Warum und wie ich schreibe – ein Beitrag zur Blogparade von Stephanie Müller

Ich bin natürlich mal wieder spät dran und habe den Abgabetermin eigentlich überschritten – und das ausgerechnet, wo ich zum ersten mal an einer Blogparade zum Thema Schreiben teilnehme…

Das hat allerdings auch mit der Art und Weise zu tun, wie ich am liebsten schreibe – ich denke lange vorher lange über einen Text nach: beim Einschlafen, wenn ich nachts mal aufwache, beim Duschen, beim Warten an der Bushaltestelle… und wenn ich dann das Gefühl habe, dass alles passt, setze ich mich hin und tippe den Text herunter. Meist ergeben sich dabei noch zwei drei neue Ideen, aber Korrektur gelesen werden meine Texte nicht mehr, zumindest hier im Blog. Ich veröffentliche die Beiträge einfach und dann bleiben sie online. Allenfalls grobe Fehler, auf die ich aufmerksam gemacht werde, werden korrigiert.

Anders ist es natürlich, wenn ich beruflich schreiben muss, z.B. Pressemitteilungen. Das mache ich an sich auch gerne, hasse aber die fixen Termine, Wortzahlvorgaben und die Notwendigkeit, fehlerfreie Texte abliefern zu müssen. Etwas lockerer ist es wieder, wenn ich in meiner Freizeit an Büchern mitschreibe – u.a. der Autobiographie von Frank Thelen – oder anderweitig als Ghostwriter aktiv bin.

An meinem Blog schreibe ich daher auch am liebsten – hier kann ich ungezwungen tun und lassen was ich will und muss mich an keine Vorgaben halten. Insoweit ist das hier auch ein ziemlich wirrer Mix an Themen, eben alles, was mich im weitesten Sinne interessiert.

Dabei geht es mir in erster Linie einfach nur darum, meine Meinung niederzuschreiben oder Dinge zu dokumentieren und Informationen zu sammeln: so bin ich ein großer Fan von 10 Fakten– und anderen Listen. Zusätzlich archiviere ich hier gerne historische Texte von denen ich meine, dass sie von viel mehr Menschen gelesen werden sollte. Gut, letzteres ist natürlich keine eigene Schreibleistung.

Als Schreibwerkzeug nutze ich seit 1987 immer einen Laptop, weswegen ich bei der Auswahl besonders auf eine gute Tastatur achte. Die beste Schreibmaschine ist für mich übrigens derzeit (Stand Juli 2019) das Microsoft Surface Laptop – ich freue mich immer, wenn ich es aufklappe, die Alcantara Tastatur sehe und weiß, dass es jetzt mit dem Schreiben los geht.

Wichtig ist mir dabei auch die Möglichkeit schreiben zu können, wo immer ich will. Da ich viel mit Bus und Bahn unterwegs bin, entstehen die meisten Texte auch hier – oder in einer Ecke auf dem Boden des völlig überfüllten Bonner Hauptbahnhofs. Abends oder am Wochenende sitze ich aber auch gerne im Garten (siehe Bild) und schreibe in Ruhe bei einem Kaffe, Tee, Bier oder Glas Wein. Aber an sich ist mir der Ort, an dem ich schreibe, ziemlich egal, um mich herum kann das größte Chaos herrschen, ich tauche gedanklich völlig ab.

Letzteres ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, warum ich noch keine Schreibwerkstätten etc. ausprobiert habe – ich bin beim Schreiben einfach ein zu großer Einzelgänger und es wäre für mich wohl auch zu sehr „Schreiben auf Kommando“, was ich ja gerade nicht will.

Im Laufe der Jahre habe ich jedenfalls zu einer Art zu Schreiben gefunden, die mir liegt und ohne die ich so nicht mehr sein könnte.

Ein erster Zwischenstand zu meinem 366 Tage Projekt

gute-vorsaetze-tag-21

Dieses Jahr habe ich es ja mit den „guten Vorsätzen“ etwas anders gehalten. Anstatt mir eine einzelne Sache vorzunehmen, die dann wahrscheinlich nach einem Monat mehr oder weniger in Vergessenheit gerät, möchte ich jeden Tag eine Sache aufschreiben, die ich anders oder besser machen möchte – das 366 Tage Projekt.

Inzwischen ist der 21. Tag und ich habe es immerhin geschafft, die Liste jeden Tag um einen Punkt zu erweitern. Und was auch dazu gehört: wie ich es mir vorgenommen habe, überfliege ich die Liste jeden Morgen und überlege kurz, inwieweit ich mich auch an diese Vorsätze halte.

Was jetzt aber schon absehbar ist – es wird wahrscheinlich ziemlich schwer werden, wirklich 366 Punkte zu finden, die in diese Liste passen. Anders, als dass man dann irgendwann sehr kleinteilig wird, ist das wahrscheinlich nicht zu machen. So wird dann eben der Punkt „Gesünder essen“ unterteilt in „mehr Gemüse essen“ und das dann weiter in die einzelnen Gemüsesorten.

Das muss nicht unbedingt schlecht sein, hat man doch so auch gleich die Anleitung en Detail, wie man die einzelnen großen Vorhaben umsetzen kann. Und auch wenn ich mich nicht 100% an alle Punkte halte – das tägliche Überfliegen der Liste führt schon jetzt dazu, dass ich versuche, mich konsequenter an meine Vorsätze zu halten.

Und alleine deswegen hat sich die Idee bis jetzt schon gelohnt.

Diesen Artikel habe ich auch im Rahmen der WWF Blogparade „Bessere Vorsätze“ geschrieben.