10. Der Oberbürgermeister
    Ja, Ashok Alexander Shridaran ist eigentlich ein sehr netter, sympathischer und cleverer Typ. Leider hat man das Gefühl, dass der Bonner Oberbürgermeister derzeit lieber auf internationalen Veranstaltungen unterwegs ist, als sich um das Klein-Klein in der Stadt zu künmmern, das für seine Bürger aber durchaus große Auswirkungen haben kann.

2018 mit einem schlechten Start für Bahnpendler zwischen Köln und Bonn

Streckensperrungen zwischen Brühl und Sechtem

Wer derzeit zwischen Köln und Bonn pendelt ist ja Kummer gewöhnt. Besonders die Baumaßnahmen am Bonner Hauptbahnhof sorgen für Verspätungen.

Noch mehr Probleme wird es aber zwischen dem 3. Januar und dem 26. März 2018 geben, denn dann erneuert die Bahn die Oberleitung zwischen Brühl und Bornheim-Sechtem. Dazu wird es insgesamt vier Bauphasen mit Teil- bzw. Totalsperrungen geben:

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Cigköftem in Bonn

Es kommt immer wieder vor, dass man einmal schnell etwas auf die Hand essen will. Und dann ist ein Döner Dürum nicht die schlechteste Wahl, gerne z.B. im Uni Grill.

Am Bonner Hauptbahnhof gibt es seit einigen Jahren einen Ableger der Franchisekette Cigköftem, die nach dem gleichnamigen türkischen Gericht benannt ist. Es gibt davon zwei Varianten, eine mit Hackfleisch (meist Rind oder auch Lamm) und eine vegetarische. Letztere ist eine Art Paste aus Weizen, Tomatenmark, Chili und weiteren Gewürzen. Im Bonner Cigköftem gibt es übrigens nur die vegetarische Variante. Grundsätzlich finde ich das schade, da ich für Vielfalt bin, aber da ich in der Fastenzeit eh auf Fleisch verzichten will, kann ich damit gut leben. Und viele Veganer werden sich freuen, dass es einen Imbiss in Bonn gibt, bei dem erst gar kein Fleisch angeboten wird.

Entschieden habe ich mich für einen Dürum mit scharfen Cigköftem. Die Paste – es gibt eine milde und eine scharfe Variante, ich habe die scharfe genommen – wird auf dem dünnen Brotfladen verteilt, dann kommen Salat, Rettich, Tomate, Gurke, eingelegte Gurke, Minze, Petersilie, Zitronensaft und ein Granatapfelsirup drauf. Der Fladen wird gerollt, fertig.

Der Geschmack: Gigantisch. Erfrischend. Einfach gut.

Die Zutaten sind einfach hochwertig und frisch – vom normalen Dönerladen ist man so eine Qualität kaum gewohnt. Und so hat man das Gefühl – und wahrscheinlich ist es auch so – gesundes FastFood zu essen.

Unbedingt ausprobieren, auch wenn man sonst auf Fleisch steht!

Außer dem Dürüm gibt es übrigens noch andere vegane Gerichte, z.B. Burger oder Köfte in verschiedenen Varianten. Und die Zutaten für den Dürüm kann man auch so mitnehmen und dann zuhause selbst frisch zusammensetzen…

Das Cigköftem Bonn findet man etwas versteckt auf der Plattform am Busbahnhof – direkt neben der SWB Info Stelle.

Droht am Hauptbahnhof Bonn das totale Chaos?

Viele Pendler am Bonner Hauptbahnhof haben sich schon immer gewundert – passiert bei den Bauarbeiten zur Sanierung eigentlich etwas? Arbeiter im Einsatz sah man fast nie, aber ausweislich der Löcher im Boden von Bahnsteig 1 musste ja manchmal jemand da sein…

Ende Februar wurde dann bekannt, dass die Bahn noch keinen Unternehmer für die eigentliche Sanierungsaufgabe – das undichte Dach – gefunden hat. Eine neue Ausschreibung läuft gerade. Laut Bahn solle es dadurch keine Verzögerungen geben.

Dem aufmerksamen Beobachter wird nun aber aufgefallen sein – derzeit tut sich wirklich nichts. Ganz im Gegenteil: bereits aufgerissene Bereiche wurden wieder geschlossen, der Bauzaun wieder näher ans Gleis geschoben, so dass vor dem McDonald’s und der Haupthalle wieder mehr Platz ist.

Ein Insider sagte, man sei bei den Vorarbeiten auf Rohre und andere Dinge gestoßen, mit denen man so nicht gerechnet habe. Wann und wie es unabhängig von der Suche nach einem Auftragnehmer weitergehe, sei unklar. Man könne aber davon ausgehe, dass alles gut ein Jahr länger dauern könne.

Und so werden wir uns vielleicht noch 2020 über eine Großbaustelle im Bahnhof ärgern können.