Meinung: Greta und die DB – eine Komödie in drei Akten (oder: Schrödingers 1. Klasse)

1. Akt

Mitwirkende: Greta, ein ICE, Netzöffentlichkeit (kleine Besetzung)

Wer, der die Deutsche Bahn regelmäßig nutzt, kennt es nicht: man findet keinen Sitzplatz. So ist es ganz offensichtlich auch Greta Thunberg gegangen, wie sie am 14. Dezember 2019 auf twitter kundgetan hat.

Gemurmel im Netz – denn wie gesagt, wer kennt das nicht?

2. Akt

Mitwirkende: Presseabteilung DB AG, Bild Zeitung, Netzöffentlichkeit (große Besetzung)

Die Presseabteilung der DB AG will das freilich nicht auf sich sitzen lassen:

Leicht angesäuert weist man darauf hin, dass es doch einen Sitzplatz mit VIP Behandlung in der 1. Klasse gegeben habe.

OK, ganz glücklich ist de Kommunikation nicht, denn wer im Glashaus sitzt… Aber auf jeden Fall ein Skandal, der von der Bild gleich aufgegriffen wird, mit einer Schlagzeile, fast so groß, als sei KTG gerade zurückgetreten:

Im Netz derweil Tumulte: Greta und Team sind notorische Lügner einerseits, andererseits die Frage, wie konnte die Bahn es nur wagen – „how dare you“ – Ketzerei gegen die Heilige Klimaretterin betreiben zu betreiben?

Die wenigen mäßigenden Stimmen werden wie üblich nicht wahrgenommen.

3. Akt

Mitwirkende: Greta, Netzöffentlichkeit (desinteressiert)

Greta, bzw. ihr Team, stellt klar: Erst musste sie auf dem Gang sitzen, dann nach Göttingen ging es dann in die 1. Klasse. Beide hatten irgendwo Recht, Schrödingers Sitzplatz quasi.

Im Netz bleibt es verdächtig ruhig… Aber Moment, wie kann eine Klimaaktivistin ein iPhone benutzen – und was sagt die Presseabteilung der DB dazu? Fragen über Fragen

Vorbei ist diese Komödie also noch nicht – wenn auch überflüssig…

Nein, Prince Charles glaubt nicht, dass die Welt in 18 Monaten untergeht

Prince Charles gibt der Welt noch 18 Monate Zeit

titelt u.a. die Bild-Zeitung. Und je nach aufgeregtem Standpunkt könnte man nun die Queen anrufen und ihr die Einweisung des Prince of Wales empfehlen oder sich schnell zu Tode saufen.

Oder man schaut genauer hin, was er wirklich gesagt hat:

Ladies and gentlemen, I am firmly of the view that the next 18 months will decide our ability to keep climate change to survivable levels and to restore nature to the equilibrium we need for our survival.

The next 18 months will see critical meetings that will collectively determine the global agenda for the coming decade.

Meine Damen und Herren, ich bin fest davon überzeugt, dass wir in den nächsten 18 Monaten entscheiden werden, ob wir den Klimawandel auf einem überlebensfähigen Niveau halten und die Natur wieder in das Gleichgewicht bringen können, das wir für unser Überleben benötigen.

In den nächsten 18 Monaten werden wichtige Konferenzen stattfinden, die gemeinsam die globale Agenda für das kommende Jahrzehnt bestimmen.

Ob jetzt wirklich die 18 nächsten Monate entscheidend sind oder nicht, darüber mag man trefflich streiten.

Aber dass Prince Charles der Welt nur noch 18 Monate gibt, ist eine unverantwortliche Schlagzeile, Julian Reichelt.

 

Typo: Der Herr Linder von der FDP

Herr Linder von der FDP feiert auf dem Oktoberfest.

Kann am Wochenende ja mal passieren, dass man ein „n“ vergisst.

Quelle: bild.de am 30. September 2018

 

Kontext basierende Werbung mit Ronaldo…

So muss kontextbasierende Werbung funktionieren.

Christiano Ronaldo, die Vergewaltigung und FIFA 19 Werbung bei bild.de – gesehen am 28. September 2019.

Kontext sensitive Anzeigen Fehl: Mal wieder Sex

Hier wieder ein schönes Beispiel dafür, dass kontextsensitive Anzeigen nicht immer sinnvoll sind:

Gesehen bei bild.de

Sie haben das Ende der Seite erreicht

sie-haben-das-ende-der-seite-erreicht

bild.de macht einen derzeit freundlich darauf aufmerksam, wenn man das Ende der Seite erreicht hat. Ich halte diesen Hinweis zwar für überflüssig – aber wahrscheinlich klicken 0,52% tatsächlich auf „Nach oben und aktualisieren“ und sorgen so für mehr Impressionen…

Warum beteiligt sich Deutschland nicht aktiv am Kampf gegen IS?

Dieser Artikel aus dem September 2014 ist aufgrund der aktuellen politischen Entwicklungen im November 2015 überholt.

isis-irak-deutschland

USA, Saudi Arabien, Niederlande, Katar, Großbritannien, Jordanien, Dänemark – um nur einige zu nennen – beteiligen sich aktiv mit Luftangriffen am Kampf gegen den IS oder haben dies zumindest angekündigt. Und nachdem die türkischen Geiseln frei sind, denkt Erdogan sogar über den Einsatz von Bodentruppen nach.

Deutschland hilft zwar mit Waffenlieferungen an die Kurden, greift aber nicht aktiv ein. Dabei scheint mir dies zumindest angesichts der aktuellen Aktionen mehr als geboten.

Ich frage jetzt in den nächsten Tagen Politiker, Journalisten, Experten und ganz normale Bürger zu Ihrer Meinung zum Thema. Warum greift Deutschland nicht aktiver ein? Oder sollten wir das besser auch nicht?

Einfach unten kommentieren, mich antwittern oder per Mail (stapublic@live.de) schreiben.

Lesenswerte Links zum Thema:

Das Alphabet nach Google

alphabet-google

Diese Auswertung ist aus dem Jahr 2014. 2018 habe ich sie wiederholt, mit interessanten Ergebnissen.

Was erscheint als erstes Suchergebnis, wenn man bei Google Deutschland einfach nur die einzelnen Buchstaben des Alphabets eingibt?

A – wie Amazon

B – wie Bild.de

C – wie die Programmiersprache C (wikipedia Eintrag)

D – wie der Buchstabe ‚D‘ (wikipedia Eintrag)

E – wie eBay

F – wie facebook

G – wie Gdata

H – wie der Buchstabe ‚H‘ (wikipedia Eintrag)

I – wie der Buchstabe ‚I“ (wikipedia Eintrag)

J – wie der Buchstabe ‚J‘ (wikipedia Eintrag)

K – wie die  K 2016(Düsseldorfer Messe für Kunststoffe)

L – wie L-Bank

M – wie M-Net

N – wie n-tv

O – wie O2

P – wie der Buchstabe ‚P‘ (wikipedia Eintrag)

Q – wie das Q Magazine

R – wie das R Project for Statistical Computing

S – wie die S-Bahn Berlin

T – wie T-Online

U – wie das Dortmunder U

Vwie das Sozialgesetzbuch 5

W – wie der Buchstabe ‚W‘ (wikipedia Eintrag)

X – wie der Buchstabe ‚X‘ (wikipedia Eintrag)

Y – wie Youtube

Z – wie der Buchstabe ‚Z‘ (wikipedia Eintrag)

 

Die ersten Bilder aus dem Wüstencamp

Die Bild Zeitung – wer auch sonst – hat die ersten Bilder aus dem RTL Wüstencamp.

Darauf zu sehen: Yoga Jordan, Conchita Wurst und eine Himba Frau.

Hier ist der Link.

Das Dilemma der Julia Schramm

Julia Schramm, prominente Piratin, hat also auch ein Buch geschrieben: Klick mich: Bekenntnisse einer Internet-Exhibitionistin.

SPON zerreisst es und meint, es sei „ein Haufen neurotischer und trivialer Faselmorast“ – lustigerweise stammt dieser Satz von Schramm selbst. Bild freut sich immerhin über Cybersex. Auf das Buch selbst will ich daher jetzt gar nicht weiter eingehen, dazu ist schon genug geschrieben worden.

16,99 Euro kostet es, immerhin noch 13,99 Euro als Kindle Ausgabe. 100.000 Euro Vorschuss soll es vom Knaus Verlag gegeben haben, der zur Random House Mediengruppe gehört.

Doch wie sagte Frau Schramm mal so schön – geistiges Eigentum sei ekelhaft. So sollte man doch meinen, dass es das Buch bei den Tauschbörsen der Welt ungehindert kostenlos geben sollte. Pustekuchen:

Dazu ist nicht mehr viel anzumerken. Und wenn Schramm jetzt behaupten sollte, das sei nicht ihre Meinung, sondern ginge vom Verlag aus, so hätte sie vorher ihre Verträge besser lesen sollen – oder sich gleich für einen anderen Vertriebsweg entscheiden sollen.

Es hätte Schramm gut gestanden, auf ihrer Homepage z.B. den kostenlosen PDF-Download anzubieten, die Kindle Variante für 4,99 EUR zu verkaufen und das Hardcover dann halt für 19,99 EUR. Das wäre ein interessanter Versuch gewesen.

Hier entsteht aber der unschöne Eindruck „Wasser predigen und Wein trinken“.

Anmerken darf ich, dass ich selbst durchaus ein Verfechter des geistigen Eigentums bin, auch wenn ich allerdings der Meinung bin, dass wir ein neues brauchen (hier für Interessierte meine Meinung zum Urheberrecht).

(screenshot via Basicthinking)