Nochmal was zu Böhmermanns 100 Fragen nach Paris

Gerade auf Facebook haben Böhmermanns 100 Fragen nach den Anschlägen von Paris eine sehr große Verbreitung erreicht.

Ich habe diese Fragen am Sonntagabend spontan beantwortet – Fragen schnell gelesen, schnell meine Gedanken als Antwort aufgeschrieben, ohne groß darüber nachzudenken. Viel länger als 15 Minuten hat es nicht gedauert. Gut, einige Fragen habe ich zu schnell gelesen und daher wesentliches überlesen und dementsprechend zwangsläufig falsche Antworten gegeben – eben, da ich manchmal nicht auf die eigentliche Frage eingegangen bin. Mit dem manchmal geäußerten Vorwurf, ich hätte dumme Antworten gegeben, muss (und kann) ich daher leben.

Vielleicht hätte ich die Fragen tatsächlich so stehen lassen sollen, wie mir an anderer Stelle geraten wird. Leider entspricht es meinem Naturell, auf alles antworten zu müssen (was eben nicht immer gut ist).

Dennoch würde ich wieder antworten.

Böhmermann hat mit seinen Fragen einen Nerv getroffen. Abseits der üblichen Betroffenheitsrhetorik, Politsprech und dumpfen Hasskommentaren.

Letztlich hat er seine Fragen aber natürlich formuliert, um Botschaften zu transportieren. Einige dieser Botschaften sind mir zu platt – und da habe ich dann auch platt geantwortet.

Die zentrale Botschaft versteckt sich aber in Frage 61. Was würde John Lennon sagen? Wahrscheinlich würde er einfach nur Imagine singen:

Vielleicht hätte ich also auch nur Frage 61 beantworten sollen:

Imagine there’s no countries
It isn’t hard to do
Nothing to kill or die for
And no religion too
Imagine all the people living life in peace, you.

17. November 1881 – die Kaiserliche Botschaft

Am 17. November 1881 verliest Reichskanzler Bismarck anlässlich der Eröffnung des 5. Reichstages eine Kaiserliche Botschaft, die die deutsche Sozialgesetzgebung einleitet.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen etc., thun kund und fügen hiermit zu wissen:

Schon im Februar dieses Jahres haben Wir Unsere Ueberzeugung aussprechen lassen, daß die Heilung der sozialen Schäden nicht ausschließlich im Wege der Repression sozialdemokratischer Ausschreitungen, sondern gleichmäßig auf dem der positiven Förderung des Wohles der Arbeiter zu suchen sein werde. Wir halten es für Unsere Kaiserliche Pflicht, dem Reichstage diese Aufgabe von neuem ans Herz zu legen, und würden Wir mit um so größerer Befriedigung auf alle Erfolge, mit denen Gott Unsere Regierung sichtlich gesegnet hat, zurückblicken, wenn es Uns gelänge, dereinst das Bewußtsein mitzunehmen, dem Vaterlande neue und dauernde Bürgschaften seines inneren Friedens und den Hilfsbedürftigen größere Sicherheit und Ergiebigkeit des Beistandes, auf den sie Anspruch haben, zu hinterlassen. In Unseren darauf gerichteten Bestrebungen sind Wir der Zustimmung aller verbündeten Regierungen gewiß und vertrauen auf die Unterstützung des Reichstages ohne Unterschied der Parteistellungen.

In diesem Sinne wird zunächst der von den verbündeten Regierungen in der vorigen Session vorgelegte Entwurf eines Gesetzes über die Versicherung der Arbeiter gegen Betriebsunfälle mit Rücksicht auf die im Reichstag stattgehabten Verhandlungen über denselben einer Umarbeitung unterzogen, um die erneute Berathung desselben vorzubereiten. Ergänzend wird ihm eine Vorlage zur Seite treten, welche sich eine gleichmäßige Organisation des gewerblichen Krankenkassenwesens zur Aufgabe stellt. Aber auch diejenigen, welche durch Alter oder Invalidität erwerbsunfähig werden, haben der Gesammtheit gegenüber begründeten Anspruch auf ein höheres Maß staatlicher Fürsorge, als ihnen bisher hat zu Theil werden können.

Für diese Fürsorge die rechten Mittel und Wege zu finden, ist eine schwierige, aber auch eine der höchsten Aufgaben jedes Gemeinwesens, welches auf den sittlichen Fundamenten des christlichen Volkslebens steht. Der engere Anschluß an die realen Kräfte dieses Volkslebens und das Zusammenfassen der letzteren in der Form korporativer Genossenschaften unter staatlichem Schutz und staatlicher Förderung werden, wie Wir hoffen, die Lösung auch von Aufgaben möglich machen, denen die Staatsgewalt allein in gleichem Umfange nicht gewachsen sein würde. Immerhin aber wird auch auf diesem Wege das Ziel nicht ohne die Aufwendung erheblicher Mittel zu erreichen sein.

Köpfe: Derry Eugene Touchstone

Derry Eugene Touchstone war ein weißer Mann (58), der am 17. November 2015 in Arlington (GA) von der Polizei erschossen wurde.

Köpfe: Derry Touchstone

Derry Touchstone war ein weißer Mann (58), der am 17. November 2015 in Arlington (GA) von der Polizei erschossen wurde. Er selbst war nicht bewaffnet.

Köpfe: Francis D. Hartnett

Francis D. Hartnett war ein weißer Mann (47), der am 17. November 2015 in Little Egg Harbor Township (NJ) von der Polizei erschossen wurde. Er selbst war mit einem Messer bewaffnet. Francis D. Hartnett galt als psychisch verwirrt.

Köpfe: Jeray Chatham

Jeray Chatham war ein schwarzer Mann (30), der am 17. November 2015 in Weatherford (TX) von der Polizei erschossen wurde. Er war in einem Fahrzeug unterwegs. Er war auf der Flucht.

Köpfe: Francis Hartnett

Francis Hartnett war ein weißer Mann (47), der am 17. November 2015 in Little Egg Harbor (NJ) von der Polizei erschossen wurde. Er selbst war mit einer Schusswaffe bewaffnet. Francis Hartnett galt als psychisch verwirrt.

Köpfe: Michael Tindall

Michael Tindall war ein weißer Mann (41), der am 17. November 2015 in Weatherford (TX) von der Polizei erschossen wurde.

Köpfe: Yohans Leon

Yohans Leon war ein schwarzer Mann (28), der am 17. November 2015 in Miami (FL) von der Polizei erschossen wurde. Er selbst war mit einer Schusswaffe bewaffnet. Yohans Leon galt als psychisch verwirrt. Er war auf der Flucht.

Köpfe: Demetrius Shelley Bryant

Demetrius Shelley Bryant war ein schwarzer Mann (21), der am 17. November 2015 in Cayce (SC) von der Polizei erschossen wurde. Er selbst war mit einer Schusswaffe bewaffnet. Demetrius Shelley Bryant galt als psychisch verwirrt.